Loslassen - Trennung verarbeiten und neue Energie tanken
Loslassen - Trennung verarbeiten und neue Energie tanken
Vielen Menschen fällt es schwer, von vergangenen Ereignissen loszukommen. Vor allem gescheiterten Beziehungen wird oft lange nachgetrauert, wodurch sich der Schmerz und die negativen Gefühle noch mehr verfestigen.

Trennungen verlaufen in den seltensten Fällen so, dass beide Seiten mit der neuen Situation zufrieden sind. Meist ist „der Verlassene“ auch der Leidtragende, aber auch „der Verlasser“ kann stark unter der Trennung leiden. Die Stimmung ist im Keller, an Schlaf ist nicht zu denken und auch Appetit, Motivation und Lebenslust scheinen spurlos verschwunden zu sein. Dieser Ausnahmezustand kurz nach einer Trennung ist jedoch völlig normal. Nun gilt es die Trennung zu verarbeiten, mit der neuen Lebenssituation klar zu kommen und neue Energien für den Alltag zu tanken. Wir informieren Sie in diesem Text, wie Sie lernen,  loszulassen.
 

Loslassen heißt nicht vergessen. Es bedeutet verarbeiten, abschließen und nach vorne blicken

Viele Menschen empfinden es als hilfreich, durch ein bestimmtes Ritual mit der vergangenen Beziehung abzuschließen. Veränderungen der eigenen Person, zB durch eine neue Haarfarbe oder Kleidung, Umgestaltung der Wohnung, Vernichten von Fotos oder anderen Erinnerungen erweisen gute Dienste als Ausgangspunkt für einen Neuanfang. Einen bestimmten Menschen loszulassen bedeutet nicht diesen völlig aus seinem Gedächtnis zu streichen. Vielmehr sollte erreicht werden, dieser Person, in Gedanken wie auch in der Realität, neutral gegenüberstehen zu können.

Wer seinen Gefühlen in einer ersten Phase freien Lauf lässt, sich mit der Beziehung und Trennung auseinander setzt und sich irgendwann damit abfindet, dass es „ist wie es ist“, wird auch die schmerzhafteste Trennung irgendwann überstanden haben. Zu lange an verfahrenen Situationen festzuhalten schadet nicht nur der Psyche sondern auch der Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden. Als Resultat hiervon treten meist Antriebslosigkeit, Depression und verminderte Leistungsfähigkeit auf.


Negative Aspekte des nicht-Loslassens

Bei nicht verarbeiteten, negativen Ereignissen aus der Vergangenheit kann es zu Symptomen wie innerer Unruhe und Anspannung, psychosomatischen Beschwerden, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Gedankenkreisen, Depression, Panikattacken und Aufmerksamkeitsstörungen kommen. All diese Beschwerden deuten auf nicht verarbeitete Erlebnisse hin, die entweder bewusste oder unbewusste Belastungen für Körper und Seele darstellen.
 

Tipps rund ums Loslassen

Von dem Theologen Friedrich Christian Oetinger stammt das so genannte Gelassenheitsgebet: „Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Weil das nicht immer so einfach ist, hier noch ein paar weitere Tipps um effektiv und endgültig loszulassen:

Stellen Sie eine Pro und Contra Liste auf. Was gewinnen Sie, wenn sie loslassen bzw. was verlieren Sie, wenn sie loslassen? Aber auch umgekehrt: Was verlieren Sie, wenn Sie bei in Ihrem jetzigen Lebensmuster verharren und was gewinnen Sie? Schreiben Sie auch auf, inwiefern es Ihnen besser gehen könnte, wenn Sie loslassen und einen Neubeginn wagen. Sprechen Sie mit Freunden oder Bekannten, die Trennungen hinter sich haben, hören Sie sich deren Bewältigungsstrategien an und lassen Sie sich Mut machen. Auch Bücher zur Trennungsverarbeitung und zum Thema Loslassen können hierbei sehr hilfreich sein. Suchen sie professionelle Hilfe auf, wenn sie denken, allein nicht aus der Situation herauszukommen.

Zum Thema Loslassen gibt es kein Allheilmittel. Jeder entwickelt eigenen Strategien und Vorgehensweisen um mit belastenden Situationen fertig zu werden. Wichtig ist es, sich aktiv mit dem Problem auseinanderzusetzen und sich klar zu machen, dass das Leben trotz allem weitergehen wird!


AutorIn: A.D., Sandra Ehold
Kommentare
2012-09-20 10:56:17

Alisha
2012-10-01 19:14:35

"Es gibt wohl nur wenige schlimmere Zeiten als, die nach einer kürzlichen Trennung.
Ich war lange am Boden zerstört und hatte wirklich Mühe nach dem Abbruch unserer 3-jährigen Beziehung neue Lebensfreude zu finden. Die Tips am Ende sind gar nicht einmal so schlecht. Aber ich muss vor allem dem letzten Absatz zustimmen. Es gibt kein Allerheilmittel über eine Trennung hinwegzukommen. Jeder Charakter verarbeitet die Trennung anderst. Ich wurde mit meiner Situation kaum alleine zurecht und meine Familie und mein Freundeskreis reichten nicht aus mich positiv zu stimmen.
Ich kann ähnlichen Charakteren daher nur raten möglichst früh professionelle Unterstützung aufzusuchen. Ich habe mir von einem Lebensberater (Life Coaching). Über eine Onlineplattform kann man sich verschiedene Coaches zu unterschiedlichen Thematiken aussuchen (ich benutze es übrigens nun auch für andere Lebensbereiche ;)). z.B. your24hcoach.com
Die Berater stellen nicht nur ein offenes Ohr zur Verfügung, sie stellen sich zudem auf deine persönlichen Bedürfnisse ein und geben dir wundervolle Tips, Zusprüche und Ermunterungen.
Viel Glück euch allen!

Bruno Bürgel
2012-10-12 19:12:21
Die hier ausgebreiteten Ratschläge bzw. Strategien folgen einem Muster, das ich "Trennungsideologie" nennen möchte. Unsere Gesellschaft hat es verinnerlicht, dass Beziehungen keine Dauer haben können (oder dürfen), dass wir mit größtmöglicher Flexibilität auf jede Veränderung reagieren sollen und dass Festhalten an dem, was ist, per se schädlich sei. 90 % der Trennungen wären nicht nötig, man könnte an der Beziehung (und vor allem an sich selbst) arbeiten, bevor man das, was man gemeinsam aufgebaut hat, mutwillig zerstört und schon wieder nach dem vermeintlich Besseren, Neuen sucht. "Trennung" wird immer wieder als schicksalhaft und unvermeidlich dargestellt. Dabei wird vernachlässigt, dass es eben nicht das Schicksal ist, sondern dass ein Partner sich für die Trennung entscheidet. Er hat sich aber auch irgendwann für die Beziehung entschieden, was zeigt, dass seine Entscheidungen ebenso wenig unwandelbar sind wie meine eigenen. Meiner Ansicht nach sollte jeder, der verlassen wurde, die Trennung zunächst gerade nicht akzeptieren. Im Gegenteil: In seiner (und nur in seiner) Verantwortung liegt es, das Gemeinsame, das war und vielleicht noch ist, zu retten. Wenn man dann wieder zusammenkommt (wozu es hundert Wege gibt) ist der, der sich getrennt hat, in der Regel mehr als dankbar, dass man gewartet hat! Ich spreche aus eigener Erfahrung und möchte denen, die verlassen wurden, Mut zusprechen, eine Trennung nicht allzu schnell hinzunehmen, sondern zu warten. Wartet auf euren Partner, gebt ihm (und Euch) die Chance zu einem Neubeginn. Natürlich sollte das Warten Grenzen haben. Es ist hart, schwer und lindert den Trennungsschmerz in der Regel nicht, so viel sollte man wissen. Aber es kann einen beschenken - nämlich dann, wenn in der Beziehung noch etwas war, auf das zu warten sich gelohnt hat. Ist es so? Das spürt man, würde ich sagen.

Sara
2012-11-16 19:28:15
Beim Loslassen hat mir sehr die Hypnose von Dieter Eisfeld weitergeholfen, die CD höre ich einfach immer, wenn ich denke, dass es mir nicht so gut geht oder wenn ich an meinen Ex denke. Seit einigen Wochen mache ich das jetzt schon und ich fühle mich auch wirklich erholt nach dem Ganzen und habe neue Lebenskraft.