Kinderwunsch bei vorzeitigen Wechseljahren
Kinderwunsch bei vorzeitigen Wechseljahren
Bei den meisten Frauen machen sich die Wechseljahr ungefähr ab dem 40. Lebensjahr zum ersten Mal bemerkbar. Es gibt jedoch auch Frauen, bei denen passiert das schon deutlich früher. Die Rede ist dann von den vorzeitigen Wechseljahren. Betroffene, die schon mit 30 merken, dass sich in ihrem Körper etwas verändert, reagieren darauf oft mit Verzweiflung. Mit der Familienplanung haben sie in vielen Fällen noch nicht abgeschlossen und es besteht ein unerfüllter Kinderwunsch.
Ursachen für das Klimakterium praecox

Es ist ein völlig natürlicher Vorgang, dass die Vorräte in den Eierstöcken einer Frau sich irgendwann zum Ende neigen und die Produktion von Östrogen nachlässt. Im Allgemeinen startet dieser Prozess ab dem 40. Lebensjahr und zieht sich über mehrere Jahre hin. Ungefähr ab 50 findet dann schließlich die letzte Regelblutung, die Menopause, statt. Danach lässt sich auf natürlichem Wege kein Kind mehr zeugen.

Einige Frauen mit Kinderwunsch sind jedoch schon weitaus früher davon betroffen; die Rede ist vom Klimakterium praecox. Warum das bei ihnen der Fall ist, ist in vielen Fällen nicht bekannt. Zum einen lohnt sich aber ein Blick auf den Zeitpunkt, wann Mutter oder Großmutter in die Wechseljahre gekommen sind. Zum anderen können bestimmte Krankheiten wie Diabetes, Lupus erythematodes oder Rheuma daran ihren Anteil haben. Forscher können ebenfalls nicht ausschließen, dass viel Stress oder starkes Rauchen dazu beiträgt. Außerdem ist es möglich, dass sich Krankheiten wie Krebs oder Endometriose direkt an den Eierstöcken abspielen und dadurch die Funktion eingeschränkt ist.

Beschwerden frühzeitig untersuchen lassen

Liegt noch ein unerfüllter Kinderwunsch vor, ist es wichtig, dass die Frauen sich frühzeitig untersuchen lassen. Tritt trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr nach spätestens einem Jahr keine Schwangerschaft ein, bietet es sich an, den Gynäkologen oder eine Kinderwunschklinik aufzusuchen.
Neben der ausbleibenden Schwangerschaft gibt es weitere Symptome, die auf vorzeitige Wechseljahre hindeuten. Sie sind denen der Wechseljahre im höheren Alter ähnlich. Da einige aber unspezifisch ist, fällt der Verdacht darauf unter Umständen erst spät.
  • Die Menstruation verändert sich in ihrer Intensität und Dauer.
  • Eventuell nehmen die Abstände zwischen den Regelblutungen ab. Sowohl kürzere als auch längere Zyklen sind möglich.
  • Müdigkeit und schnelle Erschöpfung.
  • Das sexuelle Verlangen nimmt ab.
  • Hitzewallungen und Gemütsschwankungen sind die typischen Wechseljahrbeschwerden, treten aber erst relativ spät auf.
Anti-Müller-Hormon bei unerfülltem Kinderwunsch

Solange die Frau noch Blutungen hat, besteht aber theoretisch noch die Möglichkeit, schwanger zu werden. Über eine Untersuchung des Blutes bestimmt der Arzt verschiedene Werte:
  • FSH
  • LH
  • Östrogene
An ihnen lässt sich einschätzen, an welchem Punkt der Wechseljahre sich die Frau befindet. Über die Bestimmung des Anti-Müller-Hormon kann der Arzt erkennen, wie groß die Reserve der Eizellen in den Eierstöcken ist. Sind hier noch ausreichend Eizellen vorhanden, lohnt sich eventuell der Versuch einer künstlichen Befruchtung. Wie aussichtsreich dies ist, erklärt der Gynäkologe im Beratungsgespräch anhand der individuellen Werte und Vorgeschichte der Frau.

AutorIn: A.D.
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