Krebsschmerzen - unergiebige Schmerztherapie
Krebsschmerzen - unergiebige Schmerztherapie
Auch wenn keine völlige Schmerzfreiheit erreicht werden kann, führt doch bereits Schmerzlinderung zu mehr Lebensqualität und – energie und damit zu mehr Lebensfreude.
 
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Schmerzdefinition

„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder drohender Gewebeschädigung einhergeht oder von betroffenen Personen so beschrieben wird, als wäre eine solche Gewebeschädigung die Ursache“ (International Association for the Study of Pain)

Die individuelle Schmerzdefinition erlaubt aufgrund des unterschiedlichen Erlebens keine Verallgemeinerungen. Schmerzen sind individuelle, subjektive Erfahrungen, die von keiner anderen Person nachempfunden werden können.


Definition Krebs

Der Entstehung von Krebs liegt ein entgleistes Wachstum von Körperzellen zugrunde. Je nach Lokalisation spricht man auch von Tumor, Karzinom oder Sarkom. Die Regulation der Zellvermehrung geht verloren, Krebs durchwächst gesundes Gewebe. Im Laufe der Zeit können sich Metastasen in anderen Körperbereichen bilden und ebenfalls Schmerzen oder Komplikationen verursachen.


Ernüchternde Details

„Zwei Drittel der Betroffenen haben Schmerzen, ein Drittel der Betroffenen hat keine Schmerzen. Krebskranke können an verschiedenartigen und gleichzeitig auftretenden Schmerzen leiden. 20 % leiden „nur“ an einer Schmerzart. 80 % leiden an zwei oder mehreren Schmerzarten.“ (Österreichische Schmerzgesellschaft)


Entstehung von Krebsschmerzen

Schmerzen sind die am häufigsten auftretenden Beschwerden einer Krebserkrankung. Die Schmerzen werden nicht nur durch den Tumor selbst, sondern auch durch seine Auswirkungen auf das Gewebe verursacht. Greift ein Geschwulst die Knochen an, beeinträchtigt es Organe oder übt Druck auf Nerven, Blutgefäße oder benachbartes Gewebe aus, kommt es zu Schmerzen. Daher benötigen zahlreiche Betroffene neben der Krebstherapie auch eine effektive Schmerztherapie.

Schmerzen können auch indirekt durch den Tumor ausgelöst werden, indem der Krebs in seinem Umfeld Entzündungen bewirkt, Knochenbrüche verursacht oder Hohlorgane wie beispielsweise die Harnblase blockiert. Ebenso können Schmerzen als Folge von Komplikationen wie Infektionen durch Bakterien oder Viren oder als Folge von Behandlungen wie Operationen, Bestrahlung oder Medikamente ausgelöst werden. Nicht jeder Schmerz muss danach allerdings mit der Krebserkrankung in Verbindung gebracht werden.


Durchbruchschmerzen

Der Durchbruchschmerz ist eine vorübergehende Verstärkung eines ansonsten ausreichend kontrollierten Dauerschmerzes. Durchbruchschmerzen treten schnell und unvorhersehbar auf.

„Bei nahezu 75 % der Patienten hat der Durchbruchschmerz eine Dauer von weniger als 30 Minuten. Die Häufigkeit von Durchbruchschmerzen liegt bei knapp 60 %.. Durchbruchschmerzen weisen eine Prävalenz von 40 % - 60 % aller Tumorpatienten auf, die Schmerzintensität ist hoch (NAS* 7-10).“ (Ao. Univ.-Prof. Dr. Locker)

Die derzeitige Therapie der Durchbruchschmerzen erreicht die Schmerzspitze durch den verzögerten Wirkungseintritt erst zu spät. Die ideale Therapie der Durchbruchschmerzen umfasst die gesamte Schmerzperiode, ohne Zeitfenster, welches Durchbruchschmerzen zulässt.

Ao. Univ.-Prof. Dr. Locker: „Therapieanforderungen bei Durchbruchschmerzen sind schneller Wirkungseintritt, starke Wirkung, einfache Anwendung, individuelle Dosierbarkeit sowie gute Verträglichkeit.“
 

 
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