Bonjour et bon appetit! - genießen auf Französisch
Bonjour et bon appetit! - genießen auf Französisch
Eine der romantischsten Eigenschaften, die man den Franzosen und Französinnen nachsagt, ist das „savoir vivre“ – zu leben wissen. Und eines steht dabei ganz oben auf der Liste: das Essen! Die Mahlzeiten sind in Frankreich eine Institution: man trifft sich am Tisch und lässt sich dabei viel Zeit für Geselligkeit. Eine Anleitung zum Genießen.
Bonjour et bon appetit!  - genießen auf Französisch
Info
Französische Küche für Anfänger

Wem jetzt schon das Wasser im Mund
zusammengelaufen ist, sollte entweder schnell den Kochlöffel schwingen, oder das
Café-Bistro „Le Bol“ im ersten Wiener Bezirk besuchen. Besonders empfehlenswert: die verschiedenen Salate!
Naschkatzen sollten unbedingt die Bombe au Chocolat probieren.
Leider ist das Bistro kein ganz frischer Geheimtipp mehr, eine Reservierung ist deshalb zu empfehlen. (www.lebol.at)
Mehr zum Thema
» Antipasti und Tapas - ein Hauch von mediterranem Lebensgefühl
» Alles Käse - Halloumi, Feta und Co
» Melanzani mit Gemüsefüllung - südliches Urlaubsgefühl
» Afiyet Olsun - das Kick-Off für die türkischen Spezialitäten
» Kroatien - sommerlich-frisch und einfach kulinarisch
Saisonal & regional

Die Nahrungsaufnahme und deren Genuss bestimmen den französischen Lebensrhythmus. Doch genauso charakteristisch wie der hohe Stellenwert der Esskultur ist die Vorliebe für regionale und saisonale Produkte. Hier zeigt sich mehr als Gesundheitsbewusstsein: die Verbundenheit mit dem Land und seinen Produkten ist stark, man ist stolz auf die „produits de terroir“, die typischen Spezialitäten der Region. Ein Beispiel ist etwa der „vin de pays“, den Wein der jeweiligen Region, der überall zu finden ist.

À table! Eine Einladung zu Tisch

Frankreichbesucher und -besucherinnen, die sich über Croissants – die besten kommen, natürlich, von hier – und Café au lait zum Frühstück gefreut haben, werden mittags erst richtig auf den Geschmack kommen. Zwischen 12:30 und 14:00 Uhr, wenn ganz Frankreich Mittagspause macht, füllen sich die Bistros, Brasserien und Restaurants, man trifft sich mit Familie und Freunden. Klassischerweise gibt es nach dem Aperitif, der übrigens nicht immer alkoholisch sein muss, drei Gänge, dazu Wein – aus der Gegend.

Tonangebend

Wer mittags zu wenig Zeit hatte, genießt sein Drei- oder Mehr-Gänge-Menü erst (oder nochmals) abends. Das Entrée stimmt auf das ganze Menü ein und wer sich in einer französischen Vorspeisen-Rezeptsammlung schon einmal umgesehen hat, würde oft schon hier gerne Halt machen und verweilen. Denn so verschiedenartig die unterschiedlichen Regionen des Landes sind, so vielseitig sind auch die Gerichte. Typische Vorspeisen sind etwa eine Austernsuppe an der bretonischen Küste, ein Linsensalat mit Entenbrust in der Auvergne oder ein Omelett mit frischen Waldpilzen im Périgord.

Wie Gott in Frankreich...

An Auswahl lassen auch die Hauptgerichte, „les plats“, nicht zu wünschen übrig. Die große Vielfalt, kombiniert mit Qualität und Frische, lässt die Gourmet-Herzen höher schlagen. Geflügel- und Fleischgerichte werden hierzulande oft mit Wein gekocht, der Nuancen-Reichtum entfaltet sich so auch im Kochtopf. Klassische Speisen aus der Provence sind etwa mit Rotwein zubereitete Schmorgerichte mit Oliven und viel Knoblauch, in der Normandie werden letztere oft durch Äpfel und Obers ersetzt, statt dem Rotwein wird mit Cidre oder einem Schuss Calvados gekocht.

Aber auch Vegetarier kommen in Frankreich sicher nicht zu kurz: Gemüse ist nicht nur ein Pflichtbegleiter der Hauptspeise, die französische Küche besitzt ein großes Repertoire an fleischlosen Gerichten – auch wenn es keine ausgesprochene vegetarische Tradition gibt. Und auch hier lässt sich der Hinweis auf die Regionalität nicht vermeiden, schließlich ist der Gemüseanbau mehr als alles andere vom unterschiedlichen Klima abhängig. Typisch für die Bretagne und die Normandie ist die Artischocke, die, in einer etwas kleineren Ausgabe, auch in der Provence zu finden ist. Im Elsass ist man besonders auf seine Kohlsorten stolz, Schwarzwurzeln und Chicorée genießt man hauptsächlich im Norden, während der Süden im Sommer unter anderem aus Schälbohnen, Paprikaschoten und Auberginen das berühmte Ratatouille zubereitet.

Das Beste zum Schluss: le dessert

Mousse au chocolat ist eine Kleinigkeit gegen die anderen Desserts, die die französische Pâtisserie hervorgebracht hat: von cremegefüllten Backwerken über Fruchtpuddings und Tartes bis zu Eiscremes und Sorbets – süße Köstlichkeiten, soweit das Auge reicht. Und nicht zu vergessen: die hundert verschiedenen Käsesorten...


Autorin: Mag.a Anne Wiedlack
Kommentare