Selbstbehandlung mit Homöopathie - harmlos und einfach?
Selbstbehandlung mit Homöopathie - harmlos und einfach?
Ähnliches mit Ähnlichem zu Heilen, ist das einfache Grundprinzip der Homöopathie. Doch das Finden des passenden Mittels will gekonnt sein.
Selbstbehandlung mit Homöopathie - harmlos und einfach?
Info
Homöopathieführer

Die in Klassischer Homöopathie ausgebildete Ärztin und Medizinjournalistin Dr. Karola Scheffer hat einen handlichen Schnellratgeber verfaßt.

Dieser bietet einen Überblick in Geschichte und Wirkungsweise der Homöopathie und verweist auch auf die Grenzen der Selbstbehandlung.

Ob man mit den beschriebenen „120 Beschwerden von Kopf bis Fuß“ wirklich „zuverlässig und sicher das richtige Mittel“ findet, sei dahingestellt.

Praktisch und übersichtlich ist der Extra-Teil über Erste Hilfe und Reiseapotheke:

Knaurs kleiner Homöopathieführer, Dr. med. Karola Scheffer, Knaur, München 2006.
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Die Homöopathie gilt als sanfte Heilmethode, doch sie ist keineswegs frei von Nebenwirkungen oder nach dem Prinzip „wenn es nichts nutzt, schadet´s nicht“ zu verwenden. Die richtige Anwendung dieser komplexen Medizin erfordert Wissen und Erfahrung. Da es schwer ist, sich selbst objektiv einzuschätzen, empfiehlt es sich, ausgebildete HomöopathInnen zu Rate zu ziehen, um das jeweils richtige Mittel zu finden.

Potenzen

Vor allem die hohen C-Potenzen (je stärker die Verdünnung, desto höher die Potenz und umso stärker wirksam das Mittel) sollten nur nach einer fachkundigen Anamnese eingenommen werden. Nimmt ein gesunder Mensch eine Homöopathische Gabe, treten die Symptome auf, gegen die das Mittel im Krankheitsfall hilft. Dies wird Arzneimittelprüfung genannt und bewußt eingesetzt, um neue homöopathische Mittel zu erproben. Wenn nun eine kranke Person ein falsches Mittel einnimmt, das nicht auf ihre Symptome paßt, kann ebenfalls eine Arzneimittelprüfung auftreten und diese neuen Symptome kommen zu den eigentlichen Krankheitsanzeichen hinzu. Die nicht so hoch verdünnten D-Potenzen sind zur Selbstbehandlung besser geeignet, allerdings könnten bis zu einer D 23 (die Urtinktur wurde 23 x im Verhältnis 1 : 10 verdünnt) allergische Reaktionen auf bestimmte Mittel auftreten. Wenn z. B. jemand allergisch auf Arnika ist, kann diese Allergie auch bei der Einnahme von Arnika-Globuli in einer D-Potenz auftreten.

Selbstbehandlung

Beschäftigt man sich mit der Wirkweise der Homöopathie und kennt seine persönlichen Grenzen, ist sie in einigen Fällen auch zur Selbstbehandlung geeignet. Zum Beispiel in Form einer

Homöopathischen Erste Hilfe-Hausapotheke:

Arnica montana D3-D6: nach Unfällen, wirkt gegen Blutungen, Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen. Auch bei schmerzhaften Schnitt- oder Schürfwunden.
Calendula officinalis D3-D6: bei entzündeten, schlecht heilenden Riss- oder Schürfwunden.
Ledum pallustre D3-D6: bei Stichverletzungen durch Insekten, Nadeln oder Dornen, die Kältegefühl, Rötung, Schwellung und pochende Schmerzen hervorrufen. Kühle Umschläge lindern, Wärme verschlimmert.
Urtica urens D3-D6: bei Verbrennungen und Verbrühungen, mit stechenden anhaltenden Schmerzen.

Bei Bedarf fünf Globuli des jeweiligen Mittels im Mund zergehen lassen. Im Akutfall nach 30 Minuten wiederholen, später stündlich. Beim Abklang der Beschwerden Einnahme beenden.

Autorin: Martina Haidvogl

 


 

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