Mondkalender - das Pflanzenhoroskop
Mondkalender - das Pflanzenhoroskop
Das alte Wissen über die Einflüsse des Mondes auf die Pflanzen wurde v.a. in der Land- und Forstwirtschaft weitergegeben. Das Gärtnern nach dem Mond führt zu gesunden Pflanzen, reicher Ernte und stärkt die Naturverbundenheit.

Garten-Mondkalender

Es ist empfehlenswert, sich einen Mondkalender für das jeweilige Jahr zuzulegen, es gibt spezielle Kalender für den Bereich Mond & Garten. Die vielen Einflüsse, wie von Mondphasen, Sternbildern, auf- und absteigendem Mond, sind im Mondkalender zusammengefasst und machen die Anwendung leichter. So sind z.B. die gut geeigneten Tage für Saat, Pflege und Ernte gekennzeichnet und auch die Tage, die man meiden sollte.


Sternbilder

Die Sternbilder sind oft auch in „normalen“ Kalendern als Symbol eingezeichnet und wechseln alle 2-3 Tage. Das Symbol sagt uns, durch welches Sternbild der Mond gerade läuft und dessen Eigenschaften übermittelt. Die Erkenntnisse, wie Mond & Sternbilder die jeweiligen Pflanzenteile beeinflussen, gehen auf Rudolf Steiner zurück:

Blatttage: Krebs, Skorpion, Fische (Wasser)
Die Kraft der Pflanze geht in die Blätter. Blattgemüse, wie Spinat und Salat, aber auch Spargel werden an Blatttagen gesetzt. Sehr guter Zeitpunkt fürs Gießen.

Blütentage: Zwilling, Waage, Wassermann (Luft)
Die Energie der Pflanze geht in die Blüten. Gute Tage für Saat und Pflege von Blumen und „Blumengemüse“ wie Artischocken und Kohl. Laut der Mondexpertin Johanna Paungger-Poppe sollte man an Blütentagen lieber nicht Gießen, da die Pflanzen schwach und krankheitsanfällig werden können. In einem anderen Mond-Garten-Kalender ist zu lesen, dass Zwilling und Waage sehr gute Gießtage sind. Am besten selber ausprobieren!

Fruchttage: Widder, Löwe, Schütze (Feuer)
Die Pflanze lenkt ihre Energie auf die Bildung der Früchte und Samen. Idealer Zeitpunkt für das Säen, Setzen und Bearbeiten von z.B.: Tomaten, Obst, Bohnen, Getreide.

Wurzeltage: Stier, Jungfrau, Steinbock (Erde)
Die Energie der Pflanze geht in die Wurzeln und in die Rinde. Sehr gut geeignet für die Arbeit an Kartoffeln, Karotten, Sellerie, Zwiebel usw.


Mondzyklen

Beim Gärtnern nach und mit dem Mond werden zwei verschiedene Mondzyklen beachtet. Einerseits der Zyklus von Neumond bis Vollmond, andererseits das Auf- und Absteigen des Mondes. Der Mond ist zwischen Neumond und Vollmond zunehmend. Je näher am Vollmond, desto vitaler und widerstandsfähiger sind Pflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten; Blumen halten sich länger in der Vase. Allerdings heilen Wunden schlechter, um Vollmond also nichts Zurückschneiden. Bei abnehmendem Mond, die Zeit zwischen Vollmond und Neumond, haben die Pflanzen zwar weniger Lebenskraft, aber ihre Farben, Geschmack und Geruch sind intensiver.

Aufsteigender Mond

Der Mond wird als aufsteigend bezeichnet, wenn seine Bahn von Tag zu Tag höher verläuft. Der Saft steigt in die oberirdischen Pflanzenteile, Obst ist saftiger, gute Zeit zum Veredeln aber schlecht zum Schneiden von Bäumen und Sträuchern.

Absteigender Mond
Verläuft die Bahn des Mondes von Tag zu Tag tiefer, spricht man vom absteigenden Mond. Jetzt geht die Kraft in die Wurzeln. Gut für: Ernte von Wurzelgemüse, Sträucher schneiden, Pflanzen, Umtopfen, Rasenmähen (für festere Bewurzelung).


Aussaat und Setzen

Das Ziel (Frucht, Wurzel, Blüte, Blatt) bestimmt, welches Sternbild zur Aussaat/zum Pflanzen gewählt wird. Tomaten werden an Fruchttagen gesät und gepflanzt, Wurzelgemüse wie Karotten und Radieschen an Wurzeltagen. Es kann durchaus Sinn machen, eine Blattpflanze an einem Wurzeltag auszusäen, um zunächst das Wachstum der Wurzeln zu stärken und dann die kleinen Pflänzchen an einem Blatttag bei abnehmendem Mond zu vereinzeln. Morgens ist die beste Zeit zum Säen. Die beste Zeit zum Ein- und Umpflanzen ist am späteren Nachmittag bei absteigendem Mond. Um ein „Ausschießen“ zu verhindern, sollte man bei abnehmendem Mond pflanzen, kurz nach Vollmond ist ein guter Zeitpunkt für das Setzen von Kartoffeln. Blumenzwiebeln am besten bei Mond im Sternbild Waage pflanzen.


Bodenbearbeitung

Prinzipiell gilt die Regel, dass bei feuchtem Wetter der Boden am Morgen eines Luft- oder Feuerzeichens, bei abnehmendem Mond, bearbeitet werden sollte. Bei trockenem Wetter sollte man den Boden am Abend eines Erd- oder Wasserzeichens, bei zunehmendem Mond, bearbeiten. Beikräuter („Unkraut“) sollten in den Tagen nach Vollmond (=abnehmender Mond) zur Mittagszeit entfernt werden, besonders wirksam an Steinbock Tagen.


Ernte

Wird bei aufsteigendem Mond geerntet, ist oberirdisches Gemüse und Obst saftiger und nahrhafter, sollte aber rasch verzehrt werden. Wurzelgemüse bei absteigendem und abnehmendem Mond ernten. Nur Zwiebeln, Knoblauch und Schalotten sollte man bei zunehmendem Mond ernten. Obst: leicht Verderbliches, wie Erdbeeren, Marillen, Kirschen und Himbeeren bei absteigendem und zunehmendem Mond pflücken. Die Wasserzeichen (Krebs, Skorpion, Fische) sollten bei der Ernte vermieden werden.

Man sollte nicht immer gleich den schlauen Kalender zu Rate ziehen, sondern auch auf die eigene Intuition vertrauen. Oft spürt man, dass ein guter Tag zum Gießen ist und wenn man dann im Mondkalender nachschaut, ist es wirklich so. Viel Spaß beim Ausprobieren!


Buchtipps:

Der lebendige Garten. Gärtnern zum richtigen Zeitpunkt. In Harmonie mit Mond- und Naturrhythmen von Johanna Paungger-Poppe und Thomas Poppe. Goldmann Verlag 2004.

Mit dem Mond durchs Gartenjahr. Leben und Arbeiten in Harmonie mit Mond und Planeten von Michel Gros. Leopold Stocker Verlag – erscheint jährlich.


 

Autorin: Martina Haidvogl
 

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