Mobbing in der Schule - mehr als Hänseleien
Mobbing in der Schule - mehr als Hänseleien
Ob das Phänomen Mobbing an den Schulen zu- oder abnimmt, ist derzeit eine Streitfrage unter den Experten. Jedoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass diese Art von „Psychoterror“ existent ist und professioneller Beratung bedarf.
Mobbing in der Schule - mehr als Hänseleien
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Unter Mobbing versteht man das Ausgrenzen und Erniedrigen eines Menschen, welches von einem oder mehreren Menschen mit gewisser Regelmäßigkeit betrieben wird. Es ist wichtig dies von „alltäglichen“ Streitereien, kurzzeitigen Konflikten, etc. zu unterscheiden. Mobbing hat viele Gesichter; so kann es sich in Form von verbalen Lästereien, aber auch durch Ignoranz und Ausgrenzungen bis hin zur körperlichen Gewalt äußern.

Doch wer wird gemobbt und wer mobbt? Es steht die Frage im Raum, ob es Gemeinsamkeiten zwischen der Seite der Opfer und jener der Täter gibt, wobei psychologische Studien ergeben haben, dass es weder auf das Geschlecht, noch die Herkunft, den Bildungsgrad oder gewisse Persönlichkeitsstrukturen zurückzuführen ist, wer gemobbt wird oder wer mobbt. Jedoch gelten auffällige Personen (sei es andere Kleidung, anderes Verhalten, erhöhte Leistungsorientiertheit usw.) als besonders gefährdet. Eine Etikettierung von Opfern und Tätern erweist sich als schwierig, zumal die Faktoren, warum Kinder zu Opfern oder Tätern werden, oft die gleichen sind. Interessant ist hierbei, dass Täter zu Opfern werden können und umgekehrt.

Opfer

Auf der Opferseite kann grob zwischen passiven und provozierenden Opfern unterschieden werden, wobei sich passive Opfer ruhig verhalten und dem Täter eine Unterlegenheit signalisieren, hingegen das provozierende Opfer eine Kombination aus aggressiven und ängstlichen Reaktionsmustern aufweist.

Täter

Ebenso können die Täter zum Teil kategorisiert werden. Sie können sowohl aggressiv als auch ängstlich sein:
Die aggressiven Täter sind selbstsicher und unsensibel für die Gefühle anderer und sind durch ihr fehlendes Gefühl für Autorität schwer zu lenken. Interessant erscheint, dass die ängstlichen Täter Opfer und Täter in einem sind. Sie ahmen das Verhalten ihrer Täter nach oder lassen ihren Frust an Schwächeren aus.

Mit-Täter

Auch Mitmacher und Sympathisanten zählen zur Gruppe der Täter. Hierbei sind sowohl die Zuschauer und Teilnehmer als auch die "Nicht-Hinschauer" gemeint, die ebenso einen wesentlichen Teil zum Mobbinggeschehen beitragen. Der Grund für dieses Verhalten kann Gruppenzwang sein, oder die Angst, selbst zum Opfer zu werden.
Auch wenn diese Gruppe nicht immer in kausalen Zusammenhang mit dem Mobbingereignis gesetzt werden kann, ist es doch sehr wichtig, diese zu erwähnen, da Mobbing nur bestehen kann, wenn keiner etwas unternimmt und alle zusehen.

Handeln

Mobbing muss auf jeden Fall ernst genommen werden, da es psychische, physische und psychosomatische Schäden hervorrufen und im schlimmsten aller Fälle sogar zum Selbstmord führen kann. Beim Mobbing in der Schule sind von allen Seiten Maßnahmen zu treffen, da sich die Opfer in den seltensten Fällen selbst wehren können. So wird es zur Pflicht von Schülern, sich an vertrauenswürdige Personen zu wenden.

Auch Foren, in denen Austausch mit anderen Opfern stattfindet, können hier sehr hilfreich sein. Lehrer sollten versuchen, den Zusehern als auch den Tätern begreiflich zu machen, was dies für Schäden für die Betroffenen verursachen kann. Weiters ist es wichtig, Schüler dazu zu ermutigen, über ihre Erfahrungen zu reden. Eltern sollten sensibel für Warnsignale (z.B. das Kind zieht sich immer mehr zurück, will nicht in die Schule, hat oft Magenschmerzen etc.) sein und sich mit der Schule und/oder anderen Stellen in Verbindung setzen, damit gehandelt werden kann.

Autorin: Iris Schiffrer
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