Spurenelement Kalzium - kleiner Baustein mit großer Wirkung
Kalzium - kleiner Baustein mit großer Wirkung
Es ist nicht nur in der Natur eines der am häufigsten vorkommende Mineralien, auch unser Körper verlangt danach in hohem Maß und es ist darüber hinaus der in unserem Organismus am stärksten angereicherte Mineralstoff: das Kalzium.
Kalzium - kleiner Baustein mit großer Wirkung
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Klein und wichtig

Das Element Kalzium ist essentiell, das heißt, der Körper kann es nicht selbst herstellen, es muss von außen, also mit der Nahrung zugeführt werden. Obwohl nur ein kleiner Baustein, ist seine Wirkung nicht zu unterschätzen.

Die wichtigste Funktion übernimmt Kalzium im Prozess des Knochenaufbaus, wo es in die Knochenstruktur eingelagert wird: Wer in der Jugend seine Knochen optimal aufbaut, der sorgt bereits für später vor. Die Versorgung und Stabilität sind im Wesentlichen ausschlaggebend für die Beschaffenheit der Knochen im Alter. Wer als Jugendlicher auf ein robustes Gerüst bauen kann, verringert die Wahrscheinlichkeit eines übermäßigen Knochenabbaus in fortgeschrittenen Jahren beziehungsweise bei Frauen nach der Menopause die Osteoporose-Neigung.

Nicht zu vernachlässigen ist auch die Auswirkung von Kalzium auf die Beschaffenheit der Zähne: Es unterstützt die Bildung von Zahnschmelz, macht Zähne generell fester und fördert bei Säuglingen den Durchbruch der ersten Beißerchen.

Weiters ist Kalzium wichtig für den Blutgerinnungsprozess: Ein Mangel an phosphorsaurem Kalzium erschwert die Gerinnung.
Auch die Steuerung von Funktionen und Aktionen von Muskeln und Nerven ist von der Aufnahme beeinflusst.

Zweimal Kalzium

Die Biochemie kennt zwei Sorten von Kalzium: Calcium fluoratum, das fluorhältige Kalzium und Calcium phosphoricum, das phosphorsaure Kalzium. Beide nehmen unterschiedlich Einfluss auf den Körper und haben ihre gesonderten Wirkungsbereiche.

* Calcium fluoratum ist vorwiegend in den Zahnoberflächen, dem Schmelz, sowie in den elastischen Fasern und den Oberhautzellen zu finden. Des weiteren findet es sich in Organen wie Gehirn, Herz, Leber, Nieren sowie auch in den Linsen der Augen. Eine ausreichende Zufuhr von fluorhältigem Kalzium hilft, den Zahnschmelz aufzubauen, Paradontose und Karies zu vermeiden, genauso, wie es auch Hämorrhoiden, Krampfadern und Gelenksentzündungen vorbeugt. Da es zudem in der Linse des Auges vorhanden ist, ist es ein wichtiges Mittel bei der Behandlung des grauen Stars.

* Calcium phosphoricum findet sich vorwiegend in Knochen und Zähnen, etwa 85 % des Knochengewichts macht der Gehalt an phosphorsaurem Kalzium aus. Weiters ist es in reichlichem Maß in den Zellen und Zellkernen zu finden, auch für die Schleimhäute ist es ein wichtiger Baustein. Schwangere und Stillende sollten darauf achten, eine ausreichende Zufuhr bereits ab dem dritten Schwangerschaftsmonat zu berücksichtigen; sie unterstützen damit nicht nur den gesunden Knochenaufbau des Kindes, sondern beugen auch gleichzeitig dem Kalk- und Zahnabbau im eigenen Körper vor.

Woher nehmen…

In erster Linie gilt es natürlich, das Kalzium dem Körper über die Nahrung zuzuführen. Die Aufnahme durch Lebensmittel, in denen es auf natürliche Weise vorkommt, garantiert nicht zuletzt durch den Kauprozess eine bessere Verwertbarkeit des Minerals.


Milch (ca.1200 mg/Liter) und Hartkäse stehen in ihrem Gehalt an Kalzium an vorderster Spitze der Lebensmittel, Wasser übertrifft diesen Anteil aber oft noch bei weitem. Sogenanntes hartes Wasser, das technischen Geräten schadet, weist eine große Konzentration an Kalzium auf und ist für den Organismus auch in hohem Maß verwertbar. Wer über solch hartes Wasser aus der Leitung nicht verfügt, kann  auf verschiedene Mineralwasser zurückgreifen. Beachten sie die Mineralstoffangaben auf den Etiketten, der Gehalt kann je nach Mineralwasser zwischen 50 mg und 2000mg und mehr pro Liter schwanken. Wer genügend Wasser trinkt, kann so sein Tagespensum an Kalzium auch flüssig bestreiten. Wer auf Milchprodukte, die in der Hauptsache phosphorsauren Kalzium enthalten, verzichten will oder muss, der hält sich an Gemüse wie Karotten, Hülsenfrüchte, Salate, Kohlsorten, Sauerkraut. Das klassische Studentenfutter aus Dörrfrüchten, Haselnüssen und Mandeln ist eine gute Alternative für zwischendurch und reich an Kalzium.

Vorsicht Räuber!

Verzichten Sie lieber auf große Mengen an Cola und anderen Limonadegetränken; sie enthalten jede Menge Phosphate, die das Kalzium an sich binden und für den Körper unverwertbar machen. Selbiges gilt auch für Wurst und Würste sowie für Kaffee.

Die Empfehlung

  • Kleinkinder sollten etwa 400mg Kalzium täglich zu sich nehmen,
  • Kinder etwa 600mg pro Tag,
  • Jugendliche und Erwachsene schon ca. 1000 mg täglich,
  • Schwangere zwischen 1200 und 1500 mg und
  • Frauen nach der Menopause sowie ältere Menschen etwa 1500 mg.


Autorin: Julia Stern*

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