Die Wacholderbeere - wirksam, aber nicht ohne Nebenwirkungen
Die Wacholderbeere - wirksam, aber nicht ohne Nebenwirkungen
Es war Sebastian Kneipp, der Wacholderbeeren zur Behandlung von Rheuma und Gicht empfohlen und die Wacholderbeerenkur in die Volksmedizin eingeführt hat. Aufgrund der Nebenwirkungen des Hauptwirkstoffes der Wacholderbeere ist schwangeren Frauen und Personen von deren Konsum allerdings abzuraten.
Der Wacholder (Juniperus communis) stammt aus der Familie der Zypressengewächse und ist daher vorwiegend auf Heide- und Moorflächen, im Gebirge, lichten Wäldern sowie im Unterholz des Flachlandes zu finden. Ernet man selbst Wacholderbeeren (Fructus Juniperus) sollten sie an einem schattigen Ort luftgetrocknet und danach als ganze Beeren in einem lichtundurchlässigen und fest verschlossenen Gefäß aufbewahrt werden. Erst kurz vor der Weiterverarbeitung bzw. Anwendung erfolgt die Zerkleinerung.

Der wichtigste Wirkstoff der Wacholderbeeren ist das enthaltene ätherische Öl. Bestimmte Stoffe dieses ätherischen Öls können die Nieren allerdings sehr stark reizen. Auf eine Anwendung bei schweren Nierenerkrankungen ist daher unbedingt zu verzichten.
Positive Wirkungen entfaltet die Anwendung von Wacholderbeeren äußerlich bei Rheuma und Gicht, innerlich bei Verdauungsbeschwerden sowie zur Erhöhung der Wasserausscheidung und zur Harnwegsdesinfektion. In der Volksmedizin wird der Wacholder auch zur Blutreinigung und als Wehenmittel eingesetzt. Schwangere sollten daher auf die Anwendung von Wacholder verzichten.

Innerlich angewendet in Form einer Wacholderbeerenkur schafft das Kauen von Wacholderbeeren bei geschwächter Magentätigkeit und Blähungen Abhilfe:
1.Tag: 4 Beeren, 2.Tag: 5 Beeren….12.Tag: 15 Beeren. Dann wieder die Menge der Beeren um jeweils eine Beere/Tag reduzieren.

Wacholderbeerentee erzielt bei der Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Rheuma und Harnwegsinfektionen und zur Erhöhung der Wasserausscheidung sehr gute Ergebnisse.
Zubereitung: 1 bis 2 Kaffelöffel zerstossen bzw. quetschen, mit ¼ Liter siedenden Wasser überbrühen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, nach dem Erkalten abseihen und wieder trinkfähig erwärmt 1 bis 2 Tassen pro Tag trinken.

Wacholdermus findet sich häufig als Zusatz zu Stoffwechselzubereitungen wie z.B. Schwedenkräutermischungen.

Wacholderschnäpse eignen sich zur Magenanregung.

Als Bad oder in Form von Wacholdergeist angewendet entfalten Wacholderbeeren eine durchblutungsfördernde Wirkung, die wiederum zur Linderung rheumatischer Beschwerden führt.

Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis: Im Handel werden besonders große Wacholderbeeren angeboten, die aber aus Zierstrauchanlagen stammen und daher nur wenig ätherisches Öl, das die Heilwirkung entfaltet, enthält.

Autorin: Eveline Stopfer

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