Der Granatapfel - das kleine, rote Kraftpaket
Der Granatapfel - das kleine, rote Kraftpaket
Ob Granatapfel, Grenadine oder Punica – die kleine, rote Frucht hat’s in sich und ist zudem in der Küche ein viel zu selten verwendetes Allroundtalent.
Der Granatapfel - das kleine, rote Kraftpaket
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Schon die Römer...
Der Granatapfel – auch Grenadine oder Punica genannt – zählt zur Familie der Weiderichgewächse respektive zur Unterfamilie der Punicoideae. Sie wächst an bis zu acht Meter hohen Bäumen oder Büschen, die auf professionellen Plantagen nur bis zu drei Meter hoch werden. Ihren Namen hat die Frucht vom lateinischen Wort „granatus“, was soviel wie „körnig“ oder „samenreich“ bedeutet. Der lateinische Name Punica lässt sich auf die Römer zurückführen, die die Granatäpfel von den Phöniziern (auch Punier genannt) aus Karthago importierten.Am besten gedeihen Granatäpfel in Regionen mit kalten Wintern und sehr heißen Sommern und erst ab dem dritten Jahr wird die Pflanze für die Produktion interessant. Hauptanbaugebiete sind das westliche bis mittlere Asien – von der Türkei über den Kaukasus bis nach Pakistan, der Mittelmeerraum und der Nahe Osten.

Vom Baum auf den Tisch
Geerntet werden Granatäpfel von September bis Dezember, wobei darauf geachtet werden muss, dass nur die reife Frucht vom Baum genommen wird. Granatäpfel reifen nämlich nach dem Pflücken nicht mehr nach. Klingt die Frucht beim Draufklopfen metallisch, kann sie geerntet werden und hält sich bei null bis fünf Grad im Kühlschrank schon mal mehrere Monate. Je nach Sorte kann die Farbe der lederartigen, dicken Schale und der Kerne von orange bis tiefrot variieren.
Granatapfelkerne werden aufgrund ihres süß-säuerlichen Geschmacks entweder als Nachspeise oder als kleine Zwischenmahlzeit gegessen. Dazu wird die Frucht ein wenig angeschnitten und auseinandergebrochen, damit die Kerne nicht verletzt werden. Es sollte darauf geachtet werden, das Fruchtfleisch so wenig wie möglich mit den Fingern anzufassen bzw. dass der Saft nicht mit der Kleidung in Berührung kommt – er hinterlässt nur schwer zu reinigende Flecken. Mit einer Gabel werden die Körner vorsichtig aus der Schale gelöst, wobei die weißen Teile der Frucht sehr bitter schmecken und besser nicht in der Nachspeise landen sollten. Ein kleiner Tipp: Zum Trennen von Körnern und weißen Fruchtfleischteilen kann man die ausgelöste Mischung einfach mit Wasser aufgießen. Die essbaren Kerne sinken zu Boden und das ungenießbare Fleisch schwimmt oben.

Kleines Rundumwunder
Granatäpfel sind aufgrund ihres hohen Gehalts an bioaktiven Stoffen sehr gesund und ihre positiven Wirkungen auf den Körper sollen angeblich schon in der griechischen Mythologie zu finden sein. Granatäpfel enthalten große Mengen an Flavonoiden wie Anthocyane und Quercitin, mehr Polyphenole als Cranberries oder Blaubeeren sowie Phenolsäuren wie Gallus- oder Ellagsäure und sind bei 78 Kalorien pro 100 Gramm als Nachspeise definitiv eine gute Wahl. Zudem sind Granatäpfel reich an Kalium und Antioxidantien wie Vitamin C und E, Beta-Karotin, Selen, Kupfer, Zink, Magnesium, Kalzium und Eisen. Wissenschaftliche Studien mit Tieren bzw. Zellkulturen zeigen, dass Granatäpfel eine positive Wirkung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis und Krebs haben können. In-Vitro-Studien belegen zudem eine Schutzwirkung vor Brustkrebs und auch Leukämie- bzw. Prostatakrebszellen reagierten positiv auf die Polyphenole des fermentierten Granatapfelsafts. Weiters soll Granatapfelsaft eine Anti-Aging-Wirkung haben. Er erhöht die Festigkeit und Elastizität der Haut, wirkt sich positiv auf die Hautfeuchtigkeit aus und reduziert bestehende Falten.

Rezeptideen
Die Samen sind lediglich von einer dünnen Haut umgeben und beinhalten jede Menge Saft, der kühl serviert als kleiner Jungbrunnen gehandelt wird. Dazu wird die Frucht einfach auseinander geschnitten und mit einer herkömmlichen Saftpresse ausgepresst.
Eine simple Nachspeisenvariante ist das Vermischen der Granatapfelkörner mit Mistela, Madeira, Port oder einem anderen Likörwein nach Wahl.Das Dessert wird vor dem Servieren im Kühlschrank aufbewahrt und kalt serviert. Granatapfelkörner sind in ihrer Verwendung generell sehr vielseitig und sorgen zudem in Müsli, Joghurtcremes, Blatt- und Fruchtsalaten, Fleischsaucen, als Kuchenauflage oder in Marmeladen für den richtigen Kick.

Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt

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