Vegetarismus - Verzicht auf tierische Produkte
Vegetarismus - Verzicht auf tierische Produkte
Fleisch, Fisch, Eier, Milch- oder andere Tierprodukte – viele Menschen verzichten freiwillig auf tierische Nahrungs- bzw. Lebensmittel.

Was ist Vegetarismus?

Vegetarismus bezieht sich auf die Ernährungsweise eines Menschen und schließt in der täglichen Nahrungsaufnahme tierische Produkte je nach Ausprägung unterschiedlich radikal aus. Im üblichen Sprachgebrauch ist der Begriff des Vegetariers/der Vegetarierin sehr schwammig, bezeichnet Menschen, die auf Fleisch bzw. Produkte vom toten Tier verzichten. Worauf die Person allerdings genau verzichtet, kann daraus nicht erschlossen werden. Aufschluss geben folgende Bezeichnungen:

  • Ovo-lacto-VegetarierInnen: Sie verzichten auf Fleischwaren und Fisch, essen jedoch Eier und Milchprodukte.
  • Lacto-VegetarierInnen: Verzichten auf Fleischwaren, Fisch und zusätzlich auf Eier.
  • Ovo-VegetarierInnen: Verzichten auf Fleischwaren, Fisch und zusätzlich auf Milchprodukte.
  • VeganerInnen: Strenge VegetarianerInnen lehnen nicht nur Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte ab, sondern verzichten in der radikalsten Form auf überhaupt alle Tierprodukte. Schafwolle, Leder, Honig oder Seide sind für diese Form der Lebensweise ebenfalls tabu.

Oft wird der Begriff VegetarierIn auch dazu verwendet, die ersten drei Formen des Vegetarismus gegenüber dem Veganismus abzugrenzen.

Motive

Die Beweggründe der VegetarierInnen, auf Fleischwaren, Fisch bzw. Eier oder Milchprodukte zu verzichten, sind vielfältig. Bei der bewussten Entscheidung gegen tierische Produkte spielen oft ethische bzw. tierrechtliche Motive eine große Rolle. Es wird nicht gewollt, dass Tiere zum eigenen Verzehr gezüchtet und getötet werden, weshalb zu unterschiedlichen Graden auf Tierprodukte verzichtet wird. Ähnlich sind die Motive in verschiedenen Kulturen oder Religionen, in denen aufgrund der Gewalt an Tieren kein Fleisch gegessen wird.

Ein weiterer Zugang hat ökologische Hintergründe. Massentierhaltung zur Ernährung der Weltgesellschaft belastet die Umwelt mehr als rein pflanzlicher Landbau, der Methanausstoß der Tiere trägt zum Klimawandel bei und würde man die gleiche Fläche rein pflanzlich bewirtschaften, könnte man auch mehr Menschen daraus ernähren.

Des weiteren können gesundheitliche Gründe ausschlaggebend sein, auf Tierprodukte zu verzichten. Unterschiedliche Studien zeigen beispielsweise im Paarvergleich, dass eine vegetarische Ernährungsweise gesundheitliche Vorteile bringt. Demzufolge leiden VegetarierInnen weniger an Übergewicht, Arteriosklerose, Altersdiabetes oder Krebs. Andere Studien zeigen eine höhere Lebenserwartung. Auch die Annahme, eine ausgewogene Ernährung komme ohne Fleisch nicht aus, lässt sich durch unterschiedliche Studien widerlegen. welche bei einer abwechslungsreichen Kost eine optimale Ernährung bestätigen.

Praxis

Vegetarismus und Veganismus in der Praxis sind nicht immer einfach. Vor allem strenge Formen verlangen viel Informationssuche, ständiges Lesen der Zutatenlisten oder Nachfragen im Restaurant. Für zu Hause gibt es mittlerweile ausreichend Bücher und Rezeptvorschläge, die leckere und abwechslungsreiche Menüs garantieren. Möchte man nicht ausschließlich Gerichte aus Gemüse und Kohlenhydraten zubereiten, gibt es verschiedene Fleischalternativen wie zum Beispiel Seitan, ein aus Weizen gewonnenes Klebereiweiß, aus gekochten Sojabohnen hergestellter Tofu oder Sojafleisch, die genauso wie Fleisch zubereitet werden können. Auch unter den Restaurants gibt es mittlerweile deklarierte Vegetarier oder Veganer, die das Nachfragen ersparen und den VegetarierInnen bzw. VeganerInnen das Essen außer Haus ein wenig leichter machen.

Autorin: Mag.a Mirjam Bromundt
 

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