Sonnenallergie - wenn die Haut auf Abwehr steht
Sonnenallergie - wenn die Haut auf Abwehr steht
Spätestens dann, wenn das Sonnenbaden alles andere als erholsam war und man in der guten Stube festgestellt hat, dass die Haut Quaddeln und Pusteln aufweist, wird es Zeit, sich dem Thema Sonnenallergie zu widmen.
Sonnenallergie - wenn die Haut auf Abwehr steht
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Keine Frage, Sonnenbaden macht Spaß, doch oft fördert das Bad in der Sonne nachträglich unliebsame Überraschungen zu Tage, mit welchen man vorher nicht gerechnet hat. Erst nach dem Aufenthalt in der Sonne, zuweilen können einige Tage vergehen, kommt es zu verschiedenen Hautveränderungen, wie z.B. Pusteln, Pickel, quälender Juckreiz, im schlimmsten Falle kann es sogar zu einem anaphylaktischen Schock (Anaphylaxie: Überempfindlichkeit, schockartige Reaktion) kommen.
Jedoch ist Sonnenallergie nicht gleich Sonnenallergie, vielmehr kann sie sich bei jedem Menschen anders auswirken und anders aussehen.

Unter dem Überbegriff Sonnenallergie werden folglich verschiedene Arten von Erkrankungen verstanden:

1) Mallorca Akne
Die Mallorca Akne ist keine echte Sonnenallergie, sie tritt vor allem in Kombination mit intensiver Sonneneinstrahlung und der Verwendung von Sonnenschutzmitteln auf. In den Haarfollikeln kommt es zu Entzündungsreaktionen, dadurch entstehen auf der Haut- vor allem am Dekolleté, an den Oberarmen, Schultern sowie am Rücken-kleine Knötchen und Pusteln, die stark an eine Akne erinnern. Vor allem fettreiche Sonnenschutzmittel sollten vermieden werden, da sie sich wie ein Ölfilm auf die Haut und die Porenöffnungen legen und somit die Mallorca Akne noch verstärken oder zumindest fördern können.
Jedoch muss man sich mit einer Mallorca Akne nicht abfinden, Medikamente richtig eingesetzt, wie z.B. Vitamin-A-Säure oder Benzoylperoxid können den starken Leidensdruck erheblich vermindern. In weniger starken Fällen reicht es einfach, fettreiche Sonnenschutzmittel, starkes Schwitzen und die Mittagssonne zu vermeiden.

2) Polymorphe Lichtdermatose
Die Polymorphe Lichtdermatose (PLD, polymorph leitet sich vom griechischen Wort polýmorphos ab und bedeutet: in vielerlei Gestalt, Dermatose: Hautkrankheit) tritt vorwiegend an den sonnenexponierten Hautbereichen auf und zeichnet sich, wie schon der Name sagt, durch ihre Vielgestaltigkeit aus. Nach dem Sonnenbad kommt es zu juckenden Hautveränderungen, die mit der Zeit von alleine und auch ohne Behandlung wieder zurückgehen.
Die PLD tritt zum ersten Mal im Kindheits- und Jugendalter auf und kommt in regelmäßigen Abständen über viele Jahre wieder, wobei sie mit der Zeit langsam schwächer wird. Genauere Ursachen der PLD sind unbekannt, es wird jedoch vermutet, dass sie zum Teil genetisch bedingt ist bzw. eine anlagebedingte Funktionsstörung der hornbildenden Zellen der Oberhaut vorliegt. Um einer PLD entgegenzuwirken, ist es besser, die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen. Auch sollte man Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor gegen UV-A Licht verwenden.

3) Photoallergische Reaktionen
Lichtsensibilisierende Stoffe, die äußerlich oder innerlich in den Blutkreislauf gelangen, werden unter Einwirkung von UV- Licht- vorwiegend durch die UV-A Strahlen- so verändert, dass sie zu einem Allergen werden und Allergien auslösen. In Betracht kommen vor allem Antibiotika, Johanniskraut, aber auch Parfüms oder chemische Filter in Sonnenschutzmitteln. Da die Symptome eine Ähnlichkeit mit einer polymorphen Lichtdermatose haben und sich daher nur schwer unterscheiden lassen, ist es ratsam, bei aktuellen noch vorhandenen Hautveränderungen einen Hautarzt bzw. eine Hautärztin aufzusuchen. Die Diagnose erfolgt durch einen so genannten „Photo- Patch- Test“. Die infrage kommenden Testsubstanzen werden mittels Pflaster auf die Haut angebracht und nach 24 Stunden wird an dieser Stelle die Haut mit UV- Licht bestrahlt. Ist das Ergebnis positiv, bilden sich an dieser Stelle die Hautveränderungen. Die Behandlung erfolgt durch kortisonhaltige Präparate an den betroffenen Hautpartien, Vermeidung von Allergie- auslösenden Substanzen und einer Verminderung bzw. Vermeidung der Sonnenexposition.

Autorin: Mag. Karin Puchegger

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