Rund um Island - kleine Insel mit großer Wirkung
Rund um Island - kleine Insel mit großer Wirkung
Auch wenn die Nächte nicht mehr durchgehend hell sind und die Temperatur fällt, ist Island im Herbst eine Reise wert.
 
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Am sogenannten "Golden Circle" liegen die berühmtesten Sehenswürdigkeiten Islands. Von Reykjavik aus führt die Ringstraße Nr. 1 nach Mosfellsbaer, die man Richtung Gljufrastein verlässt. Dort können Besucher das Haus des Nobelpreisträgers Halldór Laxness im Originalzustand sehen und einen sorgfältig gestalteten Einblick in Leben und Werk des großen Schriftstellers und Humanisten gewinnen.

Nördlich des größten isländischen Sees Thingvallavatn liegt im ältesten Nationalpark Thingvellir eines der ältesten Parlamente der Welt: das Althing. An dem geschichtsträchigen Ort wurde um 930 die traditionelle gesetzgebende Versammlung abgehalten und im Jahr 1.000 der Beitritt zum Christentum beschlossen. Im Nationalpark driften in der kilometerlangen Allmännerschlucht die Kontinente Europa und Amerika jährlich um acht Millimeter auseinander.

Die Straße 365 führt weiter nach Laugarvatn - ein durch warme Quellen gespeister See. Östlich davon speit der große Geysir - Namensgeber aller Springquellen - verlässlich im drei- bis sechs-Minutentakt seine zehn bis 25 Meter hohe Fontäne aus dem kochenden Erdinneren. Am Ende des Golden Circle angelangt, stürzt der Fluss Hvitá in Form des spektakulären Wasserfalls Gullfoss 35 Meter tief in die Schlucht.

Richtung Selfoss liegen die drei Vulkane, Seiðishólar und Kerhóll. Vom 55 Meter tiefen Kerið blickt man bei Schönwetter in den blitzblauen Kratersee hinab.

Noch mehr Spektakuläres

Im Rahmen einer Island-Runde gilt es oft anzuhalten, zu staunen, innezuhalten. An allen möglichen Orten vereinigen sich die Elemente Feuer und Eis. Im Nationalpark Snaefellsnes kann man Touren auf den 1446 Meter hohen Vulkan-Gletscher Snaefellsjökull - Mittelpunkt der Erde bei Jules Verne - buchen.

Im Süden der Halbinsel ragen die Felstürme Lóndrangar aus dem Meer. Über den Dächern von Stykkisholmur beeindruckt eine Installation der Künstlerin Roni Horn: In der "Library of Water"  (Bild links) gibt in raumhohen Glassäulen das Wasser der 14 isländischen Gletscher seine Informationen preis. Weiter im Norden erinnert das Dorfmuseum Glaumbaer (Bild rechts) mit seinen grasbewachsenen Häuserzeilen an das Auenland der Hobbits und vermittelt die Lebensweise im alten Island.

 

 

Akureyri ist mit seiner lebendigen Kunst- und Kulturszene und dem botanischen Garten als "Perle des Nordens" bekannt. Nahe Akureyri stürzt der Goðafoss ähnlich dem Niagarafall mit einer Breite von ca. 30 Metern in die Tiefe. Im nördlichen Húsavík finden sich gleich zwei besondere Museen: Das Walzentrum zeigt die Skelette der Meeresriesen, im Phallus-Museum sammelte man die Penisse nahezu aller auf Island lebenden Säugetiere. In den Fjorden bei Húsavík und Dalvik erblickt man auf Whale Watching Touren mit 90-prozentiger Garantie Wale.

Am Mückensee, Mývatn, gibt es keine Gelsen. Dafür spektakuläre Vulkankrater, einen erstarrten Lavasee und bizarre Felsformationen. Östlich des Mývatn liegt das Hochtemperaturgebiet und Solfatarenfeld Namafjall mit seinen schwefelgelb kochenden Schlammtümpeln und Kaminschloten aus Stein (Fumarolen), aus denen unter heftigem Fauchen heißer Dampf entweicht.

Über eine Breite von etwa hundert Metern fällt der Dettifoss mehr als 45 Meter in die Tiefe. Der Osten besticht mit seinem Hochgebirgsplateau, von dem aus der Blick auf die Fjorde begeistert. Islands größter Gletscher Vatnajökull dehnt sich über 8.300 Kilometer aus.

Vom Gletschersee Jökulsarlon mit seinen ins Meer treibenden türkisblauen Eisblöcken gehts zu den versteinerten Trollen an der Südküste in Vik. Auf schwarze Lavafelder folgen Geröllwüsten. Der Wasserfall Skogafoss stürzt umrahmt von knallig grüner Vegetation 60 Meter in die Tiefe. - Und in den blubbernden Schlammpfützen des nahe Reykjavik gelegenen Geothermalgebietes Hveragerdi gebiert sich die Erde jeden Tag aufs Neue. Drohen die Eindrücke zu wild zu werden, löst sich die Landschaft im Handumdrehen in Lieblichkeit auf. Saftige Weiden mit Gebirgsbächlein und flockigen Schafen, unterbrochen von Wiesenmulden mit Moos in bislang unbekannten Grüntönen.

 
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