Tschechien - ein Blick in die Kochtöpfe unserer Nachbarn
Tschechien - ein Blick in die Kochtöpfe unserer Nachbarn
Dieser bringt viel Bekanntes zutage: schließlich verbindet Österreich und Tschechien auch eine gemeinsame politische Vergangenheit. Doch wir wollen uns dem Kulinarischen zuwenden und wenn Ihnen dabei etwas „böhmisch“ vorkommt, dann ist das garantiert kein Zufall. Die tschechische Küche besticht durch einfache und günstige, aber sehr wohlschmeckende Gerichte. Und natürlich allem voran ist für die EM-Party das Bier von großer Wichtigkeit, und davon haben die Tschechen Einiges zu bieten.
Tschechien - ein Blick in die Kochtöpfe unserer Nachbarn
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Doch zunächst zur „Unterlage“. Typisch für Tschechien sind Knödeln in allen möglichen Varianten. Für das gemeinsame Essen mit FreundInnen oder fürs Buffet kann man statt großen ja auch mal kleine Bällchen formen, die dann ein wunderbares Fingerfood ergeben.

Erdäpfelknödel - bramborový knedlíky

Zutaten für 4 Personen: 1 kg Erdäpfel, 1 Ei, Salz, 175 g Grieß, 225 Mehl

Erdäpfel schälen, in Salzwasser kochen und gleich danach durch eine Presse drücken. Mit den restlichen Zutaten zu einem Teig vermischen, der nicht klebt. Zwei längliche Knödeln daraus formen und nochmals für ca. 20 Minuten in Salzwasser kochen. Anschließend die noch heißen Knödeln mit einem Faden in Scheiben schneiden.
Dazu passen geröstete Zwiebel und ein gemischter Salat, Rot und Weißkraut mit Kümmel und Kren oder aber eine

Dillsoße

Zutaten:
1 Milch, 0,4 l Wasser, 2 Bund Dill, 2 Becher Rahm, 4 EL Mehl zum Eindicken, Salz, Zucker und Zitronensaft zum Abschmecken

Knödeln bieten sich darüber hinaus natürlich auch in süßer Form mit frischem Obst an (ovocné knedlíky)

Smažený sýr - Panierter / Gebackener Käse

Sie brauchen dazu:

1cm dicke Käsescheiben (Camembert, Edamer, jedenfalls Weichkäse)– pro Person werden zwischen 10 und 15 dag Käse eingerechnet. Außerdem Pfeffer, Salz, Mehl, Ei, Brösel, Fett zum Backen

Käse würzen, in Mehl, Ei und Brösel panieren und anschließend herausbacken. Die Käseschnitzel kann man wie ein Cordon Bleu auch noch mit Prager Schinken füllen und mit gehackten Schnittlauch garnieren. Als Alternative oder zusätzlich ist außerdem panierter Sellerie eine schmackhafte Möglichkeit.

Dazu isst man Erdäpfel, oft in der Form von Pommes, und Sauce Tatar.

České koláče

Klassischerweise sind das in Tschechien runde kleine Küchlein aus Germteig mit Topfenfülle und Rosinen, Powidl oder Mohn. Die Füllung gibt es häufig schon fertig im Handel.

Zutaten für ca. 20-30 Kolatschen:
 
für den Teig: 500 g Mehl, 75 g Zucker, 1/4 l Milch, 1 Würfel Germ, 60 g Margarine oder Öl zum Backen, 2 Eigelb, Prise Salz

Milch erhitzen, mit Zucker und Germ vermischen und Masse einige Minuten gehen lassen. Aus Mehl, Margarine/Öl, Zucker, Salz, Eigelb und Germ einen nicht allzu klebrigen Teig zubereiten. Zwei Stunden an einem warmen Ort zugedeckt gehen lassen.
Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und beispielsweise mit einem Glas kleine Küchlein ausstechen. Der Rand sollte etwas verdickt werden. Sie können nun neben einer Topfen- oder Powidlfülle auch mit diversem klein geschnittenem Obst belegt werden.
Die kleinen Kolatschen mit ca. 5 cm Durchmesser werden mit Ei bepinselt und einzeln im vorgeheizten Ofen bei 180° ca. 10-15 Minuten gebacken.

Weitere süße Anregungen und Versuchungen: der tschechische Honigkuchen, genannt Medovník, und natürlich die bei uns auch allseits bekannten Palatschinken.

Pivo!

Tschechen sind meist keine sehr religiösen Menschen, aber wenn ihnen etwas heilig ist, dann ihr Bier. Eine tschechische Bekannte von mir sieht den bei uns erhältlichen Radler als wahren Frevel an, der die allgemeine Bierkultur gefährdet.

Auf tschechischem Bier ist meist die Stammwürze angegeben, wenn Sie diese durch drei oder vier teilen, erhalten Sie den Alkoholgehalt. Wichtig ist auch der Bierschaum, es sollten sich Dinge wie Streichhölzer oder kleine tschechische Münzen darauf für einige Sekunden halten können, bevor sie abtauchen.


Eine kleine Auswahl an tschechischem Bier: Plzeňský prazdroj (Pilsner Urquell) Budvar (Budweiser aus Tschechien, nicht den USA). Aus Prag stammen Staropramen und Braník, in der Umgebung der Hauptstadt werden das Velkopopovický kozel und das dunkle Krušovice gebraut.

Außerdem für Bierliebhaber: pivní syr, ein Bierkäse, der beispielsweise mit Zwiebel und Paprika gegessen werden kann. Am besten zum pivo, versteht sich.

Dobrou chut’!

Autorin: Cornelia Auer Bakk.
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