Gerontopsychiatrie - wachsender Fachbereich
Gerontopsychiatrie - wachsender Fachbereich
Psychische Erkrankungen bei älteren Menschen werden oft nicht oder zu spät erkannt. Veränderte Verhaltensweisen werden häufig dem Alter zugeschrieben und vielfach nicht entsprechend ernst genommen.

Hintergründe zur Gerontopsychiatrie

Durch die steigende Lebenserwartung in Österreich steigt auch das Risiko, mit dem Alter an einer psychischen Störung zu erkranken. Solche Störungen können in unterschiedlicher Form auftreten, wie beispielsweise als Demenz-Erkrankungen wie Alzheimer, depressive Erkrankungen, Verwirrtheitszustände als Folge organischer Erkrankungen oder psychosozialem Stress und auch in Form von Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit.

Gerontopsychiatrie gewinnt hier immer mehr an Bedeutung.

Definition Gerontopsychiatrie

Die Gerontopsychiatrie als Fachgebiet der Psychiatrie befasst sich mit der psychischen und psychiatrischen Problematik von Menschen über 60 Jahren. Neben der medizinischen Ebene sind im Bereich der Gerontopsychiatrie die sozialen und organisatorischen Faktoren sehr wichtig.

Große psychiatrische Einrichtungen verfügen meist über eigene Abteilungen für Gerontopsychiatrie. Als ein sich lebhaft entwickelndes Gebiet der Psychiatrie nimmt sie aufgrund des demographischen Wandels an Bedeutung zu. Ebenso steigt die volkswirtschaftliche Bedeutung psychischer Erkrankungen im Alter. Ethische Unstimmigkeiten stellen sowohl die Politik als auch die Gesellschaft vor neue Herausforderungen.

Aufgabengebiet der Gerontopsychiatrie

Das Aufgabengebiet der Gerontopsychiatrie erstreckt sich auf psychische Erkrankungen, die überwiegend erst im Alter auftreten. Hauptkrankheitsbilder sind beispielsweise Demenz, Delir, Depression und Schizophrenie.

Häufige Erkrankungen im höheren Alter

Depressionen sowie verschiedene Arten von Demenzen, wie beispielsweise die Alzheimer-Demenz, zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im höheren Alter. Häufig treten auch Verwirrtheitszustände auf, deren Ursache in organischen Erkrankungen, Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit oder psychischen Belastungsreaktionen liegen kann.

Heilung oder zumindest eine Verlangsamung eines negativen Krankheitsverlaufs sind bei rechtzeitiger Diagnose aufgrund neuer, moderner Behandlungsmethoden möglich. Wichtigstes Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.

Beratung für Angehörige

Das Fachgebiet der Gerontopsychiatrie umfasst ebenso die Beratung der Angehörigen. Diese sind beim Auftreten psychischer Erkrankungen großen Belastungen ausgesetzt und brauchen oft besondere Hilfe und Unterstützung.

Bedeutung der Gerontopsychiatrie

Die heutige Gesellschaft ist geprägt durch einen ständig zunehmenden Anteil alter Menschen. Sowohl der Rückgang der Geburtenrate seit den 60er Jahren sowie die immer bessere werdende medizinische Versorgung bis ins hohe Lebensalter bedingen diese Entwicklung.

Zur Herausbildung des alterpsychiatrischen Schwerpunktes der Psychiatrie, der Gerontopsychiatrie, haben neben den angeführten demographischen Entwicklungen auch die Differenzierung der Methoden, Möglichkeiten und des Wissens über psychische Erkrankungen im Alter beigetragen.

Als ein Fachbereich der Psychiatrie kann die Gerontopsychiatrie auch als Teilbereich der Geriatrie, also der Altersmedizin, verstanden werden. Sie sichert die psychiatrische Versorgung älterer Mitmenschen durch Erkennung und Behandlung von psychischen Störungen, sowohl im ambulanten, als auch im stationären Bereich.

Autorin: Mag.a Vorauer Nicole

 

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