Medizin aus Japan - Kampō
Medizin aus Japan - Kampo
Lange Zeit hat die westliche Medizin die Heilmethoden aus dem Fernen Osten mit Argwöhn betrachtet. Den Erfolg der Therapieformen müssen aber auch die größten Zweifler anerkennen.
 
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Japan baut nur etwa ein Viertel der Heilpflanzen selbst an, der Rest wird aus China importiert. Die Kampō-Erzeuger wählen somit aus einer Vielfalt von erhältlichen Kräutern die wirksamsten aus. Dadurch ergeben sich Medikamente von bester Qualität, die in kleinen Mengen dosiert werden können. Heilpflanzen werden in der Kampō-Medizin ganzheitlich angewandt. Dabei gibt es für jede Erkrankung eigene Kräutermischungen.
 
Kampō-Rezepturen bestehen aus mindestens zwei und maximal fünfzehn verschiedenen Kräutern. Diese werden in einem bestimmten Verhältnis zueinander gemischt. Beigefügt werden oft noch Wirkstoffe tierischer oder mineralischer Herkunft. Die Pflanzen werden im Ganzen, als Rinde, Wurzel, Stamm, Blatt oder Samen verwendet.
 
Der Patient kann die Präparate auf zwei Weisen zu sich nehmen. Er kann die Mischung mit Wasser aufkochen und die Kräuter danach abseihen. So bleibt eine Flüssigkeit, die alle Wirkstoffe beinhaltet. Als fertiges Präparat werden die Kräuter in Form von Pillen einfach geschluckt.
 
In den vergangenen Jahrzehnten gab es zahlreiche Studien zu den Mitteln und so haben sich im Laufe der Zeit Qualitätsstandards entwickelt. Heute gibt es über hundert verschiedene Fertigpräparate, die in Form von Tabletten, Pulvern oder Salben verschrieben werden.
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Kampō im Vergleich zur TCM
 
Der Vorteil von Kampō im Vergleich zur traditionellen chinesischen Medizin liegt vor allem darin, dass die Anwendung der Kampō-Rezepturen unkomplizierter ist. Außerdem kann das Medikament geringer dosiert werden, da Kampō-Kräuter in der Regel hochwertiger sind.
 
Japan kann sich als kleines Industrieland, im Gegensatz zum eher armen China, leisten, nur die besten Kräuter auszuwählen. Diese enthalten mehr Wirkstoffe und dadurch ergibt sich eine geringere Dosierung. Natürlich sind die Kosten für diese Rezepturen auch höher. Außerdem ist Kampō mehr an die westliche Medizin, gerade was Studien und Standards anbelangt, angepasst, da Japan auf dem selben Entwicklungsstandard wie der Westen ist.
 
Grundsätzlich arbeiten beide Heilmethoden mit bestimmten Verhältnissen und Mengen. Man sollte die beiden also nicht mischen, sondern sich für eine Heilform entscheiden.
 
Autorin: Claudia Wrumnig
 
 
 

 

 
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