Shiatsu-Ausbildung - lernen, Körper und Geist zu verbinden
Shiatsu Ausbildung - Körper und Geist verbinden
Seit einiger Zeit hat die Shiatsu-Therapie auch in unseren Breitengraden ihren festen Platz im Zirkel der alternativen Behandlungsmethoden erlangt. Wie aber wird man Shiatsu-Therapeut? Daniel Stifter, Shiatsu-Schüler am Europäischen Shiatsu Institut (ESI) im zweiten Jahr, hat uns die wichtigsten Fragen zur Ausbildung beantwortet.
 
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Wie ist Dein persönlicher Zugang zur Shiatsu-Ausbilung?
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Enjoy Living (EL): Eine Shiatsu-Behandlung haben heutzutage schon viele ausprobiert – die Ausbildung zum Shiatsu-Therapeuten ist hingegen noch viel ungewöhnlicher. Daniel, wie bist du denn auf diese Idee gekommen?

Daniel Stifter (DS): Ich habe Philosophie studiert und mich schon währenddessen sehr für die Verbindung von Körper und Geist und für Konzepte, die beides zusammenführen, interessiert. Da stößt man unweigerlich auf asiatische Philosophien, wo diese Verbindung seit Jahrtausenden konkret praktiziert wird. Ich habe auch gemerkt, dass ich immer schon gerne mit meinen Händen gearbeitet habe, deswegen war es für mich von Anfang an sehr stimmig. Durch Shiatsu habe ich eine Welt kennen gelernt, die mir immer gefehlt hat.

EL: Du bist im zweiten Ausbildungsjahr – was bedeutet das konkret?
DS: Ich habe bereits ein Drittel der Ausbildung hinter mir, im Sommer steht eine Prüfung an und damit schließe ich die Grundstufe ab, d.h. ich kenne die meisten Techniken, alle Meridiane des traditionellen Systems.

EL: Wie lange dauert die Ausbildung insgesamt?
DS: Drei bis fünf Jahre im Durchschnitt, der Zeitrahmen ist jedoch sehr unterschiedlich. Einerseits gibt es länderspezifische Unterschiede – in Deutschland benötigt man 500 Stunden, um die Anerkennung vom Dachverband zu bekommen, in Österreich 650. Aber es ist auch individuell verschieden. Es gibt keinen fixen Stundenplan, es sind meist Blockveranstaltungen, für die man sich anmelden kann. Die meisten Kurse sind aufbauend, es gibt aber auch Spezialisierungsfächer, die man im Laufe der Ausbildung wählen kann. Nach größeren Kursen muss man oft eine Zeit lang warten, bis man den nächsten besuchen darf oder man braucht eine Prüfung, die man erst drei Monate danach machen kann. Das hat den Sinn, dass man das Gelernte auch verdaut, weil sich das Wissen auch erst setzen muss.

EL: Muss dazwischen viel geübt werden?
DS: Ja, unbedingt, aber es geht auch um Persönlichkeitsentwicklung und nicht einfach ums Abhaken der Stunden. Ich übe ein bis zweimal pro Woche an einer Person – vor allem in meinem engen Bekanntenkreis, da die Terminkoordination hier am einfachsten ist. Man muss sich schließlich Zeit nehmen, obwohl es auch eine typische Anfänger-Gefahr ist, zu glauben, immer viel Zeit am Stück zu benötigen, wodurch die Übungen gar nicht erst zustande kommen. Dabei kann man auch z.B. einmal 15 Minuten lang nur am Arm üben.

 

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Kommentare
Werner Schmied
2013-05-23 12:22:44
Hallo liebes enjoyliving-Team, hallo Herr Stifter,

Danke für das interessante Interview, es hat viele meiner Fragen beantwortet. Da ich in Erwägung ziehe auch eine Shiatsu Ausbildung zu machen war vor allem der Facts Bereich sehr aufschlussreich. Nun zu meiner Frage: Sie schreiben hier, dass man mindestens 20 Jahre alt sein muss um mit der Ausbildung zu beginnen. Ich bin 18 Jahre alt und würde gern so schnell wie möglich mit der Ausbildung beginnen. Da ich in Graz lebe, kommt das ESI für mich nicht in Frage. Ich habe gesehen, dass das Institut Bergler (http://www.bergler.at) Kurse schon für Jüngere, also mein Alter anbietet. Die dauern auch 3 Jahre. Ist diese Ausbildung gleichwertig?

LG Werner