Fisch fürs Herz - Omega-3-Fettsäuren als Schutzschild
Fisch fürs Herz - Omega-3-Fettsäuren als Schutzschild
Ende der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts stellten dänische Forscher erstmals die Frage, ob der hohe Konsum an fettreicher Fischkost ausschlaggebend dafür sei, dass unter Inuits, den Grönland-Eskimos, nahezu keinen Tod durch Herzinfarkte auftrete. Dies gab den Anstoß für mehr als dreißig Jahre biochemische und ernährungswissenschaftliche Forschung, die die Wirkung der Omega-3-Fettsäuren auf Herz-Kreislauferkrankungen ermittelte.

Doch was sind sie und was können sie tatsächlich? Omega-3-Fettsäuren sind, wie Omega-6-Fettsäuren auch, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, langkettige Fette, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Sie gelten somit als essentielle Fettsäuren und müssen mit der Nahrung zugeführt werden.

Hier die vier wichtigsten Omega-3-Fettsäuren:
 

  • Alpha-Linolensäure (ALA), die vornehmlich in Leinöl, Walnussöl, Hanföl und Rapsöl vorkommt
  • Stearidinsäure, hauptsächlich in Gehirn, Erdnußöl und Fischöl vorhanden
  • Eicosapentaensäure (EPA), und Dicosahexaensäure (DHA),beide kommen ausschließlich in Fischöl vor und sind besonders langkettig.


Die Wirksamkeit der Omega-3-Fettsäuren gilt heute als erwiesen; man schreibt ihr zahlreiche positive Aspekte zu, die den Organismus unterstützen.

  • Sie gelten als immunmodulatorisch, das heißt sie wirken sich positiv auf die Stabilität des Immunsystems aus.
  • Sie wirken antientzündlich, und behindern so die Wirkung entzündungsfördernder Prozesse, wie etwa Rheumatismus. 
  • Sie sind antiatherogen, unterbinden also bei einer etwaigen Atherosklerose die Anlagerung der sogenannten Cholesterinplugs an die Gefäßwände und verhindern damit eine Gefäßverkalkung.
  • Durch ihre antithrombotische Wirkung beugen sie Gerinseln vor, die etwa Gehirnschläge hervorrufen können.
  • Die antiarrhythmische Wirksamkeit hält das Herz im Takt und bewahrt vor zeitlichen Unregelmäßigkeiten der elektrischen Herz- und Hirntätigkeit, stabilisiert also bei Herzrhythmus-Störungen.
  • Sie werden als antikatabolisch betrachtet, da mit ihrer Hilfe der Abbau von Gewebe, etwa dem von Muskelgewebe, unterbunden wird.
  • Sie wirken antihypertensiv, das heißt, sie haben einen blutdrucksenkenden Einfluß und wirken Herzkranzgefäßverengungen entgegen.
  • Sie sind nachweislich triglyceridsenkend, reduzieren also die Blutfette.


Die höchste Konzentration an Omega-3-Fettsäuren weisen Seefische wie Matjeshering oder Makrele auf, aber auch Thunfisch ist reich an diesen essentiellen Fettsäuren. Wer Fisch eher scheut, ist mit Hanf- aber auch Leinöl gut beraten, da diese beiden Öle die ideale Kombination an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren bieten.

Nach jahrelangen medizinischen Beobachtungen, Forschungen und Studien bleibt die Empfehlung für einen Erwachsenen täglich etwa 0,5g Omega-3-Fettsäure zu sich zu nehmen, das entspricht auch der alten Faustregel von ein bis zwei Fischmahlzeiten wöchentlich. Diese Dosis verringert wesentlich das Risiko, an plötzlichem Herztod zu sterben, die Wahrscheinlichkeit damit Herzerkrankungen im allgemeinen zu umgehen, ist dadurch aber nicht unmittelbar gegebe.

Nachdem lange Zeit die Fischölkapsel als das Allheilmittel in punkto Herzvorsorge gegolten hat, ist man vorsichtiger geworden. Mediziner sind sich einig, dass die Einnahme des Substituts nur unter Rücksprache mit dem Arzt erfolgen soll, da Überdosierungen an Omega-3-Fettsäuren ein Phänomen sind, das noch nicht ausreichend erforscht ist. Darüber hinaus weiß man heute, dass diese Fettsäuren blutverdünnend wirken, also die Blutgerinnung hemmen, was im Ernstfall große Risiken birgt, eventuell, wenn innere Verletzungen auftreten.
Auch Ernährungswissenschafter plädieren eher für die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren über die Nahrung, als über Ersatzpräparate. Nahrungsmittel sind vielseitig in der Zusammensetzung ihrer Nährstoffe und das Zusammenspiel der Inhaltsstoffe garantiert dadurch eine wesentlich effizientere Aufnahme der Omega-3-Fettsäuren für den Organismus.

Wer dennoch keinen Fisch mag, der kann seinen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren decken und Krillöl kapseln kaufen. Durch das Vorkommen von Phospholipiden und Astaxanthin im Krill kann das Omega 3 vom Körper verbessert aufgenommen werden und sorgt so für eine optimale Versorgung des Körpers mit Omega 3.


AutorIn: A.D., Julia Stern *
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