Homöopathie - die heilende Kraft der Natur
Homöopathie - kleine heilende Kugeln
Immer mehr Menschen vertrauen auf Naturheilmethoden als Alternative zur Schulmedizin, wie der Homöopathie. Doch wie wirken homöopathische Mittel, wann hilft Homöopathie und woran erkennt man einen guten Homöopath?
Homöopathie  - kleine heilende Kugeln
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Homöopathie – Die Anfänge

Der deutsche Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann ist der Begründer der Homöopathie. Bereits vor mehr als 250 Jahren formulierte er den Grundsatz: Similia similibus curentur – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt. Er entdeckte durch Selbstversuche, dass Naturstoffe, die bei einem gesunden Menschen Krankheitssymptome hervorrufen, bei einem Kranken mit den gleichen Symptomen zur Heilung führen. Zusätzlich machte er die entscheidende Beobachtung, dass die Substanzen stärker wirken, wenn er sie verdünnte. Diesen Vorgang nannte er „Potenzieren“. Das Potenzieren ist ein Verfahren, das aus zwei Teilen besteht, nämlich dem schrittweisen Verdünnen der Ursubstanz in genau festgelegten Mischungsverhältnissen und dem Verschütteln. Die Potenzstufe D1 – eine zehnfache Verdünnung – entsteht, wenn man einen Tropfen der Ursubstanz mit neun Tropfen Lösungsmittel - Wasser oder Alkohol - vermischt und verschüttelt. Entnimmt man dieser Verdünnung einen Tropfen und vermischt ihn erneut mit neun Tropfen Lösungsmittel entsteht die Potenzstufe D2. Spätestens ab einer Verdünnung von D24 existiert kein ursprünglicher Stoff mehr in der Arznei. Doch für Homöopathen sind gerade die am meisten verdünnten Stoffe die wirksamsten.

Die homöopathische Behandlung 

Akute Krankheiten, wie Ohrenentzündungen, Durchfall, Erbrechen oder Blasenentzündungen, lassen sich rasch und erfolgreich homöopathisch behandeln. Die eigentliche Domäne der Homöopathie ist jedoch die Heilung und Linderung chronischer Krankheiten, wie Asthma, Hauterkrankungen oder Allergien. Doch ein verantwortungsvoller Homöopath kennt auch die Grenzen seiner Behandlungsmethoden. Diese liegen sicherlich bei schweren Krankheiten wie Krebs oder Aids. Im Gegensatz zur Schulmedizin ist die Voraussetzung für eine klassische homöopathische Behandlung eine umfangreiche Erstbefragung – auch Erstanamnese genannt. Ein seriöser Homöopath nimmt sich für seine Patienten Zeit. So kann ein Erstgespräch schon mal ein bis zwei Stunden dauern, manchmal sogar mehr. Die gesammelten Symptome werden mit verschiedenen Substanzen verglichen, bis das passende Medikament gefunden wird. Jenes Mittel, das diese Kriterien erfüllt, wird als „Simile“ bezeichnet. In der Regel wird ein homöopathisches Medikament – in Form von Globuli, Tabletten, Verreibungen oder Tropfen - einmal oder wenige Tage eingenommen. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte und Reinigungsprozesse des Menschen angekurbelt. Durch Folgeanamnesen wird der weitere Krankheitsverlauf und die Heilung beobachtet.

Die Kosten für eine Behandlung sind relativ unterschiedlich. Laut der österreichischen Gesellschaft für homöopathische Medizin, kurz ÖGHM, orientieren sie sich an den Empfehlungen der Ärztekammer für Privathonorare. Im Durchschnitt ist mit einem Aufwand in Höhe von 150 Euro für eine Erstordination zu rechnen, bei Folgeordinationen, die weniger zeitaufwendig sind, etwa mit der Hälfte. Die Kosten für eine homöopathische Behandlung werden von den Krankenkassen nicht über-nommen. Übrigens darf in Österreich Homöopathie ausschließlich von Ärzten mit entsprechender Ausbildung ausgeübt werden.

Wer sich auf eine homöopathische Behandlung vorbereiten will, hat mit dem Buch „Homöopathie - Die große Kraft der kleinen Kugeln“ von Heribert Möllinger einen praktischen Leitfaden. Möllinger beginnt mit einer kurzen Darstellung der Krise in der Schulmedizin, wie etwa immer stärkere Medikamente mit zahlreichen unerwünschten Nebenwirkungen oder die stetige Zunahme chronischer Erkrankungen. Schritt für Schritt bietet der Autor Einblicke in die Homöopathie und zeigt Unterschiede zur Schulmedizin auf, wie den typischen Besuch in der Sprechstunde eines Homöopathen, der Verlauf homöopathisch behandelter akuten und chronischen Erkrankungen und die zwingende Selbstbeobachtung des Patienten. Das Buch ist eine Einführung in die sanfte und natürliche Heilmethode, geschrieben für Laien und Patienten von einem Praktiker. Möllinger kennt aus der täglichen Praxis die Fragen seiner Patienten. Der Autor schreibt leicht lesbar und verbindet grundsätzliches aus der Homöopathie mit praktischen Hinweisen.

Buchtipp: Möllinger, Heribert (2000): Homöopathie - Die große Kraft der kleinen Kugeln. Freiburg: Herder

Autorin: Mag. Alexandra Schlömmer

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