Kakao - Nahrung der Götter
Kakao - Nahrung der Götter
"Xocoatl" nannten die Azteken ihr zuckerfreies Energiegetränk aus grob gemörserten Kakaobohnen, Mais, kochendem Wasser und scharfen Gewürzen.
Kakao - Nahrung der Götter
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Im der aztekischen Gesellschaft galt die Kakaobohne als göttliches Geschenk und wurde auch als Opfergabe und Zahlungsmittel verwendet. Zur Zeit des letzten aztekischen Königs Montezuma II soll ein Sklave rund hundert Kakaobohnen gekostet haben.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts lernten die spanischen Eroberer das heilige Getränk kennen. Der vom Kakaobaum "Cacahuatl" stammende Muntermacher trat als "Kakao" seinen Siegeszug nach Europa an. Dem verwöhnten Gaumen der Hofgesellschaft wurde durch eine feine Mahlung sowie die Beigabe von Milch und Zucker geschmeichelt.

Kakaobaum

Der immergüne, bis zu 15 Meter hoch wachsende Kakaobaum gedeiht in den tropischen Gebieten Afrikas, Mittel- und Südamerikas, Asiens und in Ozeanien. Der Baum kann zugleich blühen und Früchte tragen. Aus Gründen des höheren Ertrags - jährlich kann drei bis vier Mal geerntet werden - wird er auf ca. sechs Meter zurückgeschnitten. Erntearbeiter schlagen die rund 15 Zentimeter langen, gurkenähnlichen Kakaofrüchte mit großen Messern ab, zerteilen sie und lösen die bitteren Samen (Bohnen) aus dem Fruchtfleisch. Die weitere Verarbeitung zu Kakao, und in Folge zu Schokolade, besteht aus zahlreichen Schritten und ist extrem aufwändig.

Kakao-Vielfalt

Im Handel finden sich verschiedene Kakao-Arten:
Das zuckerfreie Kakaopulver, das man auch in der Backwarenabteilung finden kann, ist bitter und eignet sich als Heißgetränk oder auch zum Backen. Ein Teelöffel Kakaopulver mit 1/8 Liter Wasser und 1/8 Liter Milch aufgekocht, ergibt den klassischen Kaffeehaus-Kakao. Dabei darf ein Klecks Schlagobers nicht fehlen.

Den Markt beherrscht das gesüßte und oft mit Vitaminen und Aromastoffen versehene Instant-Kakaopulver. Es ist milder als reines Kakaopulver, aber wesentlich weniger aromatisch. Der Kakaopulveranteil ist gering, der Anteil an Kakaoerzeugnissen muss jedoch mehr als 25 Prozent der Trockensubstanz ausmachen. Da sich das Pulver rasch auflöst, kann es in heiße oder kalte Milch eingerührt werden und ist ein beliebtes Kinder-Frühstücksgetränk.

Ein steigendes Angebot an aromatischen Kakao- bzw. Schokolademischungen kleiner Unternehmen erobert in letzter Zeit den Markt. Oft können sie instant verwendet werden, verfügen aber dennoch über einen hohen Kakaobohnenanteil und wenig Zuckergehalt.

Kakao ist gesund

Die gute Nachricht für alle Kakao- und Schokoladeliebhaber kam in den 1980er Jahren: Der Verzehr von Bitterschokolade (!) hilft, den Blutdruck zu senken. 2006 wurde im Rahmen einer Konferenz der American Heart Association in Chicago verlautbart, dass die Blut-gerinnungshemmende Wirkung der Kakaobohne vergleichbar mit Aspirin sei.

Heute vertreten Ärzte die Ansicht, dass zwei täglich genossene Esslöffel fettarme Bitterschokolade mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent das Risiko für Herzinfarkte um die Hälfte reduzieren können.
Kakao verfügt über eine belebende Wirkung, die zu einem größeren Teil auf den Wirkstoff Theobromin, zu einem kleineren Teil auf Koffein zurückzuführen ist. Die Mengen sind jedoch so gering, dass Kakaogetränke auch für Kinder unbedenklich sind. Theobromin und Gerbstoffe sorgen ebenso für das herbe Aroma und bieten dem Kakaobaum Schutz vor Schädlingen. Darüber hinaus finden sich in der Kakaobohne anteilsmäßig 53 Prozent Fett, 12 Prozent Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe, Stärke und Wasser.

Eine Frage des Preises

Seit 2009 ist der Kakaopreis mit einem Anstieg von rund 27 Prozent auf dem höchsten Stand seit 30 Jahren. Die deutschen Süßwarenhersteller machen dafür Spekulanten verantwortlich; die Preiserhöhung kommt also nicht den Kakaobauern und Erst-Verarbeitern zugute. Deshalb setzen sich FairTrade-Vereinigungen massiv für eine faire Entlohnung der Kakaobauern ein. Biologisch angebauter Kakao aus fairem Handel überzeugt durch sein intensives Aroma und findet sich mittlerweile in fast allen österreichischen Supermärkten.

Autorin: Mag.a Eva Tinsobin

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