Zahnreinigung
Zahnreinigung - von damals bis heute
Wer kam eigentlich auf die Idee, sich die Zähne zu putzen? Und wie wurde das damals gemacht? Lesen Sie von den kleinen Helferleins der Zahnreinigung
Zahnreinigung - von damals bis heute
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Die ersten Anfänge der Zahnreinigung


Die Anfänge lassen sich zwar kaum klären, doch wenden noch heute einige Naturvölker ursprüngliche Strategien an, wie die Benutzung fingerdicker, an einem Ende ausgefranster Stöcke aus weichem Wurzelholz. Ähnliche Beispiele finden sich aus geschichtlicher Zeit bei den Ägyptern – sie nahmen diese Hilfsmittel vereinzelt sogar mit ins Grab, was bereits von einer hohen Wert­schätzung gesunder und schöner Zähne zeugt. Die Griechen verrieben mit den Fingern ein Pul­ver auf den Zähnen und benutzten Zahnstocher.
Die Römer wiederum gebrauchten Zahnpulver aus Bimsstein und Marmorstaub, und ohne besonderes Instrument wurden die Zähne mit einem Leinenlappen oder mit den Fingern abgerieben. Bis ins Mittelalter erfuhren die Reinigungstechniken der Antike dann keine wesentlichen Änderungen. Ganz im Gegenteil: Vielfach ging altes Wissen verloren – in weiten Teilen der mittelalterlichen Bevölkerung wurde die Mundpflege stark vernachlässigt.
 

Die Zahnbürste ist eine chinesische Erfindung

Vor über 500 Jahren tauchte die Zahnbürste erstmals im Reich der Mitte auf. Zunächst fand sie auch nur in China breite Verwendung, ihr Siegeszug in der Alten Welt sollte noch Jahrhunderte auf sich warten lassen. In Europa wird sie zwar erstmals im Jahr 1649 erwähnt, doch setzte sich ihr Gebrauch nur zögerlich durch. Noch immer bevorzugten weite Teile der Bevöl­kerung in der Alten Welt die Pflege der Zähne mit Federkielen oder anderen Behelfsmitteln. Erst im 18. und 19. Jahrhundert konnte sich die Zahnbürste langsam etablieren – bestückt wurde sie dabei bis weit ins 20. Jahrhundert meist mit Schweineborsten.
 

Von der Naturborste zum Nylon

Einen Meilenstein in der Geschichte der Mundpflege stellt die Umstellung von Naturborste zu Nylon dar. Denn den Schweineborsten hafteten buchstäblich Nachteile an: Tierhaare sind nicht nur spitz und hart (und können somit das Zahnfleisch verletzen), sondern speichern in den Hohlräumen auch Feuchtigkeit – damit sind sie ideale Brutstätten für Bakterien und Pilzsporen, was wiederum Mundinfektionen begünstigt. Erst als in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts das Nylon erfunden wurde, kam eine Lösung des Problems in Sicht. 1938 wur­den die synthetischen Filamente erstmals zur Verfeinerung der Zahnbürste genutzt – Biege­festigkeit, Elastizität und Feuchtigkeitsresistenz qualifizierten sie gegenüber der Naturware.

 

Quelle: medicalpress.de/Procter & Gamble Service GmbH

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