Frauengesundheit - ein wichtiges Thema
Frauengesundheit - ein wichtiges Thema
Frauen sind auch heute noch in vielen Bereichen den Männern gegenüber benachteiligt. Weltweit kämpfen viele Frauen dafür, diese Missstände zu ändern.

Auch im Gesundheitswesen gibt es mit der Frauengesundheitsbewegung eine kämpferische Einheit. Diese hat sich relativ spät entwickelt und kämpft immer wieder für ihre Berechtigung. Die weiblichen Anliegen werden leider in der Medizin noch zu oft nicht ernst genug genommen. Ein guter Grund, sich diese wichtige Bewegung einmal näher anzusehen.

Die Geschichte der Frauengesundheitsbewegung

Die Entstehung der Frauengesundheitsbewegung hängt mit den Frauenbewegungen Ende der 1960er zusammen. Damals rückten vermehrt Themen, die Frauen und Gesundheit in den Vordergrund stellten, ins Rampenlicht. Ziel war es, die Bedürfnisse und Empfindungen der Frauen ernst zu nehmen und zu unterstützen. Diese Entwicklung fand ursprünglich in den USA statt, breitete sich aber im Laufe der Jahre auf die ganze Welt aus.

So entstanden in den Jahren nach 1970 viele Gruppen, die sich aus weiblicher Sicht mit dem Thema Gesundheit beschäftigten. Dabei standen Themen im Vordergrund, die Frauen im Speziellem betrafen. Dazu zählen: Verhütung, Schwangerschaftsabbruch, Gewalt an Frauen und der Ausschluss von Frauen aus medizinischen Professionen. Auch wurden bis zum Anfang der 1990er Jahre Frauen aus medizinischen Studien ausgeschlossen.

Zentrale Themen der Bewegung

Die wichtigsten Themen der Frauengesundheitsbewegung heute unterscheiden sich nicht wesentlich von damals. Schwangerschaft und Geburt, die Gewalt gegen Frauen und soziale Ungleichheiten stehen noch immer im Mittelpunkt. Außerdem beschäftigt man sich mit Themen, die im Zuge neuer medizinischer Entwicklungen entstanden sind. Dazu zählen die Reproduktionsmedizin und das Verschreiben von Psychopharmaka.

Weltweit betrachtet geht es darüber hinaus um die Über- bzw. Unterversorgung von Frauen. Auch die Sicherung der Lebensqualität für Frauen ist von Bedeutung. Dabei soll vor allem auf die unterschiedlichen Lebensphasen der Frau besser eingegangen werden. Im gesamten Gesundheitsbereich sollen Frauen mehr Autonomie und Mitgestaltungsrechte bekommen.

Die Entwicklung in Österreich

In Österreich stand die Bewegung lange hinten an und Frauengesundheitsforschung fand nur punktuell statt. Zwar gab es durchaus politisch aktive Frauen, die sich für das Thema engagierten, jedoch arbeiteten diese eher innerhalb ihrer Partei, als in einer privaten Initiative. Im Jahr 1990 erhielt Österreich zum ersten Mal eine Frauenministerin, welche sich für die Einführung von Frauengesundheitszentren in den Landeshauptstädten einsetzte.

Doch auch heute sieht die Bilanz nicht allzu positiv aus. So wurden etwa erfolgreiche Zentren in Dornbirn und Innsbruck wieder geschlossen, weil die Finanzierung fehlte. Davon sind leider alle Zentren bedroht. Trotz der wichtigen Rolle, die diese Zentren im Gesundheitssystem einnehmen, müssen sie um eine langfristige Finanzierung kämpfen.
Das Netzwerk der Zentren in Österreich besteht aktuell aus Stellen in Wien, Graz, Villach und Salzburg. Alle Informationen dazu finden sie unter: http://www.fgz.co.at.


Autorin: Claudia Wrumnig

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