Paradontitis - Folge: Zahnverlust
Parodontitis - Folge: Zahnverlust
Die Begriffe Parodontose und Paradontitis klingen zwar ähnlich, jedoch werden die Begriffe oft falsch verwendet oder verwechselt. Hier erfahren Sie alles über die Parodontitis.
Früher wurde „Parodontose“ als Sammelbezeichnung für sämtliche Erkrankungen des Parodontalbereiches verwendet. Heute differenziert man jedoch zwischen Parodontitis, bei der es sich um eine durch Bakterien ausgelöste Entzündung und Zerstörung des Zahnhalteapparates handelt, und Parodontose, die einen nicht-entzündlichen Zahnfleischschwund ohne Blutungen bezeichnet.

Was genau ist Parodontitis?

Parodontitis zählt neben Karies zu den wichtigsten und häufigsten Krankheiten der Mundhöhle. Dabei sind die Hauptverursacher dieser Erkrankungen vor allem Bakterien wie Mutans-Streptokokken, A. actinomycetemcomitans und P. gingivalis, die von Mensch zu Mensch durch Schmierinfektion übertragbar sind. Kinder sind besonders für Mutans-Streptokokken-Infektionen anfällig. Bei der Übertragung zwischen Erwachsenen spielen A. actinomycetemcomitans und P. gingivalis eine große Rolle.
Wie schon erwähnt ist Parodontitis eine bakteriell bedingte Entzündung, die durch den Anstieg der Bakterienanzahl in der Mundhöhle entsteht. In den Zahnfleischtaschen können sich Bakterien anlagern und bei Nicht-Entfernung durch Vergrößerung der Taschen „parodontale Taschen“ entwickeln. Dort dringen die Krankheitserreger in die Wurzel des Zahnes ein und schädigen so den Zahnhalteapparat. Zahnfleischbluten, Taschenbildung, Zahnfleischschwund, und schließlich Lockerung und Verlust der Zähne sind die selten schmerzhaften und so meist unbemertenFolgen. Wenn häufig Blutungen, Schwellungen, Rötungen, Mundgeruch oder Eiterbildung im Zahnbereich auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine mögliche Erkrankung zu verhindern.

Apikale und marginale Parodontitis

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen apikaler Paradontitis – von der Wurzel ausgehend - und marginaler Paradontitis. – vom Zahnfleischsaum ausgehend. Die marginale Parodontitis ist die meist auftretende Form und man bezeichnet damit eine Schädigung des Zahnes, die über die Schmelz-Zement-Grenze hinausgeht. Weiters gibt es die präpubertale Paradontitis bei Kindern, die juvenile Paradontitis während der Pubertät, die rapide progressive Paradontitis bei jungen Erwachsenen und die Erwachsenenparodontitis mit den höchsten Erkrankungsfällen.

Ursachen

Parodontitis entwickelt sich in verschiedenen Lebensaltern aus einer Gingivitis. Dabei handelt es sich um eine akute Zahnfleischentzündung mit bakterieller Ursache. Es bilden sich zwar keine parodontalen Taschen und es kommt zu keinem Zahnverlust wie bei Parodontitis, jedoch kann Gingivitis schnell von ihr abgelöst werden.
Zu den Risikofaktoren, die die Erkrankung und den Verlauf von Parodontitis beeinflussen können, zählen u.a. Tabakkonsum, schlechte Mundhygiene, Abwehrschwäche, Ansteckung durch den Lebenspartner, HIV, Osteoporose, Diabetes mellitus Typ I und die genetische Veranlagung.

Vorbeugung

Jedoch ist eine Prävention möglich, da es sich um einen infektiösen Prozess handelt. Vorbeugemaßnahmen, wie ein regelmäßiger Zahnarztbesuch, eine professionelle Zahnreinigung oder Zahnhygienemaßnahmen selbst ergreifen sind wichtige Aspekte in der Erhaltung der Zahngesundheit. Denn bei fortschreitender Parodontitis mit zu tiefen Taschen reichen einfache Hygienemaßnahmen und Medikamente nicht mehr aus und es muss eine chirurgische Behandlung erfolgen.


Autorin: Sandra Haindl
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