Mit Licht und Helligkeit verbinden wir vorwiegend Gutes wie Wachheit, Intelligenz oder Heiterkeit, während wir das Schlechte im Menschen seit jeher auf der Seite von Dunkelheit und Nacht verborgen sehen. Das Licht bildet die Grundlage für unsere Existenz und die aller Lebewesen. Es liegt darum nahe, dass wir Licht und Wärme suchen und sich unsere Stimmung häufig an den Wetterverhältnissen orientiert.

Je nach der Beschaffenheit des Lichts, das uns umgibt, kann es verschiedene Auswirkungen auf unser Empfinden haben. Trübes oder dämmriges Tageslicht etwa kann unseren Blick stumpf werden lassen, unser Konzentrationsvermögen beeinträchtigen und den Körper müde und antriebslos machen. Zu grelles Sonnenlicht ist aufgrund seiner blendenden Wirkung allerdings ebenso schädlich für unsere Konzentration. Bleibt der natürliche Lichteinfall aber im Mittelfeld zwischen den Extremen, ist er künstlichen Lichtquellen gewöhnlich vorzuziehen. Lesen ist bei Tageslicht zum Beispiel wesentlich weniger anstrengend als bei künstlichem Licht und schont zudem die Augen. Künstliches Licht bietet uns hingegen den Vorteil, flexibel arbeiten zu können und macht es uns möglich, die Intensität des Lichts gezielt auf unsere Bedürfnisse abzustimmen.

Lichttherapie

Wer an der so genannten Winterdepression leidet bzw. nach dem Aufwachen am Morgen gelegentlich verstimmt ist, kann die positive Wirkung des Lichts im Rahmen einer Lichttherapie für sich nutzen. Um das im Schlaf produzierte, Depressionen fördernde Melatonin abzubauen, starrt der Patient nach dem Aufwachen für rund zwanzig Minuten in eine helle, weiße Lichtquelle. Die Lichtmenge, der man sich beim Blick auf die Lampe aussetzt, spielt eine besondere Rolle. Studien haben gezeigt, dass sich die meisten Menschen zu wenig im Freien aufhalten und daher an die in der Therapie vorgesehene Lichtmenge im Normalfall gar nicht herankommen.

Auch für die Herbst- und Wintermonate sind Spaziergänge und Ausflüge ins Freie daher wärmstens zu empfehlen: Nicht nur, um das Immunsystem zu stärken und die Lunge mit frischer Luft zu füllen, sondern auch, um unsere Stimmung hochzuheben.


Autorin: Angelika Stallhofer