Bisoziation - dem Geistesblitz auf der Spur
Bisoziation - dem Geistesblitz auf der Spur
Sie suchen neue Ideen für Ihre Präsentation, aber Ihnen fällt absolut nichts ein? Oder Sie wollen Ihren Lernstoff vertiefen und haben keine Lust auf die ständig gleichen Wiederholungen Ihres Lernthemas? Dann wäre das bisoziative Denken etwas für Sie.
Was sind Assoziationen?

Das menschliche Gehirn denkt in Assoziationen, unsere Gedanken und Ideen sind miteinander verknüpft, ein Gedanke lebt nicht alleine dahin, sondern löst einen ganzen Zug an Gedanken aus. Wir können dies leicht feststellen, indem wir uns selbst beim Denken zusehen. Ein Gedankenpfad führt uns zum nächsten und ehe wir es merken, sind wir schon längst bei einem neuen Thema angelangt.

Da jeder seine Welt anders erlebt und wahrnimmt, hat auch jeder seine eigenen Assoziationen, die niemals falsch sind. Wir können auf diese Art auch sehr schnell feststellen, wieviel wir zu einem Thema wissen, bzw. wo wir noch keinerlei Anhaltspunkte dafür haben.

Die Bisoziation

Der Begriff Bisoziation wurde von dem Philosophen und Schriftsteller Arthur Koestler geprägt und ist heute ein Grundbegriff in der Humor- und Kreativitätsforschung.

Bei der Assoziation tauchen Begriffe auf, die wir in unserem Gedächtnis schon eingespeichert haben, das heißt, sie sind uns bekannt. Anders trifft dies bei der Bisoziation zu. Hier geht es darum, dass aus zwei unterschiedlichen Begriffen, die für uns auf den ersten Blick in keinem Zusammenhang stehen, ein neuer Gedankengang oder eine neue Idee entsteht, auf die wir durch herkömmliches Nachdenken nicht gekommen wären.

Meistens bewegen wir uns immer in den gleichen Denkrillen - der Mensch könnte zwar auf verschiedene Arten denken, auf verschiedene Arten Probleme lösen, doch aus Bequemlichkeit oder schlicht Unwissenheit befinden wir uns auf der immer gleichen Denkspur.

Durch Bisoziationen werden wir aus diesen Gedankenrillen herauskatapultiert und uns gehen neue „Lichter“, neue „Geistesblitze“ auf.

Anwendungsbeispiele

  • Legen Sie sich fünf verschiedene Bilder zurecht und fragen Sie sich, was diese Bilder mit Ihrem Problem, oder Thema, zu tun haben. Vielleicht werden Sie im ersten Moment stutzen und keine Gemeinsamkeiten oder Zusammenhänge feststellen, aber wenn Sie länger darüber nachdenken, werden Ihnen neue Ideen einfallen.
  • Schreiben Sie sich Schlüsselwörter zu verschiedenen Themen auf und versuchen Sie dann, die verschiedenen Begriffe mit ihrem Problem in Beziehung zu setzen. Was fällt Ihnen ein?
  • Die Lernforscherin Vera F. Birkenbihl stellt in ihrem Buch „Das innere Archiv“ dazu das „Listendenken“ und die Methode „Lullsche Leiter“ vor. Sie erstellen eine Liste von A-Z zu einem beliebigen Thema und füllen diese mit den Schlüsselwörtern auf. Wenn Sie zwei solcher Listen haben, dann verbinden Sie die Begriffe der einen Liste mit den Begriffen der anderen Liste und versuchen Sie, eine Gemeinsamkeit zu finden. Zugegeben, am Anfang ist das eine harte Nuss, aber wenn Sie öfter trainieren, werden Sie routinierter und schließlich, frei nach Vera F. Birkenbihl, genialer im Denken.

Autorin: Mag. Karin Puchegger
Kommentare
Wiedemar
2013-11-24 00:32:17
Für die Bisoziation mit zwei beliebigen eigenen Stichwortlisten gibt es ein Video zur spielerischen Kombination unter http://www.youtube.com/watch?v=JOwO_AF6nmY . Damit lassen sich mehrere eigene Wortkombinationenlisten in beliebiger Reihenfolge nebeneinanderschieben um Ideen auszulösen. Das Hilfsprogramm unter Windows dazu ist frei verfügbar und im Video angegeben.