Fairer Handel - eine positive Alternative
Fairer Handel - eine positive Alternative
In einer Welt der Globalisierung und Liberalisierung des Marktes sind vor allem die Menschen in den sogenannten Entwicklungsländern gefährdet, in Armut zu versinken. Engagierte Initiativen haben in den vergangenen Jahrzehnten ein System des fairen Handels aufgebaut, das eine positve Alternative zur klassischen Entwicklungshilfe im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ bietet.
Fairer Handel - eine positive Alternative
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1964 wandten sich die Entwicklungsländer mit der Forderung „Handel statt Hilfe“ im Rahmen der UNCTAD-Konferenz in Genf an die Industrieländer – und scheiterten. Die Initiative wurde daraufhin von engagierten, gemeinnützigen Gruppierungen übernommen, allen voran niederländischen Initiativen, die bereits in den 50er Jahren das Modell vom „Fairen Handel statt Almosen“ aufgegriffen hatten und Produkte aus den Entwicklungsländern importierten.

Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurde in Europa ein Handelssystem aufgebaut, das Produzenten in Entwicklungsländern den Zugang zu den Märkten im Norden ermöglicht – und das zu fairen Preisen, unabhängig von Weltmarktpreisen. Damit wurde für die Produzenten die Basis geschaffen, ihre Existenz zu sichern, soziale Mindeststandards hinsichtlich Bildung und Gesundheit zu erreichen sowie eigenverantwortlich zu wirtschaften und damit menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Fair gehandelte Produkte sind für den Konsumenten sehr einfach anhand des unabhängigen Zertifizierungszeichens „FAIRTRADE Gütesiegel“ erkennbar, das basierend auf strengen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Kriterien vergeben wird. Dazu zählen neben fairen Preisen insbesondere auch das Verbot von Kinderarbeit, die Förderung von Frauen sowie eine naturnahe, nachhaltige Wirtschaftsweise.

Die Standards, auf denen diese Kriterien beruhen, werden von der FLO International e.V., einer unabhängigen, öffentlich anerkannten Non-Profit-Organisation festgelegt. Produzentenorganisationen, die Fairtrade Produkte exportieren, werden aufgrund dieser Standards durch die FLO Cert GmbH., einer unabhängigen Zertifizierungsinstanz, zertifiziert.

Die Kontrolle der Unternehmen (Großhändler, Einzelhändler, Alternativhandelsorganisationen), die in Österreich Produkte mit dem Fairtrade-Gütesiegel verkaufen, erfolgt durch FAIRTRADE Österreich, einer NGO (Nichtstaatliche Organisation), die von zahlreichen Trägerorganisationen, der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, den Landesregierungen und Sponsoren unterstützt wird. Es besteht also ein umfassendes Kontrollsystem, das sicherstellt, dass die Standards eingehalten werden und der Konsument beim Kauf eines mit dem FAITRADE-Gütesiegel ausgezeichneten Produktes tatsächlich auch ein fair gehandeltes Produkt erwirbt.

Fair gehandelte Produkte sind heute bereits in den meisten Supermarktketten und vielen Einzelhandelsgeschäften erhältlich. Die Angebotspalette ist mittlerweile sehr gross, die Qualität der Produkte hochwertig – auch unter dem Aspekt, dass die Qualität eines Produktes die Achtung vor den Menschen, die es produziert haben, beinhaltet. Es ist daher für den Konsumenten sehr einfach, mit seinen täglichen Einkaufsentscheidungen einen grossen Beitrag zum globalen Ausgleich von Wohlstand und Macht zu leisten und damit auch einen Teil der sozialen Verantwortung gegenüber Menschen in Entwicklungsländern zu übernehmen – sofern er das möchte ….

Autorin: Eveline Stopfer

Photo: FAIRTRADE Österreich

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