Intelligenztests - Das Messen der klugen Köpfe
Intelligenztests - Das Messen der klugen Köpfe
Intelligenz ist eine der begehrtesten menschlichen Eigenschaften: Wer möchte die Welt nicht mit einem brillanten Geist in Staunen versetzen. Wie und ob sich Intelligenz überhaupt messen lässt, erfahren Sie hier.
Intelligenztests - Das Messen der klugen Köpfe
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Die Vorstellungen darüber, was einen intelligenten Menschen ausmacht, sind seit jeher verschieden. Intelligenz auf einen Nenner zu bringen, ist schwierig. Geht es darum, möglichst viel zu wissen, Denkaufgaben in kürzester Zeit lösen zu können oder darum, gut durchs Leben zu kommen? Im Mittelalter galt beispielsweise nur als intelligent, wer des Lateinischen mächtig und gut gebildet war. Erst mit der Aufklärung besann man sich wieder auf die These der griechischen Philosophen, wonach Intelligenz nicht allein mit Wissen gleichzusetzen war, sondern auch die Fähigkeit meinte, neues Wissen aufnehmen und damit umgehen zu können.

Was ist Intelligenz?
Der Begriff Intelligenz ist eine Zusammensetzung der beiden lateinischen Wörter „inter“ und „legere“ und bezieht sich auf das Auswählen bzw. richtige Einordnen von Objekten oder Begriffen. Mit der eindeutigen Definition von Intelligenz haben allerdings auch Psychologen Probleme. In der Psychologie finden sich zahlreiche Versuche, Intelligenz zu definieren. Intelligenz wird unter anderem als zweckvolles Handeln und vernünftiges Denken verstanden, als geistige Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben und Lebensbedingungen oder dem Wortursprung entsprechend als das Finden von Ordnungen in der Welt. In einem einfachen Beispiel ausgedrückt, heißt letzteres: Wo Rauch ist, findet man nicht immer Feuer, jedoch viel häufiger als dort, wo kein Rauch ist. Das Erkennen solcher Zusammenhänge verweist also auf Intelligenz. Wie ausgeprägt diese bei einem Menschen ist, wird in Intelligenztests zu messen versucht.

Intelligenz messen
Der erste moderne Intelligenztest wurde 1905 von Alfred Binet entwickelt. Mithilfe dieses Tests wollte man lernschwache Kinder frühzeitig erkennen, um sie in der Folge in Sonderschulen unterbringen zu können. Da es sich um einen relativ objektiven Test handelte, konnte so eine gerechtere Auswahl getroffen werden. Jeder Frage wurde ein so genanntes „Intelligenzalter“ zugeordnet: Konnte eine Frage von der Hälfte aller Kinder eines bestimmten Alters richtig beantwortet werden, erhielt sie eben dieses Intelligenzalter. Stellte man diese Fragen nun anderen Kindern, konnte man zum Beispiel herausfinden, dass ein siebenjähriges Kind das Intelligenzalter eines Achtjährigen hatte oder aber sein Intelligenzalter niedriger als sein wahres Alter war. Dieser Test wurde bis in die Siebziger Jahre in mehreren Ländern verwendet.

Der Intelligenzquotient
Der Begriff „Intelligenzquotient“ wurde von William Stern geprägt. Er versuchte, ein altersunabhängiges Maß für die Intelligenz eines Menschen zu finden. Dazu teilte er Intelligenzalter durch Lebensalter und multiplizierte das Ergebnis mit 100. Später ging man davon aus, dass die Intelligenz in der Bevölkerung normal verteilt ist, also einer Gauß-Glockenkurve folgt. David Wechsler konzipierte 1956 den so genannten „Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene“ (HAWIE-R), der aus sechs Verbaltests und fünf Handlungstests besteht und mit dem sich der allgemeine geistige Entwicklungsstand bzw. alters- oder krankheitsbedingte Leistungsbeeinträchtigungen einschätzen lassen. Wechsler definierte Intelligenz als zielgerichtetes Handeln, rationales Denken und als wirkungsvolle Auseinandersetzung mit unserer Umwelt. Im verbalen Testteil werden allgemeines Wissen und die Gemeinsamkeiten von Begriffen abgefragt. Außerdem werden Wortschatz, allgemeines und rechnerisches Verständnis getestet. Im Handlungsteil sind Bildteile zu ergänzen, Bilder zu ordnen oder Figuren zu legen. Die Ergebnisse sind altersspezifisch und werden darum anhand von Umrechnungstabellen normiert. Als Endergebnis steht der Intelligenzquotient des Teilnehmers fest. Intelligenztests wie dieser werden eingesetzt, um die Eignung von Personen für eine bestimmte Ausbildung oder Arbeitsstelle zu untersuchen.

Die Kritik an Intelligenztests
Intelligenztests werden allerdings häufig und von unterschiedlichen Seiten der Gesellschaft kritisiert. Auch andere Psychologen räumen zum Beispiel ein, dass solche Tests immer nur bestimmte Formen von Intelligenz messen, indem sie bestimmte Aufgabengebiete abdecken, andere jedoch aussparen. Wer rechnerisch begabt ist, sprachlich jedoch an vielen Aufgaben scheitert, müsste demnach genauso wie jemand, dem es umgekehrt ergeht, schlecht abschneiden und sich folglich für wenig intelligent halten. Aber auch soziales Verhalten, das man ebenfalls als Ausdruck von Intelligenz bezeichnen kann, bleibt in diesen Tests zumeist unberücksichtigt. Intelligenztests können also zum einen brauchbare Ergebnisse liefern. Zum anderen sollte man sich von ihnen aber auch nicht völlig für dumm verkaufen lassen.
 

 

Autorin: Mag.a Angelika Stallhofer


 

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