Erkenntnisse des Europäischen Diabeteskongress EADS
Erkenntnisse des Europäischen Diabeteskongress EADS - Wien
Aktuell tagt der Europäische Diabeteskongress EADS in Wien. Experten aus aller Welt diskutieren und debattieren dort über mögliche Verbesserungen bei der Bekämpfung und in der Behandlung von Diabetes Patienten. Doch was genau tut sich in der Medizinbranche, um Diabetespatienten zu helfen?

Neues System zur Blutzuckermessung


Das US-Unternehmen Abbot hat Anfang der Woche, am Rande des Diabteskongresses, ein neues System vorgestellt, welches es Diabetikern möglich macht, den Blutzuckerspiegel zu messen, ohne sich dabei regelmäßig stechen zu müssen. Das sogenannte Freestyle-Libre-System ist ein am Oberarm angebrachter, selbstklebender Sensor. Der Sensor verfügt über eine winzig dünne Faser, die beim Anbringen sanft und völlig schmerzfrei in das Unterhautgewebe des Patienten eindringt.

Der Vorteil liegt klar auf der Hand, den anstatt sich mehrmals täglich stechen zu müssen, kann das System in vordefinierten Intervallen Messungen vornehmen und so präzise Patientenprofile erstellen. Patienten können mit einem kleinen Device jederzeit über den Sensor fahren und die aktuellen Werte ablesen. Wobei dies im Grunde nicht das Ziel des Systems ist. Vielmehr wolle man nicht auf einzelne Blutwerte schauen, sondern ein Blutzuckermuster ermitteln, welches die Krankheit insgesamt besser und Kontrolle bringt, so der britische Diabetologe Gerry Rayman. Durch die lückenlose Werteermittlung, insbesondere auch während der Nacht, entstehen ganz neue Möglichkeiten in der Anpassung der Diabetestherapie für Patienten. Jedes Modul wird 14 Tage getragen, so dass Patienten im Schnitt mit ca. 2 Modulen pro Monat auskommen werden

Das Unternehmen Abbot nannte darüber hinaus eine interessante Zahl. So testen ca. 40% aller 371 Millionen an Diabetes erkrankten ihren Blutzuckerspiegel überhaupt nicht. Ein bezahlbares und komfortables System, welches von den Krankenkassen getragen wird, würde dies sicherlich grundlegend ändern.

Studie zu Insulinpumpen & Milchverzehr

Ebenfalls erwähnenswert ist eine schwedische Studie, die den Nutzen von Insulinpumpen belegen soll. Soffia Gudbjörnsdottir von der Universität Göteborg, welche die Studie federführend antrieb, präsentierte die Daten von 18.000 ausgewerteten Typ-1 Diabetikern. Knapp 2500 Patienten dieser Gruppe besaßen Insulinpumpen. Die Vergleichsgruppe, bestehend aus 16.000 Patienten, verwendete keine Insulinpumpen. Die Ergebnisse sind ziemlich beeindruckend.




Die Gesamttodesfälle, ohne Differenzierung der tatsächlichen Todesursache, lagen bei der Gruppe mit Insulinpumpen um 29% niedriger. Herz-Kreislauferkrankungen lagen mit 43% äußerst signifikant unter denen der Vergleichsgruppe.

Eine weitere Studie der Universität Malmö zeigte, dass Milchprodukte einen sehr positiven Effekt auf das Diabetes-Risiko haben können. So haben in einer Studie mit 27.000 Personen im Alter zwischen 45 und 74 Jahren in einem Beobachtungszeitraum von 14 Jahren, Menschen, welche regelmäßig Milchprodukte zu sich genommen haben, ein um 23% geringeres Diabetes-Risiko als Menschen, die nur wenig oder gar keine Milchprodukte konsumierten.






AutorIn: A.D., Quelle: http://derstandard.at/, Copyrights: Abb. 1 - http://www.easd.org/ | Abb. 2 und 3 https://www.euroclinix.net/de/
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