Russland - und seine Butterwoche
Russland - und seine Butterwoche
Zugegeben, viele russische Restaurants gibt es in Österreich nicht - was eigentlich sehr schade ist, da die russische Küche mit einer Vielzahl an Gaumenfreuden aufwarten kann.

Die Butterwoche- Masleniza

Das beliebteste Fest in Russland ist die so genannte Butterwoche, welches mit ausgesprochener Heiterkeit, Fastnachtsspielen und Gesang begangen wird. Selbstverständlich dürfen dabei auch selbstgebackene Köstlichkeiten in Hülle und Fülle nicht fehlen.

Die Butterwoche beginnt eine Woche vor der Fastenzeit und stellt im russischen Brauchtum den Übergang zwischen Winter und Frühling dar. Traditionell wird aufgrund des Fleischverbotes in dieser Woche kein Fleisch mehr gegessen, jedoch ist das Essen von Käse, Eiern und Milch noch gestattet, weshalb sie von der Bevölkerung auch „Käsewoche“ genannt wird. Diese Woche kann als langsamer Übergang von der Weihnachtszeit, also einer Zeit, wo der Fleischkonsum erhöht ist, in die Fastenzeit gesehen werden.

In dieser Zeit werden in großen Mengen und vielen Formen buttrige „Bliny“ gebacken. Bliny (Singular: Blin) werden aus Weizen-, Buchweizen-, Hafer- oder Hirsemehl hergestellt und können in Form von Palatschinken oder mit Erdäpfeln, Kohl oder Pilzen gefüllt serviert werden. Meist hat jede Hausfrau ihr eigenes geheimes Rezept, welches dann an die Schwiegertochter weitergegeben wird.

Rezept für Bliny  (4-6 Personen)

Zutaten:

650 g Weizenmehl
½ l Milch
25 g Hefe
25 g Butter
100 ml Schlagobers
2 Eier
2 TL Zucker
1 TL Salz und etwas Öl zum Anbraten

Die Hefe wird mit der Milch gut verrührt, die weiche Butter und die Hälfte vom Mehl hinzufügen und anschließend rasten lassen. In der Zwischenzeit die Eigelbe mit dem Zucker verrühren und das Eiweiß steif schlagen. Das Schlagobers ebenfalls steif schlagen und das fest geschlagene Eiweiß unterrühren. Den Teig, der in der Zwischenzeit rastete, umrühren und das restliche Mehl, die mit Zucker verrührten Eigelbe und das Salz untermengen. Die Schlagobersmischung unterrühren und das Ganze noch einmal rasten lassen.
Eine kleine Menge Öl in der Pfanne erhitzen, den Teig mit einem Schöpflöffel in der Pfanne verteilen und wie Palatschinken herausbacken. Die Bliny können mit Fleisch, Käse, Pilzen oder anderen Köstlichkeiten gefüllt werden.

Moosbeersaft mit Honig

Zu einem guten Essen gehört natürlich auch ein leckerer Durstlöscher, und warum nicht ein Getränk, das überdies auch noch gesund ist, gleich selber herstellen? Der Moosbeersaft wird für die Zubereitung von Soßen verwendet oder als Saft getrunken.

Aufgrund ihrer Heilkräfte wird die Moosbeere schon seit Jahrhunderten verwendet. Moosbeersaft gilt als geeignetes Mittel gegen Erkältungen und Bluthochdruck. Ebenso haben sich Umschläge mit Moosbeersaft bei Hauterkrankungen als nützlich erwiesen. Auch wer unter Blasenentzündungen leidet, wird der Beere wohlgesonnen sein. Die Inhaltsstoffe der Beere verhindern, dass sich Keime an den Innenwänden der Harnwege ansiedeln.

Zubereitung:

400g Moosbeeren
2 l Wasser
100g Honig

Die Moosbeeren waschen, blanchieren und mit einem Mixer zerkleinern. Den Saft auffangen und in einem anderen Gefäß vorerst beiseite stellen. Die zerkleinerten Moosbeeren mit 2 Litern Wasser aufgießen und fünf Minuten kochen lassen, anschließend den Honig hinzufügen. Nachdem das Ganze gut 30 Minuten ausgekühlt ist, kann man den aufgefangenen, reinen Moosbeersaft einrühren. Das Getränk wird kühl in einem Glaskrug serviert.

Weitere typisch russische Speisen sind geschmorter Weißkohl mit Fleisch, Borschtsch (eigentlich ein ukrainischer Eintopf), Stroganoff nach Moskauer Art, Rinderbraten oder Fisch mit Käse.

Autorin: Mag. Karin Puchegger

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