Die Leichtigkeit der italienischen Lebenskunst - das Dolce Vita Prinzip
Die Leichtigkeit der italienischen Lebenskunst - das Dolce Vita Prinzip
Die italienische Seele ist fröhlich, schön, charmant und lacht in allen Lebenslagen. Was wir von unseren Nachbarn noch alles lernen können, beschreibt die Autorin Nicole Aigner in ihrem mittlerweile dritten Buch „Das Dolce Vita Prinzip“.
Die Leichtigkeit der italienischen Lebenskunst - das Dolce Vita Prinzip
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Österreich mangelt’s an der Leichtigkeit im Leben. Das ist es, was uns die Autorin in ihrem Buch durch die Blume sagen will. Aber warum nicht auf den Punkt bringen, was uns hierzulande bitter fehlt? Zum Teil ist’s die Freundlichkeit, zum Teil die Lebenslust. Stress und Hektik dominieren unseren Alltag. Wir hetzen uns von hier nach dort und vergessen wohl so manches Mal, worauf’s im Leben ankommt. Zumindest auch, wie wir unseren Alltag um Einiges angenehmer und schöner gestalten könnten.

Unlängst kam ich vor einer roten Ampel irgendwo im dritten Bezirk zum stehen. Selbst als es wieder grün wurde, konnte ich nicht weiter fahren. Ein LKW mitten in der Kreuzung stoppte den Verkehr. Der Mann im Auto hinter mir hupte. Ich deutete ihm zurück, dass ich nicht weiterfahren kann. Er ließ sie nicht beirren und hupte weiter. Ich zuckte mit den Schultern. Er zeigte mir den Mittelfinger. Das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich stieg aus und klopfte an seine Scheibe.

Er kurbelte das Fenster hinunter: „Jetzt fahren Sie halt weiter!“
„Ich kann nicht.“
„Fuß aufs Gas!“
„Es geht nicht!“
„Wo haben Sie Trulla den Führerschein gemacht?“
„Die Kreuzung ist versperrt.“
„Augen zu und durch.“

Ich kann Aigners Liebe für Italien verstehen. Meine ist Frankreich, aber worum’s geht, ist dasselbe. Wir alle haben ein Plätzchen irgendwo weg von zu Hause, einen Ort, an den es uns immer wieder zieht, weil sich das Leben dort anders anfühlt. Und die Magie eines Tapetenwechsels macht die Politik Berlusconis oder eines Sarkozys wett. Für den Moment unseres Aufenthalts in einem anderen Land überwiegt meist die Freude an etwas, was wir hierzulande glauben, nicht zu haben. Vielleicht überwiegt die Freude auch noch dann, wenn wir uns dafür entschließen, länger zu bleiben. Aber dieses Paradies, wie Aigner Italien schon fast beschreibt – gibt es das in der heutigen Zeit? Ich für meinen Teil glaube, es gibt es nicht. Zumindest nicht auf der Landkarte. Das Paradies fängt bei uns selbst an. Ganz egal, wo wir zu Hause sind. Man braucht sich gar nicht die Mühe machen, es irgendwo in der Ferne zu suchen. Wenn wir die Lebenslust nicht in uns selbst zu spüren, kann uns kein Italien, kein Frankreich, kein Hawaii, kein noch so schönes Urlaubsziel dieses Gefühl auf Dauer schenken.

Genau das scheint auch die Kernaussage in Aigners Buch zu sein – sich die Leichtigkeit des Lebens zu vergegenwärtigen. Tag für Tag.

Auch wenn das Buch sonst passagenweise eher platzfüllend geschrieben wirkt, da beispielsweise über Modedesigner erzählt wird, die so gut wie jeder kennt, aber keine Informationen birgt, die neu und anders sind und sich die Autorin auch mit anderen Kapiteln bestimmt ein bisschen mehr Mühe hätte geben können, um einem Italien ein bisschen abseits des typischen Touristenbildes nahe zu bringen -die Geschichten rund um das Land, in dem die Zitronen blühen, bergen eine Philosophie, die den meisten von uns ein wenig fehlt. Somit eine leichte Lektüre für die freien Tage im Sommer.

Autorin: Katharina Domiter Bakk.a
 

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