Krebs - Behandlungsarten
Die vier Säulen - der Krebstherapie
Krebs ist nach wie vor die zweithäufigste Todesursache. Nicht jede Erkrankung muss jedoch tödlich enden, wird rechtzeitig mit einer der vielen Therapien begonnen. Wir stellen ihnen einige Möglichkeiten vor.
Die vier Säulen - der Krebstherapie
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Als Krebs wird ein Malignom bzw. ein bösartiger Tumor, d.h. eine bösartige Gewebeneubildung, bezeichnet. Jedes Organ des menschlichen Körpers kann davon befallen werden, am häufigsten sind Lunge und Dickdarm betroffen; bei Frauen die Brustdrüsen, bei Männern die Prostata. Damit ist Krebs in die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauferkrankungen. Es gibt in ihn über 100 verschiedene Ausprägungen.

Nicht jeder Krebserkrankung endet zwangsläufig mit dem Tod. Über alle Krebsarten liegt die Wahrscheinlichkeit einer Heilung bei 30 - 40 %. Wird das Geschwür rechtzeitig entdeckt und kann frühzeitig mit der Therapie begonnen werden, umso besser stehen die Heilungschancen. Ebenso positiv wirkt sich ein hohes Alter auf den Krankheitsverlauf aus, da dann die Zellen langsamer nachgebildet werden und der Tumor sich nicht so schnell ausbreitet. Trotzdem steigt mit zunehmendem Alter die Möglichkeit einer Erkrankung, ebenso mit der Menge der Nikotinzufuhr. Virusinfektionen und familiäre Veranlagungen wirken sich ebenfalls positiv auf eine mögliche Erkrankung aus.

Bei den Therapiemöglichkeiten, die dem Krebsgeschwür entgegenwirken, spricht man von den vier Säulen der Krebstherapie. Diese sind vom körperlichen Zustand des Patienten und natürlich von der Art der Erkrankung, dem Zustand und dem Voranschreiten des Tumors abhängig.

Chemotherapie
Bei der Chemotherapie werden sogenannten Zytostatika eingesetzt, das sind Substanzen, welche die Zellvermehrung hemmen. So wird das Weiterwachsen des Tumors verhindert. Dabei werden einzelne oder kombinierte chemotherapeutische Substanzen verwendet, die in regelmäßigen Abständen meist als Infusion verabreicht werden. Nebenwirkungen wie Haarverlust, Entzündungen der Schleimhäute und Blutarmut (Anämie) ergeben sich dadurch, dass die Medikamente nicht zwischen gesunden und geschädigten Zellen unterscheiden können und beide angreifen. Ebenso kann es zu körperlichem Unwohlsein wie Erbrechen und Übelkeit kommen, welchem aber mit entsprechenden Gegenmedikamenten entgegengewirkt werden kann.

Strahlentherapie
Mit radioaktiver Strahlung wird bei dieser Therapieform das Wachstum des Tumors gehemmt. Der Strahl wird gezielt auf den Mittelpunkt des Tumors gerichtet, um das umliegende Gewebe zu schonen, z.B. durch eine Bestrahlung aus mehreren Richtungen auf denselben Punkt. Die höchste, gebündelte Dosis wird dementsprechend dort erreicht, wo sich alle Strahlen kreuzen, im Zentrum. Ebenso wie bei der Chemotherapie, werden die Strahlungen in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Nebenwirkungen betreffen vor allem die Haut, welche gerötet, trocken und empfindlich sein wird, aber nach beendeter Therapie keine Nachwirkungen behält. Mit entsprechenden Cremes kann dies gelindert werden.

Operationen
Bei einer operativen Behandlung werden der bösartige Tumor und ein Sicherheitsraum mit eventuell gefährdetem Gewebe herausgeschnitten. Oft werden dem Tumor benachbarte Lymphknoten ebenfalls entfernt, um zu verhindern, dass dort potentielle Metastasen zu wuchern beginnen. Nebenwirkungen dieser Operation können sein, dass eine Entfernung der Lymphknoten zum Lymphstau führt, welcher bewirkt, dass Lymphflüssigkeit nicht mehr gut abfließen kann, was wiederrum zu Schwellungen führen kann. Bei einer Brustkrebsoperation und der Entfernung der Lymphknoten in den Achseln kann es so bei den Patientinnen zu geschwollenen Armen führen.

Hormontherapie
Bei einer Hormontherapie wird durch die Verabreichung von Hormonen der Krebs in seinem Wachstum behindert und unter Umständen sogar verringert. In der Regel ist sie gut verträglich und sogar risikoarm. Sie wird besonders bei Tumoren in der weiblichen Brust angewendet. Allerdings kann es durch den veränderten Hormonhaushalt zu einer Tumorbildung in der Gebärmutterschleimhaut kommen, weshalb sehr regelmäßige Untersuchungen unabdingbar sind.

Begleitend zu den vier genannten Maßnahmen sind krankentherapeutische Behandlungen zu empfehlen, da der Körper enorm geschwächt wird und so der Kreislauf angeregt und der Muskelaufbau unterstützt wird. Auch kann zu alternativen bzw. komplementären Therapien gegriffen werden.

 

 

Autorin: Dipl.-Soz. Christine Bulla

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