Wasserbetten - Seekrankheit oder Wohlbefinden?
Wasserbetten - Seekrankheit oder Wohlbefinden?
Morgens verspannt und unausgeschlafen? Wasserbetten versprechen Abhilfe und sorgen für gesunden und erholsamen Schlaf.

Ein Wasserbett? Da wird man ja seekrank …

Die Vorstellung, dass ein Wasserbett nicht mehr als die Luxusvariante einer herkömmlichen Luftmatratze sei, die eben nicht mit Luft, sondern mit Wasser angefüllt ist, ist auch heute noch weit verbreitet. Im Vergleich zum branchenüblichen Bett wird das Wasserbett eher als heikle denn als erholsame Angelegenheit betrachtet. Die Angst vor einer ungeschickten Bewegung, bei der die Matratze zu Schaden kommen und die gesamte Flüssigkeit auslaufen könnte, hält immer noch viele von der Anschaffung zurück. Hinzu kommt das Gefühl,
man könnte angesichts des wackeligen und nach allen Seiten nachgebenden Untergrunds unruhig schlafen und sogar seekrank werden. Und schließlich: Man dürfte doch einige Umstände mit einem Bett haben, das man alle sechs Monate warten muss.
Die hochmodernen Wasserbettensysteme, die heute im Handel sind, sollten solche Einwände jedoch längst entkräftet haben. Sie versprechen nicht nur höchsten Schlafgenuss, sondern auch einen nicht zu unterschätzenden gesundheitlichen Nutzen.

Geschichte des Wasserbettes

Wasserbetten sind bereits seit Jahrtausenden bekannt. Naturvölker in Afrika und Südamerika entdeckten früh die Vorzüge einer Wassermatratze, die sie aus Ziegenhäuten anfertigten. Nomaden verwenden sie noch heute zugleich als Schlaflager und Wasservorrat für ihre Wanderschaften. Das Wasserbett, das wir heute kennen, fand erstmals Ende des 19. Jahrhunderts Eingang in die Geschichte, als Mediziner seine heilsamen Auswirkungen erkannten. Bei Verbrennungspatienten etwa ließen sich die Schmerzen durch das neu erfundene Ruhelager bedeutend mildern. Das Wasserbett galt von da an als wichtiges Hilfsmittel der Medizin und wird auch heute besonders in der Krankenpflege eingesetzt, da es zum Beispiel das Wundliegen bettlägeriger Patienten verhindert. Im Alltag wurde es erst ab 1960 populär und unter anderem als Teil der Hippie-Kultur verbreitet. Es ist bis heute eine gute Alternative geblieben, die sich auch gegen moderne Zivilisationskrankheiten bewährt.

Schluss mit schlaflosen Nächten

Das Wasserbett hat der herkömmlichen Matratze einiges voraus. Zunächst passt sich die Wassermatratze der Form des Körpers exakt an und unterstützt damit die Wirbelsäule optimal. Das erspart schlaflose Nächte mit Rückenschmerzen. Die beheizte Matratze ermöglicht zudem die Entspannung der Muskeln, ein schnelleres Einschlafen und lindert Gelenkbeschwerden wie Rheuma oder Arthritis. Man schläft druckfrei und kommt durch die wohltuende Wärme außerdem weniger ins Schwitzen.

Für Allergiker empfiehlt sich ein Wasserbett daher besonders wegen seines Hygienevorteils. Anders als bei einer gewöhnlichen Matratze können sich in ihrem Inneren auch keine Haare und Hautschuppen sammeln. Darüber hinaus hat ein Wasserbett positive Auswirkungen auf Menschen mit Schlafstörungen, sodass die medikamentöse Behandlung mit Schlafmitteln oft bedeutend reduziert werden kann.
Wasserbetten gehören zwar nach wie vor zu den Luxusgütern in Sachen Schlafkultur, dennoch sind sie heute bereits erschwinglicher als noch vor wenigen Jahren. Bedenkt man, dass wir etwa ein Drittel unseres Lebens im Bett verbringen und die Qualität des Schlafs unser tägliches Wohlbefinden und unsere Konzentrationsleistungen erheblich beeinflusst, könnte man sich durchaus öfter mit ihm auseinandersetzen: Spätestens beim nächsten Weckeralarm nach einer schlaflosen Nacht.

Autorin: Angelika Stallhofer

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