Schweißfüsse - schweißgebadet per pedes
Schweißfüsse - schweißgebadet per pedes
Als hätten es Menschen mit Schweißfüßen nicht ohnehin schon schwer genug, ist das Thema noch dazu sehr tabu behaftet. Hier die besten Hausmittel gegen unangenehmes Naserümpfen und für eine nachhaltige Besserung schwitziger Füße.
Schweißfüsse - schweißgebadet per pedes
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Schweißfüße sind fast schon so etwas wie ein Volksleiden. Dabei ist Schweißfuß nicht gleich Schweißfuß. Die zirka 250.000 Drüsen an unseren Füßen produzieren bis zu einem Viertelliter Schweiß am Tag. Wie viel genau, das hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Da die Schweißproduktion über das vegetative Nervensystem gesteuert wird, spielt beispielsweise auch emotionaler Stress eine bedeutende Rolle.

Von krankhaften Schweißfüßen spricht man erst, wenn die abgesonderte Schweißmenge der Füße bei über 50 Milligramm pro Fuß und Minute liegt. Männer haben meist häufiger mit Schweißfüßen zu kämpfen als Frauen. An allen Körperteilen, die uns durch die Welt tragen, herrscht ein feucht-warmes Mikroklima, in dem Bakterien und Fußpilz einen optimalen Nährboden finden. Meist sind es gar nicht die Füße selbst, die einen unangenehmen Geruch hervorrufen, sondern die Kleidungsstücke, in denen sie stecken. Schuhe und Socken absorbieren und speichern den unangenehmen Schweißgeruch. Der Schweiß an sich ist nämlich geruchlos. „Schweißfüße sind in der Mehrzahl der Fälle einfach bedingt durch fehlerhaftes Schuhwerk und durch fehlerhafte Fußhygiene.
Trotzdem gibt es auch Menschen, die aus anderen Gründen unter Schweißfüßen leiden und ärztliche Unterstützung brauchen“, gibt Dermatologe Dietrich Abeck zu Protokoll. Bei jenen Menschen herrsche sozusagen ein Software-Fehler der Schwitzsteuerung, der eine pathologisch starke Hyperhidrose hervorruft. Diese Patienten werden meistens mittels Strom behandelt. Hierbei werden die Füße in Leitungswasser einem leichten Gleichstrom ausgesetzt. Die Methode soll bei Regelmäßigkeit sehr gut wirken. Eine weitere Alternative bietet das Nervengift Botox, das in die betroffenen Stellen an den Füßen gespritzt wird und so die Nerven lähmt. Die Behandlung ist allerdings relativ kostenintensiv und muss halbjährlich wiederholt werden. Der letzte Ausweg gegen hartnäckige Schweißfüße ist eine Operation, bei der die leitende Nervenfaserverbindung dauerhaft blockiert, eventuell sogar durchtrennt wird.


Schweiß ade

Die Haut an sich wird ohnehin schon durch den Schweiß durchfeuchtet und ist dadurch rund dreieinhalb Mal anfälliger für Fußpilz. Klarerweise leben Bakterien immer auf unserer Haut, wichtig ist, sie zu reduzieren. Zum Beispiel durch Fußbäder mit entsprechenden Zusätzen. Regelmäßiges Waschen ist Grundvoraussetzung, um die Schweißbildung an den Füßen in den Griff zu bekommen. Am einfachsten funktioniert das mit kaltem Wasser. Wer die Wirkung verstärken will, greift auf natürliche Fußbäder zurück. Zum Beispiel auf eine Mischung aus Holzasche und Kochsalz. Jeweils eine Handvoll in warmes Wasser geben und die Füße darin zehn Minuten lang baden. Danach wirkt eine dünn aufgetragene Zinksalbe unterstützend gegen wiederkehrenden Fußgeruch. Auch Salbei – zugeführt als Tee oder als Fußbadezusatz (30 Gramm auf einen Liter aufgekochtes Wasser) – vermindert das Schwitzen. Wer es erdiger mag, greift zu einer Mischung aus 50 g Eichenrinde, Thymian, Walnussblätter, Weidenrinde zu gleichen Teilen und 20 g Eukalyptusblätter. Die Zutaten werden vermengt und 15 Minuten lang in drei Liter Wasser gekocht. Neben den Gerbstoffen der Eichenrinde wirkt auch Efeu entzündungshemmend und pilzabtötend. Regelmäßigkeit führt bei diesem Mittel bekanntlich schneller zum Erfolg als sporadische Bäder.

Der Sommer liefert gleich zwei Wege, um Schweißfüßen vorzubeugen bzw. sie loszuwerden. Erstens lässt es sich herrlich barfuss laufen – gut gelüftet kann nichts stinken. Und zweitens schenkt uns die Jahresmitte reichlich reife Tomaten, die sich ideal für ein natürliches Fußbad eignen: So viele Tomaten pürieren, bis Sie einen halben Liter Saft erhalten. Diesen mit lauwarmen Wasser aufgießen und die Füße darin baden. Eines der ältesten Hausmittelchen ist Teebaumöl. 30 Tropfen davon, vermengt mit 500 Gramm Totes-Meer-Salz und 10 Tropfen Salbeiöl, kann praktischerweise gut vorbereitet werden. Bei Bedarf zwei bis drei Esslöffel des Salzgemisches in warmem Wasser auflösen und ein fünfminütiges Fußbad genießen. Fußbäder entfalten aber auch nur dann ihre antibakterielle und vorbeugende Wirkung, wenn danach die Zehenzwischenräume gründlich getrocknet werden.

Um die Reduktion des Schweißes innerlich zu unterstützen, rät es sich, Blutreinigungstee oder Holunder- und Schafgarbentee zu trinken. Natürlich hat auch unser Schuhwerk einen gehörigen Einfluss auf die übertriebene Schweiß- oder Nicht-Schweiß-Bildung an unseren Füßen. Schuhe aus echtem Leder sind atmungsaktiver als Synthetiksneakers. Empfehlenswert sind zudem Socken aus Baumwolle, Polyesterstrümpfe speichern unnötige Wärme und Feuchtigkeit zu sehr. Starker Fußschweiß kann außerdem auch ein Hinweis darauf sein, dass die Schilddrüse nicht einwandfrei funktioniert. Bei Bedenken bitte einen Arzt konsultieren.

Autorin: Mag. Tina Veit


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