Gefährliche Kolonnenraupen: Der Eichen-Prozessionsspinner
Gefährliche Kolonnenraupen – Der Eichen-Prozessionsspinner
Während sich viele allerorts über das frühlingshafte Wetter freuen, haben sich durch die milden Winter in den letzten Jahren die Raupen der Eichen-Prozessionspinner immer stärker ausgebreitet. Vielfach unbekannt, können Berührungen mit den Haaren der Raupe schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Wie Sie sich schützen können, erfahren Sie hier!
Das Frühjahr 2014 verwöhnt uns bisher mit warmen Temperaturen, viel Sonnenschein und früh grünenden Bäumen. Während sich die meisten an den sonnigen Tagen und dem Duft des herannahenden Sommers erfreuen, wittern andere jedoch schon jetzt einen altbekannten Feind in der Luft: Die Allergiesaison geht in die nächste Runde und hält neben Birke, Erle und Hasel auch Insekten als Allergie-Auslöser bereit. Darunter eher unbekannt, aber umso gefährlicher: Der Eichen-Prozessionsspinner.

Klein, flauschig und gefährlich – Das ist der Eichen-Prozessionsspinner. Durch immer milder werdende Winter hat sich die Raupenart seit den neunziger Jahren immer stärker in Deutschland und Österreich ausgebreitet. In großen Kolonnen befallen die behaarten Insekten jedes Jahr zahlreiche Eichen und verwandeln sich im Sommer zu großen Nachtfaltern. Während die Falter absolut harmlos sind, können die Raupen in der Zeit von Mai bis Juni großen Schaden anrichten. Neben kahl gefressenen und abgestorbenen Bäumen spielt dabei vor allem das für Menschen und Tiere gefährliche Nesselgift eine Rolle, das in den langen Haaren der Raupen steckt. Der Kontakt mit den Haaren kann beim Menschen zu einer sogenannten "Raupen-Dermatitis" führen, die heftige allergische Reaktionen hervorruft: Reizungen von Augen und Haut, asthmatische Anfälle bis hin zu allergischen Schocks sind die Folge. Bei Tieren kann das Gift sogar lebensbedrohlich wirken. Wie Sie sich am besten schützen können und was beim Umgang mit den Raupen zu beachten ist, erfahren Sie jetzt.

Im Kampf gegen Kolonnen: Tipps und Tricks für den richtigen Umgang

  • Gefahrenstellen meiden: In den Monaten Mai und Juni sollten Sie generell Eichenbäume und –wälder meiden und großläufig umgehen. Die Kolonnen der Raupen sind zwar leicht zu erkennen, aber auch tote Tiere oder verlassene Nester bleiben eine anhaltende Gefahrenquelle: Die Haare sind weiterhin giftig und können noch Jahre nach dem Ausfallen allergische Reaktionen hervorrufen. Wählen Sie Picknickplätze daher immer mit viel Sorgfalt aus und prüfen Sie den Boden sowie Bäume in der Umgebung genau, bevor Sie es sich auf Ihrer Decke gemütlich machen.
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  • Befall im Garten: Kein Risiko eingehen – auch nicht im eigenen Garten! Das Entfernen der Nester sollten Sie Fachpersonal überlassen, um die Gefahr eines der Haare einzuatmen auszuschließen. Zusätzlich gibt es verschiedene natürliche sowie chemische Möglichkeiten, um dem Raupenbefall vorzubeugen.
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  • Reaktion bei Kontakt: Falls es trotz Vorsichtsmaßnahmen zum Kontakt mit den giftigen Haaren gekommen ist, sollte schnellstmöglich die Kleidung gewechselt und geduscht werden. Besonders wichtig ist es, die betroffene Haut in den nächsten Tagen nicht zu kratzen. Nur so kann vermieden werden, dass die Härchen und deren Giftstoffe noch tiefer in die Haut eindringen. Für weitere Maßnahmen sowie bei asthmatischen Reaktionen ist unbedingt ärztlicher Rat einzuholen.
Ähnlich wie bei anderen Allergiearten reagiert nicht jeder Mensch gleich auf das Nesselgift der Eichen-Prozessionsspinner. Letztlich gilt im Umgang mit jeder Allergie: Kontakt meiden und Abstand halten. Weitere Informationen rund um das Thema Allergien und deren Handhabung finden Sie hier.

AutorIn: A.D.
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