Sieben Gründe, warum Lachen gesund ist
Sieben Gründe, warum Lachen gesund ist
Der Volksmund weiß: Lachen ist die beste Medizin. Die Humorforschung würde diese Behauptung vielleicht nicht uneingeschränkt unterschreiben – schließlich ist Lachen kein Allheilmittel für jedes erdenkliche Zipperlein. Doch es lässt sich festhalten: Lachen wirkt positiv auf Gesundheit und Gemüt aus.
Doch was ist Lachen überhaupt? Zunächst ist es eine unwillkürliche Reaktion des Körpers auf eine angenehme Emotion. Die Mandelkerne – Teile des limbischen Systems – aktivieren reflexhaft die Stimmbänder, das Zwerchfell und die Gesichtsmuskulatur. So entsteht Lachen – und zwar innerhalb von Millisekunden. Einen unmittelbaren biologischen Nutzen hat diese Reaktion nicht, aber sie lindert vorübergehend Stress und Schmerzen und fördert das soziale Miteinander. Während Kinder noch durchschnittlich 400 Mal pro Tag lächeln, kommen Erwachsene durchschnittlich auf gerade 15 Mal. Derweil gibt es gute Gründe, die Aufmerksamkeit für die alltägliche Komik des Lebens wieder neu zu schulen. Wir stellen sieben davon vor.

1. Lachen macht glücklich

Allein die Bewegung des Mundes beim Lächeln gibt dem Gehirn bereits den Impuls, mit der Ausschüttung der Glückshormone Endorphin und Serotonin zu beginnen. Bereits nach einer Minute Lächeln steigt die Stimmung spürbar. So fühlen sich Menschen, die viel lachen und lächeln, mitunter selbstbewusster und glücklicher.

Zu lachen selbst kann also tatsächlich glücklich machen – und zwar ziemlich umfassend: Denn Fröhlichkeit ist ansteckend. So wirkt sich Lachen nicht nur auf das eigene seelische Wohlbefinden aus, sondern auch auf das soziale Miteinander.

2. Lachen stimuliert den Körper

Beim Lachen vertieft sich die Atmung und die Bronchien weiten sich. Brustmuskeln und Zwerchfell werden aktiviert, der Gasaustausch in der Lunge wird erhöht und die Atemkapazität steigt. Die rhythmische Anspannung des Zwerchfells übt eine Art Massage auf die Eingeweide aus, was wiederum die Verdauung anregt und unterstützt. Die Wirkung dieser inneren Massage kann sich bis auf die Blase erstrecken – daher kommt es beim heftigen Lachen gelegentlich auch zu Urinverlust. Wer seinen Beckenboden aktiv trainiert, kann eine schwache Blase dabei unterstützen, sich bald wieder unbeschwert einem Lachanfall hinzugeben.

3. Lachen stärkt die Gesundheit

Lachen erhöht den Spiegel des Wachstumshormons HGH im Blut – das Hormon ist maßgeblich an der Funktion des Immunsystems beteiligt. Auch das Hormon Gamma-Interferon, das für die Antikörper- und T-Lymphozyten-Produktion zuständig ist, wird beim Lachen ausgeschüttet. Die Aktivität und die Anzahl der natürlichen Killerzellen werden damit erhöht und die Antikörper der Immunglobulin-A-Klasse vermehren sich. Auch die Ausschüttung von entzündungshemmenden und schmerzstillenden Stoffen wird beim Lachen angeregt. Insbesondere Menschen mit chronischen Schmerzen kann das zugutekommen: Das Schmerzempfinden wird heruntergesetzt und die Selbstheilungskräfte des Körpers werden aktiviert. Nicht zuletzt erweitert Lachen die Blutgefäße und fördert damit den Blutfluss. Regelmäßiges Lachen kann so auch bestimmten Herzerkrankungen vorbeugen.

4. Lachen hilft gegen Stress

Stress wird zentralnervös gesteuert. Die an der Stressreaktion beteiligten Bereiche des vegetativen Nervensystems sind bei chronischem Stress permanent angeregt. Um Stress zu lindern, muss diese Anspannung unterbrochen und abgebaut werden – beispielsweise mit einer emotionalen und muskulären Entspannung. Die Wirkung des Lachens ist in dieser Hinsicht paradox: Kurzfristig erhöht sich beim Lachen die Herzfrequenz, der Blutdruck steigt. Nach wenigen Minuten stellt sich jedoch eine Entspannungsphase ein, der Herzschlag verlangsamt sich und bleibt auf einem niedrigen Niveau. Die Muskulatur der Arterien entspannt sich, das Gefäßvolumen wird erhöht. So führt Lachen auch zum Abbau von Stresshormonen wie Corticoiden und Catecholaminen.

5. Lachen macht schlank

Beim Lachen reichert sich das Blut mit Sauerstoff an – so wirkt ein Lachanfall wie ein kleiner Energiekick, der die Verbrennungsvorgänge im Körper aktiviert. Der Fettstoffwechsel und die Ausscheidung von Cholesterin werden unterstützt. Ein zehnminütiger Lachanfall verbrennt so durchschnittlich 50 Kalorien.

6. Lachen lindert Angst

Viele Menschen atmen zu kurz und zu flach; diese Art der Atmung begünstigt Angst. Es wird zu viel Kohlendioxid ausgeatmet, es kommt zu einer respiratorischen Alkalose und damit zu einer neuromuskulären Übererregbarkeit. Lachen vertieft dagegen die Atmung und kann Angst somit effektiv lindern.

7. Lachen macht beliebt

Ein Lächeln löst den Reflex aus, zurückzulächeln. Lachen und Lächeln sind somit Teil einer positiven nonverbalen Kommunikation. Der Mensch geht instinktiv davon aus, dass ein Lächelnder Gutes im Sinn hat. Wer lacht, kann also effektiv dazu beitragen, eine freundliche und friedliche Atmosphäre zu schaffen.

Fazit:

Lachen ist ein Medikament ohne Nebenwirkung. Es hilft dabei, schwierige Situationen neu zu bewerten, Anspannungen zu lösen, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und zwischenmenschliche Verbindungen herzustellen. Die Fähigkeit zu lachen ist angeboren und wird überall auf der Welt verstanden. Es lohnt sich also, Gelegenheiten zum Lachen sehen zu lernen, sie bewusster wahrzunehmen und aktiv zu suchen.

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