Schulden und ihre Auswirkung auf unsere Psyche
Schulden und Psyche - wie sich Schulden auf unsere Gesundheit auswirken können
Rund 750.000 Menschen kämpfen alleine in Österreich mit finanziellen Problemen. Dass sich diese auf unsere Gesundheit auswirken können, ist inzwischen belegt. Lesen Sie in diesem Beitrag über Wege aus der Schuldenfalle.
Nur ganz wenige Menschen möchten über ihre finanziellen Schwierigkeiten reden. Dadurch entsteht schnell der Eindruck, der Gesellschaft würde es gut gehen. Doch die Realität sieht anders aus, allein in Österreich leben laut „Statistik Austria“ rund 750.000 Menschen, die mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben.

Derartige Schwierigkeiten machen sich auf ganz unterschiedliche Weise bemerkbar. Unter anderem können sie sich auf die Gesundheit auswirken. Eine Studie der Universität Mainz belegt, dass Menschen mit Geldsorgen verstärkt mit Erkrankungen zu kämpfen haben. Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und sogar Angstzustände sowie Depressionen sind als Folgen festzustellen. Besonders die Depression ist als Erkrankung sehr ernst zu nehmen. Sie kann die Lebensqualität der Menschen enorm beeinträchtigen. Zugleich besteht das Risiko von Auswirkungen auf das rationale Handeln. In bestimmten Phasen neigen einige Menschen zu „Frust-Shopping“, wodurch sich ihre finanzielle Situation zusätzlich verschlechtert.

Eine weitere Folge stellt die soziale Isolation dar. Oft ist der Leidensdruck so groß, dass sich Betroffene von ihrem Umfeld abgrenzen. Doch auf sich allein gestellt ist es noch schwieriger, mit der Situation zurechtzukommen. Auch hier liefert die bereits erwähnte Universitätsstudie konkrete Daten: 62 Prozent der Befragten nannten eine geringere Einbindung in ihr soziales Umfeld. Mit diesen und weiteren Auswirkungen haben viele Schuldner zu kämpfen.

Wege aus Schuldenfalle

Für eine Besserung der Situation führt kein Weg am Verlassen der Schuldenfalle vorbei. Allerdings gestaltet sich dies enorm schwierig, was insbesondere damit zu tun hat, dass sich die finanzielle Situation nicht von heute auf morgen grundlegend verbessern lässt. Umso wichtiger ist eine zielgerichtete Vorgehensweise - ohne sie gelingt es nur den wenigsten, aus dem Teufelskreis der Verschuldung auszubrechen.

Schulden und eigene Situation offen eingestehen

Der wichtigste Schritt besteht zunächst darin, sich der eigenen Situation offen zu stellen. Viele Betroffene möchten das genaue Ausmaß ihrer finanziellen Probleme gar nicht wissen und setzen daher auf Verdrängung. Doch so ist es nicht möglich, der Lage Herr zu werden. Erst nachdem die Vermögensverhältnisse erfasst wurden, lässt sich ein konkreter Plan mit Maßnahmen zur Entschuldung erarbeiten.
Interessant ist, dass die subjektive Schuldenlast einen enormen Einfluss auf das Wohlbefinden nimmt. In anderen Worten: Es gibt Menschen, die streng genommen gar keine so hohen Schulden haben, sich deswegen aber trotzdem äußerst schlecht fühlen.

Was kann ich selbst direkt tun?

Entscheidend ist die Ergreifung gezielter Maßnahmen, um die Finanzen zu ordnen. Weil es meistens nicht möglich ist, das Einkommen deutlich zu steigern, gilt es bei den Ausgaben anzusetzen. Es sollte ernsthaft nach Möglichkeiten gesucht werden, um die Ausgaben zu senken und somit einen finanziellen Spielraum zur Darlehenstilgung zu schaffen. Besonders das Führen eines Haushaltsbuchs hilft dabei, einen genauen Überblick über die Ausgaben zu gewinnen.

Ebenso sollte geprüft werden, ob sich die Schuldenbelastung nicht unmittelbar verringern lässt. Vor allem die Umschuldung bietet enormes Potential. Wird eine teure Finanzierung durch einen zinsgünstigen Kredit abgelöst, bessert sich die Situation oft erheblich. Ob eine Umschuldng Ihres bestehenden Darlehens Sinn macht können Sie ganz einfach selbst prüfen, indem Sie bei Online-Portalen wie Kreditrechner-Kostenlos.at einen Kreditvergleich durchführen. Ist der dort gefundene Zinssatz günstiger als bei Ihrem bestehenden Kredit, kann sich eine Umschuldung lohnen.

Achtung: Bei der Umschuldung gilt es alle Kosten, zum Beispiel für die Kündigung ihres alten Kredits, zu beachten.

Sollte die Situation dennoch aussichtslos erscheinen oder man schlichtweg verunsichert sein, empfiehlt sich der Gang zu einer Schuldnerberatung. Auch diesen Schritt trauen sich viele Menschen nicht zu, obwohl er sehr empfehlenswert ist. Mit der Unterstützung von Experten fällt es wesentlich leichter, eine wirksame Strategie zu entwickeln. Außerdem können Schuldenberater bei Gesprächen mit Banken oder Inkassounternehmen eine große Hilfe sein. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Abschließend ist noch anzumerken, dass die Privatinsolvenz als Option nicht auszuschließen ist. Leider fürchten sich viele Menschen vor diesem Schritt zu sehr und ziehen ihn daher gar nicht erst in Betracht. Dabei verkörpert er unter Umständen den einzigen Weg, um eines Tages wieder schuldenfrei zu sein.

In jedem Fall sollte jeder Schuldner seine Schulden offen angehen. Um der Psyche und des Geldes wegen. Wer es alleine nicht schafft, kann sich jederzeit Hilfe holen und den Weg der Schuldentilgung aktiv beschreiten.

AutorIn: A.D.
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