Die Feige - fruchtbare Versuchung
Die Feige - fruchtbare Versuchung
Kaum eine Frucht ist sinnlicher als sie: Die Feige. Sie bringt kulinarische Genüsse auf den Höhepunkt und steckt voller gesunder Inhaltsstoffe, die sich positiv auf unseren Körper und Geist auswirken. Was die Verführerin unter den Früchten alles kann, lesen Sie hier.
Die Feige - fruchtbare Versuchung
Info
Name: Ficus Carica

Familie: Maulbeerbaumgewächs

Ursprung: Südwest- und Vorderasien

Hauptanbaugebiet: Türkei, Iran, Griechenland, Algerien, Marokko

Erntezeit: Juli bis November

Verwendung: frisch, getrocknet, eingelegt, eingekocht, im Salat, als Beilage angedünstet zu Geflügel, Wild, als Paste, Dessert

Lagerung: (frische Feigen) neben einander, 2 Tage im Kühlschrank haltbar
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Mythenumwoben: Die Frucht der Götter

Wer seinen Sommerurlaub schön öfters in den Mittelmeerregionen verbracht hat, weiß um die kulinarische Vielfalt der Feige (botanisch ficus carica) bescheid: Ob getrocknet, als Vorspeise zu Käse, Schinken, im Salat, als Paste, in Branntwein eingelegt, als Beilage zu Geflügel und Wild oder einfach frisch vom Baum gepflückt – die aromatische Süße ist unvergleichlich. Ursprünglich aus Südwest- und Vorderasien stammend, wo sie schon vor 5000 Jahren kultiviert wurde, ist die Frucht hier spätestens seit dem Altertum bekannt. Dementsprechend viele Mythen ranken sich um sie. Die alten Griechen schrieben der Feige aphrodisische Eigenschaften zu und widmeten sie dem Gott Dionysos. Ob der Philosoph Platon sie deshalb zu seiner Lieblingsfrucht auserkor? Wahrlich paradiesisch ist sie in jedem Falle: Im Alten Testament ist die Feige einer der ersten vertretenen Früchte – und dient Adam und Eva im Garten Eden mit ihren Blättern als spärliche Bekleidung.

Energiespender und Nährstoffbombe

Was im alten Griechenland ebenfalls bekannt war, ist die Tatsache, dass die Feige schnell verfügbare Energie liefert und Muskelkrämpfen vorbeugt. Das machte die Frucht zur idealen Nahrung für Sportler, Pilger und Soldaten, die lange Strecken zurücklegen mussten. Diese positiven Eigenschaften ergeben sich vor allem aus dem hohen Mineralgehalt: Neben Kalzium, Natrium, Phosphor und Magnesium sind besonders Kalium und Mangan in hohem Maße vertreten. Doch die Feige kann noch mehr! Ihr hoher Ballaststoffanteil und das eiweißspaltende Enzym Ficin fördern die Verdauung, indem sie mild abführend wirken. Außerdem wird auch die Harnausscheidung angeregt und die antioxidativen Polyphenole unterstützen die Abwehr krebserregender Zellen. An Vitaminen sind hauptsächlich Vitamin A und diejenigen der B-Gruppe vertreten, deren Gehalt sich beim Trocknen der Früchte übrigens um das Dreifache erhöht.

Von grün bis dunkelviolett

Erhältlich sind die zwiebelförmigen Früchte von Ende Juli bis Oktober bzw. November. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass sich die Feigen weich anfühlen – denn dann haben sie den richtigen Reifegrad. Die Farbe hat damit nichts zu tun, sondern ist sortenabhängig und kann von grün über blau bis zu dunkelviolett reichen. Auch die Schalendicke und selbst die Größe variiert je nach Sorte – eine Besonderheit dabei ist die Minifeige aus der Türkei, dem Anbauland, wo heute die meisten Früchte herkommen. Vorsicht ist allerdings bei der Lagerung der frischen Feigen geboten: Sie müssen nebeneinander liegen und sind bei Zimmertemperatur etwa einen, im Kühlschrank nur etwa zwei Tage haltbar. Anders bei der getrockneten Variante, wo der Wassergehalt von den ursprünglichen 80 Prozent auf 20 bis 30 Prozent gesenkt wird – so können die verführerisch süßen Früchte auch noch in der Adventzeit gegessen werden.

Autorin: Mag.a Anne Wiedlack

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