Gesund Wohnen ohne Schadstoffe
Gesund Wohnen - Kampf dem Schadstoffcocktail in den eigenen 4 Wänden
Niedergeschlagenheit und nahezu depressive Zustände, regelmäßige Kopfschmerzen und Atemnot, verminderte Leistungsfähigkeit und allergische Hautreaktionen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Wenn ja, dann leiden Sie eventuell unter dem so genannten Sick-Buliding-Syndrom. Außergewöhnlich wäre das nicht. Immerhin sind von SBS beinahe ein Drittel aller Menschen betroffen, die in ein neues bzw. neu renoviertes Eigenheim eingezogen sind. Selbiges gilt natürlich auch für Miet- oder Eigenheim-Wohnungen. Doch was ist SBS genau und vor allem: Wie vermeide ich es, davon betroffen zu werden?

Definition und Symtome des Sick-Buliding-Syndroms

Grundsätzlich sind von dieser Krankheit Menschen betroffen, die sich zu lange in ein und demselben Gebäude bzw. in ein und demselben Zimmer aufhalten. Hier wiederum unterscheidet die WHO zwei typische Formen: Zum einen jene, die kurz nach dem Einzug in ein neues Gebäude auftritt (temporäre SBS) und eine zweite, welche dauerhaft anhält (permanente SBS).

Die Symptome von SBS sind vielfältig und keineswegs trivial. Wer davon betroffen ist, muss mit erheblichen Einschränkungen im alltäglichen Leben und deutlich verminderter Lebensqualität zurechtkommen oder auch mit Beeinträchtigungen, die bis hin zu depressiven Zuständen führen können. Doch auch andere Symptome treten bei dieser Krankheit auf: Allergien, Kopfschmerzen, Schädigungen des Immunsystems, Reizungen der Atemwege und Augen, Störungen der Nieren und Leberfunktion und Unwohlsein. Andauernde Niedergeschlagenheit und Schlaflosigkeit zählen ebenso dazu.

Woher kommt das?

Die Ursachen sind noch nicht gänzlich erforscht, doch gelten natürliche sowie chemische Einflüsse als gesichert. Zu den natürlichen Einflüssen zählen etwa Feinstaub, der sich in Räumen ansammelt, aber auch ausgeatmete Luft und Feuchtigkeit. Da viele in der Luft vorkommende Substanzen chemisch sehr stabil sind, werden diese vom Körper nur sehr langsam wieder abgebaut. Es kann sich um Gifte handeln, die sich zu einer enormen Belastung für unseren Organismus verdichten können.

Weitere Faktoren sind rein chemischer Natur. Diese sind gerade bei neuen oder neu renovierten Gebäuden vermehrt zu beobachten. Neu angebrachte Wandbeschichtungen oder Bodenbeläge verursachen nicht selten giftige Ausdünstungen, die von verwendeten Klebern herrühren. Hinzu kommen Belastungen von verschiedenen Möbeln und die Schadstoffe aus elektrischen Geräten (Ozon). Klimaanlagen steigern oftmals die Schadstoff-Belastungen zusätzlich. Besonders wenn diese mit unterdimensionierten Filtersystemen ausgestattet sind oder die Filter kaum ausgetauscht werden.

Was kann gegen das Sick-Buliding-Syndrom unternommen werden?
  • Einfache Zimmerpflanzen wie Efeu oder Farn, bei Formaldehyd Birken-feige (Ficus benjamina), Efeutute und Purpurtute können die Luft bereits reinigen oder zumindest sauber halten.
  • Zweimal täglich lüften reduziert die Wahrscheinlichkeit von Schimmelpilz-Bildung an Wänden oder Fensterrahmen.
  • Fachkräfte und Handwerker (zu finden etwa hier: Handwerker-Verzeichnis) sollten zertifizierte Baumaterialien wie Kleber und Farben verwenden.
  • Linoleum, Sisal oder Kokos gelten als Bodenbeläge mit den geringsten Schadstoffemissionen.

AutorIn: Christian Schindlauer / A.D.
Kommentare