Biotope - selbst gemacht
Biotope - selbst gemacht
Ein Biotop ist eine schöne Bereicherung für jeden Garten. Mit ein paar Tipps wird für jeden Heimwerker der Traum vom eigenen Wasserreich wahr.

Bevor man mit dem Anlegen des eigenen Biotops los legt, sollte man sich einige Planungstipps zu Herzen nehmen. Der Teich im Garten ist zwar relativ schnell angelegt, Änderungen sind aber mühevoller vorzunehmen. Nehmen sie sich deshalb vor der körperlichen Arbeit etwas Zeit, um ihren Garten im Vorfeld „auf dem Papier“ zu planen. Die folgenden Punkte können ihnen bei der Vorarbeit behilflich sein.

Wie groß soll mein Biotop werden?

Grundsätzlich hängt die Größe des Biotops natürlich von der Größe und Form ihres Gartens ab. Allgemein gilt: je größer, desto besser. Denn ein biologisches Gleichgewicht entwickelt sich erst ab einer Tiefe von etwa 80 Zentimetern und einer Fläche von rund 15 Quadratmetern.

Sie sollten auch rechtzeitig die Randzonen mit einberechnen. Solch eine Randbepflanzung hat im Durchschnitt 30 Zentimeter Breite. Die 80 Zentimeter Tiefe sollten sie auf jeden Fall einhalten, wenn sie Fische in ihrem Biotop beheimaten möchten. Im Winter würden flachere Wasserstände gefrieren oder zu kalt werden, somit wäre ein Überleben der Fische nicht gesichert.

Was ist der ideale Standort für mein Biotop?

Im Idealfall sollte ihr Biotop am Tag etwa fünf Sonnenstunden erhalten, damit sich das Wasser genügend erwärmen kann. Länger sollte die Sonne allerdings nicht direkt auf das Biotop fallen, da sonst Algenwuchs begünstigt würde. Außerdem ist es nicht ratsam, zu nahe an großen Bäumen zu planen, da deren Wurzeln zum Problem werden könnten. Das herabfallende Laub würde außerdem die Wasserqualität schwächen und unschön aussehen.

Ansonsten bleibt ihnen die Wahl des Standortes selbst überlassen. Nahe an der Terrasse ist das Biotop ein Blickfang. Tiere haben es jedoch lieber, wenn ihre Heimat an einem abgeschiedenen Ort ist. In jedem Garten lässt sich sicher ein geeignetes Plätzchen finden, das beiden Ansprüchen gerecht wird.

Die ersten konkreten Schritte

Gehen sie zu ihrem Wunschstandort im Garten und stecken sie die geplante Fläche mit Holzpfählen ab. Dazwischen spannen sie eine Schnur und können dann die Fläche ausmessen. Mit diesen realen Bedingungen vor Ort lassen sich die benötigten Materialangaben leicht ausrechnen. Die Teichfolie sollte großzügig berechnet werden. Es gilt in etwa jeweils die Breite und Länge plus zweimal die Tiefe und noch zusätzlich etwa 60 Zentimeter für den Rand. Reicht die Breite des Anbieters nicht aus, müssen sie eventuell die Folie selbst aneinander schweißen.

Frisch ans Werk – ihr Biotop entsteht

Als erstes wird die geplante Fläche ausgehoben, wobei ein Teil des Aushubs später als Insel im Teich verwendet werden kann. Verschiedene Zonen machen das Biotop reichhaltiger. Alle Steine und Wurzeln sollten entfernt werden und die Außenränder die gleiche Höhe aufweisen. In das Bauloch wird eine etwa 10 Zentimeter dicke Sandschicht zum Schutz der Teichfolie aufgetragen, außerdem legt man den Bereich mit einem verottungsfreien Vlies aus. Danach kann mit etwas Überstand am Rand die Folie ausgelegt werden. Sie wird in einem Graben rund um das Biotop befestigt.

Wenn die Folie ordnungsgemäß ausgelegt ist, können sie mit dem Einfüllen des Wassers beginnen. Ziehen sie dabei die Ränder öfters nach, damit die Folie so wenig Falten wie möglich wirft. Der Graben wird mit Erde ausgefüllt, damit das Ganze gut befestigt ist. Als Teichgrund sind Kieselsteine gut geeignet, auch am Ufer kann man mit Steinen für eine schöne Gestaltung sorgen.

Die Bepflanzung ihres Biotops bleibt ihrer Fantasie überlassen. Allerdings sollten sie sich auf wenige, langsam wachsende Arten beschränken, da sonst die Wasserfläche schnell zuwachsen würde. Geeignete Pflanzen sind etwa Blumenbinse, Kalmus, Zwergseerose, Wollgras, Gaucklerblumen, Froschlöffel, Seekanne, Blutauge und Iris.

Im Randbereich dürfen die Pflanzen dann schon üppiger wachsen, allerdings sollte man auch hier nicht übertreiben. Schilf und Rohrmoos eignen sich gut. Sie werden mit Freude bemerken, wie schnell sich Tiere in ihrem Biotop ansiedeln. Die ersten Gäste sind meist Libellen, auch Frösche folgen bald. Singvögel haben eine besondere Freude am kühlen Nass, denn es dient ihnen als Trinkstelle.

Was sie außerdem wissen sollten

Das etwas aufwändige Auslegen der Teichfolie lässt sich vermeiden, wenn man ein fertiges Kunststoffbecken kauft. Allerdings sind diese im Vergleich teurer und unflexibler. Grundsätzlich unterliegen Folien immer der Gefahr der Versprödung, die vor allem durch Sonnenlicht verursacht wird. Bei sachgemäßem Einbau und der richtigen Folie kann aber auch eine Teichfolie 20 Jahre dicht bleiben. Das Wasserbild beleben können Springbrunnen, Bachläufe oder Speierfiguren. Als zusätzliche Dekoration eignen sich Glaskugeln, Findlinge und Lampen.

Wenn sie Fische in ihr Biotop integrieren wollen, brauchen sie zusätzlich eine Außenfilteranlage mit einer Pumpe. Ihr Biotop kann auch als Regenwasserableitung dienen, wenn eine Zuleitung von einer Sammelstelle zum Gewässer führt. Auf die Sicherheit darf bei Biotopen nicht vergessen werden. Sollten im Haus kleine Kinder leben, ist es eher ratsam, auf eine Wasserfläche zu verzichten. Die Gefahr wäre zu groß und ein Zaun um das Wasser würde die Optik zerstören.
 

Autorin: Claudia Wrumnig

Kommentare
peter
2012-11-01 16:00:16
lol

Hans
2014-03-06 11:32:51
lol