Offene Beziehungen - ein heißes Eisen in Sachen Partnerschaft
Offene Beziehungen - ein heißes Eisen in Sachen Partnerschaft
Ein heikles Thema, worüber meist nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert wird: offene Beziehungen. Bloßer Freibrief zum Partnerwechsel, nostalgisches Hippietum oder doch ein möglicher Weg zur wahren Liebe? Drei Perspektiven.
 
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Es geht um Sex, nicht um Gefühl

Sie wollen eine Beziehung führen und trotzdem nicht auf die Annehmlichkeiten verschiedener Sexualpartner verzichten? Vielleicht sind Sie dann der Typ für eine offene Beziehung! Passen Sie aber auf, dass Sie nicht in die Stolperfalle Eifersucht tappen…

Also die Vertrautheit einer Partnerschaft und trotzdem ungehemmten Sex erleben? Das geht…

In unserer Zeit gibt es schon fast mehr Singles als Paare, was mitunter auf die Tatsache zu schieben ist, dass jeder immer mehr an sich selbst denkt und seine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellt. Wie man dieses Vorhaben auch mit Partner an seiner Seite umsetzen kann, zeigt uns das Konzept der sogenannten offenen Beziehung.

Sie ist natürlich nicht jedermanns Sache. Es muss viel Vertrauen herrschen und Eifersucht sollte zum Fremdwort werden. Denn in offenen Beziehungen lebt man zwar mit einem festen Partner zusammen, darf aber nebenher kleinere Affären haben.

Es geht um Sex, nicht um Gefühl

Diese Affären wiederum sind allerdings nur sexueller Natur. Polyamory hingegen würde die sexuelle und emotionale Bindung an mehrere Menschen meinen, die zu langfristigen Beziehungen führen können. Das will heißen, dass offene Beziehungen zwischen zwei Menschen stattfinden, die wiederum jeweils mit anderen Partnern Sex haben, aber keine emotionale Bindung außerhalb der eigenen Zweierbeziehung aufbauen dürfen.

Der Vorteil einer solchen Konstellation liegt ganz klar darin, dass man sowohl den eigenen Partner hat - auf welchen man sich verlassen kann und mit dem man sich emotional austauscht -, seine sexuellen Wünsche und Vorstellungen trotzdem mit verschiedenen Menschen ausleben darf.

Vorstellungen müssen aufeinander abgestimmt werden

Diese Art der Beziehung kann selbstverständlich nur funktionieren, wenn beide Partner sich darüber im Klaren sind, was das für sie bedeutet. Ist beispielsweise nur ein Partner daran interessiert, sexuell untreu zu sein, der Gegenpart kann sich mit dieser Vorstellung allerdings nicht anfreunden, wird es auch nicht funktionieren. Das gegenseitige Einverständnis muss ganz groß geschrieben werden. Eifersucht und andere unangenehme Gefühle sind dabei tabu und müssen vollständig ausgeklammert werden.

Deshalb ist es wichtig, vorab mit dem Partner darüber zu sprechen und die Vorstellungen und Gedanken abzugleichen. Es macht keinen Sinn, im Nachhinein zu versuchen, den geliebten Menschen zur Treue zu erziehen. Ein Mensch mit der Lebenseinstellung der Polygamie wird seine Ansichten nicht so schnell ändern.

Schwierigkeiten in der Umsetzung

In der Realität sieht es meist so aus, dass nur ein Part das Verlangen hat, seine Triebe auszuleben, der andere es nur gewähren lässt, um den Partner nicht zu verlieren. Deshalb können mit der Zeit zahlreiche Probleme entstehen. Nicht nur Eifersucht, sondern auch der Gedanke daran, man könne vom Partner nicht richtig geliebt werden, stellen die Beziehung auf eine belastende Probe.

Sind jedoch beide Partner bereit zu teilen, steht den Vorteilen einer offenen Beziehung nichts mehr im Wege.
 

Autorin: Natascha Zimmermann

 
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Artikeltitel: Kapitelübersicht



Fotocredit: detailblick/Fotolia.com
Kommentare
zugestehende liebe
2011-12-25 00:34:09
den gemeinsamen umgang mit der lust bzw. biologische ehrlichkeit kann man lernen. näheres unter:

http://untreue-seminar.de.gg/

("gg" nicht vergessen)

animata
2012-05-19 22:07:22
mir gefällt an dem artikel die behauptung nicht, dass beide teile keine eifersucht verspüren dürfen. fühlen darf man alles. es geht viel mehr darum, wie damit in der beziehung umgegangen wird! offene beziehungen bedeuten vor allem eines: offen über alles zu reden, auf den anderen einzugehen, seine gefühle zu respektieren und gemeinsam an der beziehung zu arbeiten.