Schwimmteiche - naturnaher Badespaß
Schwimmteiche - naturnaher Badespaß
Es ist Sommer, es ist heiß – und kein kühlendes Naturgewässer in der Nähe? Ein Schwimmteich ist die ideale Kombination von Naturerleben und Badevergnügen vor der eigenen Haustür.
Schwimmteiche - naturnaher Badespaß
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Ein Schwimmteich ist das Richtige für Menschen, die natürliches, weiches Wasser dem Chlorwasser herkömmlicher Pools vorziehen. Mit der Anlage eines naturnahen Badegewässers schafft man einen wichtigen Feuchtlebensraum für viele Tiere und Pflanzen, deren Entwicklung man hautnah miterleben kann. Einer Libelle beim Schlüpfen zusehen, vielleicht schaut ein wanderfreudiger Teichmolch vorbei um abzulaichen, oder Schwalben trinken aus dem Flug – jeden Tag gibt es neue, faszinierende Schauspiele zu beobachten – und schwimmen könnte man nebenbei auch noch gehen.

Wie funktioniert ein Schwimmteich?

Ein Schwimmteich hat eine flache Regenerationszone, in der die Reinigung des Wassers durch Pflanzen, Mikroorganismen und Kleinlebewesen stattfindet, und einen tiefen Schwimmbereich. Je nach Teichbauweise nimmt die Regenerationszone bis zu 70 % der Wasseroberfläche ein. Je mehr Technik, desto kleiner die bepflanzte Zone.

Planung

Ob man seinen Schwimmteich selbst bauen will oder ihn von Fachleuten errichten lässt – eine sorgfältige Planung im Vorfeld ist das um und auf. Der ideale Standort muss gefunden werden: Um einen zu hohen Nährstoffeintrag durch Laub zu verhindern und damit die Teichfolie nicht durch Wurzeln beschädigt wird, dürfen keine großen Bäume in unmittelbarer Nähe stehen. Sechs bis acht Stunden Sonneneinstrahlung am Tag wären gut und ideal wären mindestens 70 m² Platz, aber auch kleinere Anlagen funktionieren. Damit angenehmes Schwimmen möglich ist, sollte der Schwimmbereich 1,5 bis 2,5 Meter tief und etwa 10 x 4 Meter groß sein. Denken Sie daran, den Teich ausreichend abzusichern, damit Kinder nicht gefährdet werden!

Kategorien

Es gibt eine Einteilung in fünf Schwimmteich-Kategorien, die sich in Technik-Einsatz, Pflegeaufwand und Kosten unterscheiden.

  • Kategorie 1 sind Schwimmteiche „Natur pur“ ganz ohne Technik.
  • Kategorie 2 Schwimmteiche kommen „mit wenig Technik“ aus.
  • Kategorie 3 ist „mit mittlerer Technik“ ausgestattet und
  • Kategorie 4 „mit viel Technik“.
  • Der sogenannte „Öko-Pool“ bildet die Kategorie 5, hier wird oft ganz auf Pflanzen verzichtet und die Anlage ist mit hohem Technik- und Kostenaufwand verbunden.


Zur Zeit sind die beliebtesten Schwimmteiche die der Kategorie 3 mit mittlerer Technik, da sie ein stabiles biologisches Gleichgewicht mit klarem Wasser und Arbeitsersparnis beim Reinigen kombinieren. Bei solchen Anlagen ist der Schwimmbereich deutlich vom Regenerationsbereich getrennt und mindestens 40 % der Gesamtwasserfläche sind bepflanzt. Zusätzlich wird das Oberflächenwasser mit einer Pumpe umgewälzt und von Blättern und Algen gereinigt.

Bunte Pflanzenvielfalt

Es gibt eine Vielzahl an Wasserpflanzen für alle Bereiche des Teiches. Die Bepflanzung richtet sich nach der Wassertiefe, die Auswahl trifft man am besten mit Hilfe von Fachleuten. Unterwasserpflanzen tragen wesentlich zum Selbstreinigungsprozess des Wassers bei, weil sie Nährstoffkonkurrenten für Algen sind, das Wasser filtern und Sauerstoff zuführen. Schwimmblattpflanzen wie die Seerose und Schwimmpflanzen wie die Wasserlinsen beschatten die Wasserfläche und regulieren so die Wassertemperatur.

Bewohner aus der Tierwelt

Auch hier gilt, je größer die Artenvielfalt, desto eher stellt sich ein ökologisches Gleichgewicht ein und es gibt keine „Gelsenplage“. Die ersten Tiere wandern bald nach Fertigstellung des Teiches von selbst zu. Man kann auch etwas Wasser aus einem bereits gut funktionierenden Feuchtbiotop einbringen, um Wasserflöhe, Schnecken, Flohkrebse und Wasserasseln anzusiedeln. Diese Tiere tragen wesentlich zur Wasserqualität bei, da sie sich von Algen und abgestorbenen Pflanzen- und Tierresten ernähren. Da sich Fische von diesen Kleinstlebewesen ernähren und auch viele Nährstoffe einbringen, sollte im Schwimmteich auf Fischbesatz verzichtet werden. Dafür grasen auch Kaulquappen Algen ab und verlassen den Teich meist noch, bevor die Badesaison beginnt. Man sollte Ausstiegsmöglichkeiten für Tiere einplanen, damit sie über die Flachwasserzone ans Ufer gelangen können.
Mit den neuen GartenbewohnerInnen aus dem Pflanzen- und Tierreich wird der Schwimmteich bald zu einem Lieblingsplatz werden, der Entspannung und Abwechslung bietet.

Links zum Thema:

Verband österreichischer Schwimmteichbauer: www.schwimmteich.co.at
Internationale Gesellschaft für naturnahe Badegewässer: www.igb.cc

Autorin & Photo: Martina Haidvogl
 

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