Der Kormoran - Vogel des Jahres 2010
Der Kormoran - Vogel des Jahres 2010
Kormorane sind immer wieder Zündstoff für Auseinandersetzungen zwischen Tierschützern und Fischern. In Deutschland dürfen die Vögel gejagt und geschossen werden - um ihren Schutz zu stärken, ist der Kormoran nun zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt.
Der Kormoran - Vogel des Jahres 2010
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Er sitzt an unseren Flüssen, Seen und Küsten, nicht selten mit lässig ausgebreiteten Flügeln: der Kormoran. Der Naturschutzbund (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern haben ihn zum „Vogel des Jahres 2010“ gewählt. Das Tier ist zwar in seiner Art nicht gefähdet, aber jährlich werden Tausende verscheucht und getötet. Die Experten der Fachmarktkette Fressnapf porträtieren den Vogel, der die Gemüter so erhitzt.

Die besonderen Erkennungsmerkmale des Kormorans sind seine grünen Augen, sein grünlich-bläulich schimmerndes, schwarzes Gefieder und in der Paarungs- und Brutzeit ein weißer Fleck am Kopf sowie am Schenkelansatz außen. Ob es sich um ein männliches oder weibliches Tier handelt, ist bei den Kormoranen aufgrund der Erscheinung nicht auf den ersten Blick erkennbar - lediglich in der Körperlänge misst das Weibchen weniger. Grundsätzlich erreichen Kormorane in etwa die Größe einer Gans. Ebenfalls charakteristisch ist der große, nach vorne gebogene Oberschnabel: Damit können die an Gewässern lebenden Vögel ihre Beutefische unter Wasser gut greifen.

Kormorane hießen früher übrigens auch See- oder Meerraben, denn ihr Name geht auf den lateinischen Ausdruck „Corvus marinus“ (= Meerrabe) zurück. Die zur Ordnung der Ruderfüßer zählenden Tiere leben in großen Brutkolonien zusammen. Sie sind vorbildliche Taucher, die bis zu 90 Sekunden unter Wasser bleiben können und sich dank ihrer Fußbewegungen und dem stromlinienförmigen Körper darin sehr gut fortbewegen. Auch ihr Gefieder ist zum Tauchen bestens geeignet. Es ist nicht wasserabweisend, weil das für zu viel Auftrieb sorgen würde. Deshalb sitzen Kormorane nach der Jagd oft mit zum Trocknen ausgebreiteten Schwingen auf einem erhöhten Punkt.

Kormorane sind fast überall zu Hause: Lediglich in Südamerika sind sie nicht zu finden. Ansonsten überall dort, wo es Wasser und Nahrung gibt, also Fische. Davon erbeutet der Kormoran prinzipiell das, was er kriegen kann. Er passt seine Mahlzeiten dem Fischangebot an. Meist stehen kleine bis mittelgroße Fische auf seinem Speiseplan. Die Vögel jagen sie zu mehreren, das ist effektiver. Hierin liegt auch der Zündstoff für Auseinandersetzungen: Fischer und Angler sehen durch das Jagdverhalten mitunter vom Aussterben bedrohte Fischarten gefährdet, außerdem den Bestand von Zuchtanlagen. Aus diesem Grund ist es beispielsweise in Deutschland erlaubt, Kormorane zu vertreiben oder sie zu dezimieren.

Quelle: Fressnapf.com
Foto: Fressnapf/Ulrike Schanz

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