Krankhaftes Essverhalten - wenn Essen zur Krankheit wird
Krankhaftes Essverhalten - wenn Essen zur Krankheit wird
Essstörungen treten fast ausschließlich in Westeuropa auf und betreffen überwiegend Frauen und Mädchen, lediglich 10 % aller Betroffenen sind Männer und Burschen. Dieser Artikel liefert einen Einblick in das Thema Ernährung und Gesundheit.
 
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Der Großteil der heutigen Gesellschaft achtet auf eine gesunde Ernährung. Für manche Menschen wurde diese Art der Ernährung zum Zwang. Zu Anfang möchten sich Betroffene lediglich gesünder ernähren, abnehmen oder schlechte Essensgewohnheiten ablegen. Bei Betroffenen entwickelt sich dieses ernährungsbewusste Verhalten zu einem Zwang, sich ausschließlich mit gesundem Essen zu versorgen. Ungesunde und schlechte Lebensmittel werden aus dem Speiseplan verbannt. Wenn diese individuell auferlegten Regeln nicht eingehalten werden können, fühlen sich Erkrankte oft schuldig. Als Folge besteht der Wunsch, sich noch strikter an den Ernährungsplan zu halten.

Gesundes Essen wird dabei zum Lebensmittelpunkt. Betroffene beschäftigen sich stundenlang mit der Zusammensetzung von Nahrungsmitteln und mit dem Nährwert von Lebensmitteln. Die Zubereitung von Mahlzeiten wird immer im Voraus geplant. Die Auseinandersetzung mit dem Essen und die Zubereitung von Gerichten sind sehr zeitaufwendig. Im Vordergrund steht immer die Qualität der Nahrung, Genuss spielt eine geringe Rolle.

Soziale Isolation ist eine Folge dieser Erkrankung: An Orthorexia Nervosa Leidende nehmen ihre Nahrung meist alleine zu Hause zu sich. Das Essen in Gastronomiebetrieben kann nicht geprüft werden. Oft werden Essenseinladungen von Freunden abgelehnt, da sie vor ‚normalen Lebensmittel’ zurückschrecken und diese nicht mehr essen wollen.
Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust können auch bei dieser Krankheit auftreten, und zwar, wenn sich Betroffene einseitig ernähren oder zu wenig Nahrung aufnehmen.

Autorin: Kerstin Kulovits, Bakk. Phil.
 
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