Borreliose: nach dem spazieren gehen nach Zecken absuchen
Borreliose: nach dem spazieren gehen nach Zecken absuchen
Ein Zeckenbiss an sich ist nicht gefährlich. Jedoch können mit Bakterien befallene Zecken Borreliose übertragen. Daher ist es wichtig, sich nach einem Spaziergang im Freien nach Zecken abzusuchen, sowie die wichtigsten Symptome der Borreliose zu kennen. Unser Artikel gibt einen Überblick.
Ein Zeckenbiss an sich ist nicht gefährlich. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes sind allerdings fünf bis 35 Prozent der Insekten mit Bakterien befallen, die Lyme-Borreliose übertragen können. Zwar kommt es nach einem Zeckenstich nur bei eineinhalb bis sechs Prozent der Betroffenen zu einer Infektion. Dennoch ist die Lyme-Borreliose laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte mit geschätzten 60.000 Neuinfektionen pro Jahr die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit.

Sie ist bundesweit verbreitet. Da Zecken ab etwa sieben Grad Celsius aktiv sind, können Infektionen zwischen März und Oktober auftreten.

Borreliose bricht oft erst Wochen später aus

Das Krankheitsbild der Lyme-Borreliose ist sehr vielgestaltig. Nach einer Infektion dauert es oft Tage bis Wochen, bis die Erkrankung ausbricht. Im Anfangsstadium bildet sich um die Einstichstelle herum eine Rötung der Haut mit blassem Mittelfeld, die sich ringförmig ausbreitet und von Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Abgeschlagenheit begleitet ist.

"Gehen Sie bei solchen Anzeichen sofort zum Arzt. Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, lässt sie sich mit Antibiotika gut behandeln", sagt AOK-Mediziner Schmidt. Schreitet die Erkrankung voran, kann sie brennende Schmerzen und vorübergehende Lähmungen verursachen. Im dritten Krankheitsstadium kann die sogenannte Lyme-Arthritis mit chronischen Gelenkschmerzen auftreten. Davon sind meist die Kniegelenke betroffen. In seltenen Fällen verursacht die Erkrankung Jahre später eine chronische Hirnentzündung mit bleibenden Lähmungen.

Lyme-Borreliose kommt hierzulande sehr viel häufiger vor als die Infektionskrankheit FSME, die eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhaut hervorrufen kann. Laut RKI wurden im Jahr 2009 insgesamt 313 Erkrankungen gemeldet. FSME wird durch Viren ausgelöst, die in bestimmten Risikogebieten in Deutschland vorkommen. Wo sie liegen, darüber informiert das RKI im Internet. Versicherte, die in einem solchen Risikogebiet wohnen oder dorthin reisen, können sich gegen die Infektionskrankheit auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen impfen lassen.

Gegen Borreliose gibt es dagegen keinen Impfschutz. "Daher ist es am besten, Zeckenbisse von vornherein zu vermeiden", rät Schmidt. So sollten Spaziergänger möglichst auf festen Wegen bleiben und Unterholz, hohes Gras sowie den Hautkontakt zu bodennahen Pflanzen meiden. Sinnvoll ist es auch, geschlossene Schuhe, Strümpfe und lange Hosen zu tragen. Auf heller Kleidung, die den Körper weitgehend bedecken sollte, kann man die Zecken nach dem Spaziergang am besten erkennen. Einen gewissen Schutz für einige Stunden bieten sogenannte Repellentien, die auf die Haut aufgetragen werden. Sie sind als Spray und Salbe in Drogeriemärkten und Apotheken erhältlich. Für Haustiere gibt es Zeckenhalsbänder, die jedoch ebenfalls nur zeitlich begrenzt wirken.
Zecken schnell entfernen

"Hat sich eine Zecke dennoch festgebissen, sollten Sie sie sofort entfernen", rät AOK-Mediziner Schmidt. Die Borreliose-Erreger befinden sich im Darm der Zecke und werden erst bei längerem Saugen übertragen. Wird das Insekt schnell entfernt, ist das Infektionsrisiko dagegen sehr gering.

Am besten ist es, das Tier mit einer speziellen Zeckenpinzette oder vorsichtig mit den Fingern zu entfernen. Dazu sollte man den Holzbock im Kopfbereich nah an der Haut fassen und ihn mit gleichmäßigem Druck herausdrehen. "Achten Sie darauf, dass die Zecke nicht gequetscht wird, sonst kann sie Krankheitserreger übertragen", warnt Schmidt. Auf keinen Fall sollte sie mit Öl, Klebstoff oder Nagellack bedeckt werden. Empfehlenswert ist es, die Wunde nach dem Entfernen der Zecke sorgfältig zu desinfizieren. Entzündet sich die Einstichstelle, ist es ratsam, zum Arzt zu gehen.

Quelle: ams
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