Käspappel - die uralte Heilpflanze Malve
Käspappel - die uralte Heilpflanze Malve
Die reizlindernde Malve wurde bereits in der Antike als Heil- und Zauberpflanze verwendet. Heute kennt man sie als sanftes Mittel bei Husten, Magenbeschwerden und Entzündungen.

Käspappel = Malve

Der Gattungsname Malva leitet sich vom Griechischen „malakos“ ab, was weich bedeutet und auf eine schleimlösende, erweichende Wirkung hinweist. Der in Österreich gebräuchliche Name „Käspappel“ soll daher kommen, weil die runden Früchte aussehen wie kleine Käselaibe und „Pappel“ könnte sich wegen des hohen Schleimgehaltes der Pflanze auf „Papp“ (Brei) beziehen.

Inhaltsstoffe

Der Käspappeltee im Handel enthält die Blätter der Wilden Malve (Malva sylvestris) und der Weg-Malve (Malva neglecta). Hauptwirkstoff ist der reichlich vorhandene Pflanzenschleim, weiters enthalten sind Gerbstoffe, Flavonolglykoside, der Farbstoff Malvin und ätherisches Öl.

Einst und jetzt

Die heimischen Malvenarten waren einst auch Zauberpflanzen. Sie wurden für Räucherungen verwendet und galten als Aphrodisiakum. Nach Xenokrates, einem Arzt des Kaisers Tiberius, sollten Malvensamen, über die Genitalien gestreut, die Lust des Mannes steigern (daher auch der Name „Schwellkraut“). Frauen sollten die Samen zur Luststeigerung essen. Käspappel wurde sowohl innerlich als auch äußerlich gegen alle Arten von Entzündungen, Geschwüren und Schwellungen angewandt. Käspappeltee wurde aus allen Pflanzenteilen zubereitet, ein Brei diente für Umschläge.

Heute wird Käspappeltee v.a. wegen seiner reizlindernden Wirkung bei Atemwegserkrankungen getrunken und bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum zum Gurgeln und Spülen verwendet. In der Volksmedizin wird er auch bei Magenproblemen und Durchfall genutzt. Waschungen und Bäder mit warmen Käspappeltee werden von TierärztInnen bei Entzündungen empfohlen und zeigen hervorragende Wirkung bei der Wundheilung zum Beispiel bei Katzen und Hunden.

Zubereitung des Tees:

2 gehäufte Teelöffel Käspappeltee werden mit ¼ l lauwarmen Wasser für 5 bis 10 Stunden angesetzt. So werden die Schleimstoffe geschont und nach dem Abseihen ist der Tee gebrauchsfertig. Eine Hustenteemischung aus gleichen Teilen Käspappeltee und Schlüsselblumenwurzel wird mit kochendem Wasser übergossen und soll 10 Minuten ziehen. Davon wird 2 bis 3 mal täglich 1 Tasse Tee getrunken.


Autorin: Martina Haidvogl
 

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