Ingwer - das Multitalent der Gewürzpflanzen
Ingwer - das Multitalent der Gewürzpflanzen
Ingwer gilt als Heilmittel, Gewürzmittel und Aphrodisiakum. In der asiatischen Kultur hat man schon lange seine vielseitig einsetzbare Wirkung erkannt.

Herkunft

Sein botanischer Name lautet „Zingiber officinale“ und er gehört zur Familie der „Zingiberaceae“ (Gewürzlilien), da die Blüte der oberirdischen grünen Pflanze stark an eine Lilienblüte erinnert. Seine ursprüngliche Heimat liegt in Ost- Südostasien. Wo genau, weiß man bis heute nicht, man vermutet die kleine Bismarchipel Inselgruppe, die heute zu Papua-Neuguinea gehört. Seine Verwandten Kurkuma (gelber Ingwer), Galgant (milder Ingwer) und Kardamom (edler Ingwer) spielen auch eine große Rolle in der chinesisch-indischen Medizin und Küche. Ingwer kann für Soßen, Suppen, asiatische Speisen, Fisch, Fleisch, Gemüse und Süßspeisen verwendet werden.

Anbau

Bei Ingwer handelt es sich um ein Rhizom, eine unterirdisch wachsende Sprossachse. Eigentlich wäre er eine mehrjährige Pflanze, das bedeutet, der grüne oberirdisch wachsende Pflanzenteil stirbt ab und das Rhizom verweilt in der Erde, bis es wieder neu austreibt. Doch beim gezielten Anbau muss die Ingwerpflanze jedes Jahr wieder neu angepflanzt werden, da sie einen sehr hohen Anspruch an nährstoffreichen Boden hat und dieser aber nach einem Jahr ausgelaugt ist. Zum optimalen Wachstum benötigt Ingwer das tropische Klima, eine hohe Luftfeuchtigkeit, direkte Sonneneinstrahlung, aber auch kräftigen Niederschlag. Heute findet man keine Wildform mehr, sondern nur noch die kultivierte Form auf Anbaugebieten in Australien, Japan, China, Thailand, Indien, Brasilien, Westafrika und Jamaika.

Heilwirkung

Ingwer beinhaltet eine Reihe von ätherischen Ölen und Scharfstoffen, denen man eine heilende Wirkung nachsagt. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen „Zingiberen“, „Zineol“, „Terpinol“, das eine starke Heilwirkung hat und „Gingerol“, das den scharfen Geschmack ausmacht.
Mit Ingwer kann man viele Erkrankungen vorbeugen, die Heilung unterstützen und die Schmerzen lindern:

Erkältung
Um das Immunsystem zu stärken und so Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen entgegenzuwirken, wird das Trinken oder Gurgeln von Ingwertee empfohlen. Für einen Ingwertee gibt man einige Ingwerscheiben bzw. 1 TL Ingwerpulver in heißes Wasser, lässt das Getränk etwa 10-15 Minuten ziehen und siebt es ab.
Tipp: Zitronenscheiben /Zitronensaft beimengen, um auch Vitamine aufzunehmen!
Gegen Kopfschmerzen hilft ein Ingwerduftöl, das man in eine Duftlampe gibt.

Reisekrankheit
Bei Schiffs- oder Flugreisen können gegen Schwindelgefühl und Erbrechen Ingwertabletten, oder –kapseln eingenommen werden. In der Schwangerschaft kann man Ingwer auch gegen die bekannte Morgenübelkeit einsetzen.

Krebsentstehung

Ingwer hat eine antimutagene und antikanzerogene Wirkung und schützt so vor Zellveränderungen, die unter Umständen zu Krebs führen können.

Verdauungsstörung
Mit Ingwer gewürzte und verfeinerte Speisen regen die Speichel- und Magensaftproduktion an. Magenbeschwerden, Verdauungsprobleme und Blähungen werden durch die krampflösende und entspannende Wirkung auf die Muskulatur des Verdauungstraktes beseitigt.

Schwellungen & Entzündungen
Bei Frostbeulen, Hautausschlägen, starkem Muskelkater, Erkrankung an Arthritis oder Rheuma können Ingwer-Kompressen aufgelegt werden, damit die Schmerzen gelindert werden. Dafür benötigt man 150-200 g Ingwerpulver/Ingwerscheiben und heißes Wasser. Einige Minuten ziehen lassen, ein Baumwolltuch in den Tee tauchen und auf die schmerzende Stelle auflegen.
Auch mit Ingweröl lassen Schwellungen und Entzündungen nach.

Herz-Kreislaufbeschwerden

Ingwer sorgt für eine Erweiterung und somit zu einer Entspannung der Blutgefäße und stimuliert den Herzmuskel. Dadurch beugt er Herzinfarkte, Blutgerinnsel (Thrombose) und Durchblutungsstörungen vor.

Autorin: Sandra Haindl

 

 

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