Panikattacken - Angst aus heiterem Himmel
Panikattacken - Angst aus heiterem Himmel
In der U-Bahn, beim Einkaufen, zu Hause vor dem Fernseher – eine Panikattacke kann einen überall erwischen. Oft werden die Symptome falsch gedeutet.
Panikattacken - Angst aus heiterem Himmel
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Sie kommt ganz plötzlich: die Panik. Herzrasen, Schweißausbrüche, Zittern und Erstickungsgefühl überfallen einen wie aus heiterem Himmel. Man hat das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und keinen Ausweg zu haben.

Panikattacken können sich sehr unterschiedlich äußern. Neben Angstgefühlen treten auch körperliche Symptome auf. Gerade diese körperlichen Anzeichen, die bis zu dem Gefühl gehen können, zu sterben, führen oft zu falschen Interpretationen. Die Panikattacke wird anfangs nicht als solche erkannt, der oder die Betroffene sucht Hilfe bei einem Arzt.

Oft sind die Patienten davon überzeugt, an einer lebensbedrohlichen Krankheit, etwa einem Herzproblem, zu leiden, auch wenn alle Befunde das Gegenteil besagen. Das macht die Symptome wiederum unerklärlich und noch Furcht einflößender.

Doch auch, wenn die Panikattacken erkannt werden, bleibt da die „Angst vor der Angst“. „Was ist wenn ich unter vielen anderen Menschen eine Panikattacke bekomme? Sie werden mich hänseln und fertig machen und ich kann mich gar nicht mehr richtig aufs Lernen konzentrieren“, schreibt eine Betroffene über die Angst, im Fahrschulkurs eine Attacke zu bekommen.

Es ist ein Teufelskreis: Die Angst, eine Panikattacke zu erleiden, führt genau dazu. Dabei wird die Attacke von den Betroffenen oft sehr viel stärker wahrgenommen, als sie tatsächlich ist, wie Untersuchungen mit tragbaren EKG-Messern ergaben.

Kommt die Panik immer und immer wieder, spricht man von einer Panikstörung. Dabei treten die Attacken unabhängig von der Umwelt auf, das heißt, auch wenn keine objektiv bedrohliche Situation besteht.

Etwa drei Prozent der Bevölkerung leiden unter einer Panikstörung, 20 bis 25 Prozent unter Angststörungen, die nicht unbedingt akute Panikattacken beinhalten. Die Gründe für die Panik sind sehr unterschiedlich, sehr oft sind Stress und Überlastung Auslöser. Der ersten Panikattacke geht in vielen Fällen ein schwerer Verlust voraus, etwa der plötzliche Tod eines Angehörigen.

Panikstörungen können mit Hilfe von Psychotherapie behandelt werden, aber auch der Betroffene selbst kann zur Verbesserung der Situation beitragen, etwa durch bestimmte Atemtechniken. In bestimmten Fällen können vom Psychiater verordnete Medikamente hilfreich sein. Besonders Beruhigungsmittel kommen bei Panikattacken zum Einsatz, aber auch Antidepressiva.

Ein Betroffener, der Medikamente nimmt, schreibt: „Im Großen und Ganzen geht es mir gut, bis auf wenige Tage, speziell jetzt in der dunklen Zeit, ist mein Leben immer lebenswert.“


Autorin: Johanna Schönfeld
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