Schizophrenie - Psychische Erkrankung mit zwei Gesichtern
Schizophrenie - Psychische Erkrankung mit zwei Gesichter
Schizophrenie ist eine Krankheit, welche vor allem die Psyche belastet und betrifft. Betroffene nehmen ihre Person und auch die Umwelt anders wahr als sie erscheint. In schweren Fällen wirkt ihr Bild von der Welt gänzlich unrealistisch.

Allgemeines

Der Beginn der Krankheit zieht sich anfangs über einen längeren Zeitraum hin. Einige Symptome bilden sich in diesem Vorstadium bereits aus. Betroffene verhalten sich oft scheu, unnahbar und empfindsam, aber auch streitsüchtig. Chaotisches Benehmen und der soziale Rückzug gehen mit diesen anfänglichen Symptomen einher.

Das Krankheitsbild der von Schizophrenie Erkrankten ist von Störungen in der Wahrnehmung, des Gefühlslebens und des Denkens gekennzeichnet. In dem meisten Fällen wird der Intellekt der Betroffenen aber nicht durch die psychischen Störungen beeinträchtigt. Im Laufe der Krankheit können aber Hirnleistungsfunktionen nachlassen. Beispielsweise das Gedächtnis oder die Merkfähigkeit.

Bei Erkrankten können Halluzinationen und Wahnvorstellungen (Verfolgungswahn, Größenwahn, Vergiftungswahn, Kontrollwahn, Eifersuchtswahn, Beziehungswahn;) auftreten. Ebenso ist es möglich das Betroffene Stimmen hören. Sinnestäuschungen treten nicht nur im akustischen Bereich auf, auch Gerüche und Geschmäcker werden anders wahrgenommen. Infolge dieser Sinnes- Denkens- und Sprachstörungen wird die Kommunikation mit anderen erheblich erschwert. Auch das soziale Verhalten leidet darunter. Mehr zu den Symptomen erfahren sie unter dem Punkt Unterformen von Schizophrenie.


Ursachen

Zumeist sind mehrere Ursachen für eine Erkrankung verantwortlich. Eine einzige Ursachenerklärung ist auszuschließen. Verschiedene soziale, biologische und psychologische Faktoren können als Auslöser festgemacht werden.

Biologisch bedingt:
Zum einen spielen die Gene eine erhebliche Bedeutung. Eine Vererbung der Krankheit in der Familie bzw. Verwandtschaft ist in der Regel höher als dass die Erkrankung vereinzelt in der Gesellschaft auftritt.

Biochemisch bedingt:
Es besteht die Möglichkeit, dass sich zu viel Dopamin, welches im Mittelhirn gebildet und im Bereich des Großhirns am Hirnstoffwechsel beteiligt ist, ansammelt.

Psychogen bedingt:
In diesen Bereich fallen eintreffende Schicksalsschläge sowie traumatische und belastende Lebensereignisse, die nicht richtig verarbeitet werden konnten.


Unterformen

Das Erscheinungsbild der Krankheit und dessen Symptome können sehr vielfältig sein.

Paranoide Schizophrenie

Die paranoide Schizophrenie ist die häufigste Form der beschriebenen Erkrankung. Bei diesem Typus treten primär Wahnvorstellungen und vor allem akustische Halluzinationen auf. Denkstörungen, Reizbarkeit, Wutausbrüche, Ängstlichkeit und Misstrauen sind weitere Symptome der paranoiden Schizophrenie.

Katatone Schizophrenie

Bei dieser Unterform stehen motorische Störungen im Vordergrund. Einige Beispiele:

• Stupor: Reaktionen auf die Umgebung werden vermindert oder bleiben aus
• Mutismus: Über einen längeren Zeitraum wird nicht gesprochen
• Erregung: Sinnlose motorische Bewegungen
• Haltungsstereotypien: Eine chaotische Haltung wird eingenommen
• Negativismus: Allen Aufforderungen mit Widerstand entgegentreten
• Rigidität: Beim Versuch bewegt zu werden wird eine starre Haltung eingenommen
• Perseverationen: konstante sprachliche sinnlose Äußerungen
• etc.

Die beschriebenen Symptome werden oft von Halluzinationen oder Tagträumen begleitet.

Hebephrene Schizophrenie

Denk- sowie Antriebsstörungen sowie affektive Störungen sind für diesen Typus charakteristisch. Zum einen verliert der Betroffene die Motivation Initiative zu zeigen. Der Antrieb und die Zielstrebigkeit bleiben ebenso aus. Auch Wahnvorstellungen und Halluzinationen können vorkommen. Der Erkrankte benimmt sich zumeist verantwortungslos. Sein Verhalten wird unvorhersehbar. So genannten Manierismen - normale Bewegungen wirken unnatürlich und künstlich - treten ebenso häufig auf. Die Stimmung des Betroffenen ist bei dieser Form in jeder Hinsicht unpassend. Das Auferlegte ständige Grinsen und das Grimassen schneiden ist ein weiteres Symptom dieses Typs.

Weitere Symptome:
• Hypochonderartiges Verhalten
• Äußerungen werden wiederholt
• Isolation
• Unempfindsames Verhalten
• Ziellosigkeit

Therapie

Wenn die Symptome der Krankheit fortwährend auftreten ist eine Behandlung in einem Krankenhaus zu empfehlen. Bei Abklingen der Psychosen ist es ratsam regelmäßig einen Arzt aufzusuchen und sich untersuchen zu lassen. Hierbei ist eine ambulante Betreuung ausreichend. Zum einen werden Betroffene mit Medikamenten behandelt. Diese werden verabreicht, um die Symptome der Krankheit zu verringern bzw. damit diese ausbleiben. Zudem wird eine Psychotherapie empfohlen, um mögliche Ursachen für die Erkrankung ausfindig zu machen und zu behandeln.

Neue innovative App

Für alle Betroffenen gibt es nun die Steps-App mit Tagebuchfunktion. Mit ihrer Hilfe können Menschen, die unter einer bipolaren Störung leiden, völlig anonym ihr persönliches Tagebuch führen. Darin können sie Stimmungen und Alltagssituationen, die eine Auswirkung auf Ihre Erkrankung gezeigt haben, festhalten. Darüber hinaus bietet die App eine Erinnerungsfunktion für Medikamente, jede Menge an Informationen sowie die Möglichkeit, spielerisch das Gedächtnis zu trainieren.
 


AutorIn: A.D., Kerstin Kulovits, Bakk. Phil.
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