Lippenpflege - Damit nicht nur Ihre Augen strahlen
Lippenpflege - Damit nicht nur Ihre Augen strahlen
Unsere Lippen gehören zu den markantesten Merkmalen unseres Gesichtes. Aber gerade sie sind schutzlos zahlreichen Umwelteinflüssen ausgesetzt und damit äußerst anfällig für vorzeitige Hautalterung. Spezielle und ausreichende Lippenpflege ist daher nötig!
 
1 von 4
 

Auf den Lippen begegnen sich zarte Küsse und geflüsterte Liebeserklärungen… darum brauchen sie besonders viel Schutz und Pflege! Denn unsere Lippen werden stark beansprucht: Im Winter durch den Wechsel von der Kälte in die trockene Heizungsluft und im Sommer durch schädliche UV-Strahlung: Die Lippen werde spröde, rissig und unansehnlich. Grund für die Empfindlichkeit ist, dass die Haut auf den Lippen extrem dünn ist, wodurch sie äußeren Einflüssen geradezu schutzlos ausgeliefert ist. Verschlimmert wird diese Empfindlichkeit dadurch, dass keine Talgdrüsen für eine Versorgung mit Fetten sorgen. Es fehlt also ein entscheidender Schutzmechanismus, den unsere Haut an anderen Körperstellen aufweist. Die Mundpartie ist besonders exponiert: Die Lippen verlieren dreimal so viel Feuchtigkeit wie die übrigen Gesichtspartien, weil ihre Hornschicht sehr dünn ist und keinen Hydro-Lipid-Film (einen Schutzfilm aus Schweiß und Talg) bildet. So fehlt ihnen der Schutz vor Austrocknung, und sie verlieren schnell an Feuchtigkeit. Dies macht sie extrem anfällig und empfindlich.

Wer unter trockenen Lippen oder Irritationen der Haut im Mundbereich leidet, weiß wie lästig und oft auch quälend diese Probleme sind. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Neurodermitis, Heuschnupfen, Einrisse an den Mundwinkeln oder das Lippen-Leck-Ekzem, von dem vor allem ZahnspangenträgerInnen betroffen sind, können zu trockenen, aufgesprungenen Lippen, unangenehmem Juckreiz und Spannungsgefühl führen.


Problematische Inhaltsstoffe

Die Lippen haben zusammen mit den Augenpartien die stärkste Ausstrahlung und dementsprechend wird der Pflege besonders hohe Aufmerksamkeit geschenkt. Da der Lippenbereich von Natur aus ganz andere Eigenschaften als die übrige Gesichtshaut hat, gibt es in der kosmetischen Gesichtsbehandlung für die Lippenpflege ganz spezielle Präparate:

In älteren Lippenpflegeprodukten dominieren mineralische und synthetische Kohlenwasserstoffe (KW). Diese schützen zwar nach dem Auftragen gegen weitere Austrocknung, führen aber nach einer gewissen Zeit zu einer Gewöhnung, d.h. an den eigentlich trockenen Lippen ändert sich nichts, im Gegenteil: Die Eigenregenerationsfähigkeit nimmt ab. Es werden immer weniger hauteigene Barrierestoffe gebildet. Ein weiterer Kritikpunkt an KW-Rezepturen: Ein großer Teil der Pflegepräparate, insbesondere auch der Lippenstifte, wird unbewusst verschluckt. Ob die orale Aufnahme von Kohlenwasserstoffen mit Risiken behaftet ist, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Die Verträglichkeit und vor allem die Langzeitwirkung sind also bei der Lippenpflege von besonderer Bedeutung.

Ob die Stoffe natürlichen oder synthetischen Ursprungs sind, spielt dabei weniger eine Rolle. Der springende Punkt ist: sie sollten physiologisch („nicht krankhaft) sein. Daher müssen neben den Kohlenwasserstoffen weitere Stoffe wie Silikonöle, Konservierungsmittel (Allergiepotential) und Emulgatoren (Auswasch-Effekt) kritisch betrachtet werden. Bei vielen Pflegeprodukten, die wasserfrei sind, treten allerdings Probleme mit den beiden letzten Stoffklassen nicht auf, denn wasserfreie Produkte benötigen weder Konservierungsstoffe noch Emulgatoren.

Mineralöle und Silikone sind nach wie vor in vielen Produkten enthalten. Sie machen die Lippen geschmeidig und sorgen für den Glanz. Alternativprodukte enthalten pflanzliche oder synthetische Triglyceride, die der Körper ähnlich wie ein Speiseöl verstoffwechseln kann. Ihr Vorteil, dass sie auch von der Hautbarriere resorbiert werden, ist gleichzeitig auch ihr Nachteil. Es muss immer wieder nachgecremt werden.

Ein Kompromiss sind halbfeste pflanzliche Wachse und Wachsöle wie Sheabutter und Jojobaöl, aber auch gehärtete Pflanzenöle wie z. B. Olivenbutter (aus Olivenöl). Sie werden mittels Rizinusöl oder Trihydroxystearat, das praktisch hydriertem Rizinusöl entspricht, auf der Lippenoberfläche fixiert. Rizinusölhaltige Stoffkombinationen können auch Pigmente binden, d.h., sie eignen sich zur Herstellung von getönten Lippencremes und stellen somit eine Alternative zu Lippenstiften dar.

Beim Kauf beachten: Je weiter vorn eine Substanz in der Liste der Inhaltsstoffe steht, umso höher ist ihr Anteil an der Gesamtrezeptur. Falls Sie sehr empfindliche Haut haben, die zu Allergien neigt, sollten Sie möglichst Lippenpflegeprodukte verwenden, die ohne Farb- und Konservierungsstoffe auskommen.

 

 
1 von 4
 

Artikeltitel: Kapitelübersicht


Kommentare