Ich liebe mich - von der Kunst, sich selbst zu mögen
Ich liebe mich - von der Kunst, sich selbst zu mögen
Der Po zu schlaff, die Hüften zu breit, die Nase zu groß. Und sowieso – was gäbe es da nicht noch alles an sich selbst zu bemängeln...
Wer kennt das nicht? – Diese beißenden Selbstzweifel und die unendlich lange Liste, was wir hier und da an uns gern ändern würden. Wird man aber gefragt, was einem an sich selbst gefällt, erfüllt plötzlich eine peinliche Stille den Raum. Selten jemand, der sich dann räuspert, aufsteht und sagt: Am meisten mag ich an mir meinen Po! Oder vielleicht: Ich finde super, dass ich eine so hilfsbereite Person bin! Wie auch? Bereits in der Kindheit lernen wir, dass Eigenlob stinkt. Was man gut kann, sagt man nicht laut, denn es merken die anderen sowieso. Wenn nicht – Pech! Besser unterschätzt werden, als überheblich zu wirken. Das macht einen unsympathisch und man eckt nur an. Im Laufe der Zeit rücken auf einmal die Dinge in den Vordergrund, mit denen wir gar nicht zufrieden sind. Das Selbstbewusstsein leidet und wir fühlen uns so, als wären alle anderen hübscher als wir, als könnten sie sowieso alles besser und als gäbe es an einem selbst nur Sachen, die zu bemängeln sind.

Ziehen Sie einen Schlussstrich unter alte Muster
Stopp! Das ist nämlich so was von falsch! Jeder Einzelne von uns hat etwas individuelles, etwas schönes an sich. Jeder Einzelne von uns kann etwas besonders gut. Dafür sollten wir dankbar sein und all die tollen Dinge an uns wieder schätzen lernen. Gar nicht so einfach, wenn man all die Jahre über etwas anderes gewohnt war. Aber unabschätzbar wichtig, wenn man daran denkt, was man durch Selbstliebe alles verändern kann. Überlegen Sie doch einmal, wie wunderbar man sich fühlt, wenn einem jemand ein Kompliment macht. Und man noch dazu merkt, dass es von Herzen kommt. Wir fühlen uns beflügelt und gehen plötzlich ganz anders an die Aufgaben des Alltags heran. Jetzt stellen Sie sich vor, wie es wäre, diese Komplimente auf Knopfdruck zu bekommen. Ein verlockender Gedanke, nicht? Mit ein bisschen Übung und Geduld funktioniert das auch. Denn man kann lernen, nicht nur anderen Komplimente zu machen, sondern auch sich selbst.

Nehmen Sie sich Zeit für ein kleines Experiment

Aller Anfang ist bekanntlich schwer. Anfänglich fühlt man sich vielleicht noch etwas unwohl dabei. Aber schon eine kleine Übung kann Wunder wirken. Wichtig ist vor allem das Gefühl, mit dem Sie an die ganze Sache herangehen. Stimmen Sie sich ganz bewusst auf dieses Experiment „Selbstliebe“ ein. Gönnen Sie sich etwas, was Ihnen gut tut. Sie lieben Schokolade? Dann holen Sie sich Ihre Lieblingstafel und genießen Sie jedes einzelne Stück ganz bewusst. Oder entspannen Sie am besten bei einem Bad? Dann lassen Sie die Wanne bis zum Rand hin voll laufen, drehen Ihre Lieblingsmusik an und schalten ab. Was auch immer es ist – verwöhnen Sie sich selbst. Danach nehmen Sie ein Blatt Papier zur Hand und notieren Sie sich, was Sie an sich besonders schätzen und mögen. Das mag anfänglich etwas befremdend wirken, aber Sie werden sehen, dass es nach und nach beginnt, wirklich Spaß zu machen. Lesen Sie sich die Punkte immer wieder bewusst durch, solange, bis Sie selbst durch und durch davon überzeugt sind. Wiederholen Sie all das in regelmäßigen Abständen und spüren Sie, wie sich alles zu verändern beginnt. Am besten wirken die Übungen abends vorm Einschlafen. Ein paar Minuten, in denen Sie sich auf das besinnen, was Sie an sich toll finden, reichen schon aus.

Richten Sie Ihr Denken und Ihre Energie neu aus

Wenn wir unser Denken und Fühlen bewusst auf das ausrichten, was in unserem Leben positiv ist, haben wir bereits gewonnen. Wir haben eine einzige Energie zur Verfügung und es liegt an uns, sie einzusetzen, wie wir es uns wünschen. Wir haben die Möglichkeit, diese Energie auf all die negativen Dinge zu lenken, die uns nicht gefallen. Oder aber wir nutzen diese Energie dazu, um sie dorthin zu leiten, wo das Positive zu Hause ist. Wenn wir uns auf die schönen Dinge konzentrieren, stellen wir das Schlechte automatisch in den Schatten und automatisch fällt uns plötzlich mehr und mehr Gutes ein, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Sie werden auch merken, wie sich auf einmal Ihr Umfeld ändern wird. Vielleicht hören Sie von Ihren Mitmenschen unerwartet mehr Komplimente. Vielleicht merken Sie aber auch, dass Sie in Ihrer Umgebung mehr Anklang finden und die Menschen Ihre Nähe suchen. Aber Fakt ist – es wird sich etwas ändern. Sie werden selbstbewusster und überzeugter auftreten und vor allem wird sich Ihr Empfinden Ihnen selbst gegenüber ändern. Wenn wir anfangen, uns selbst zu lieben, wird das unser Leben grundsätzlich bereichern!

Lassen Sie mich Ihnen eins noch mit auf den Weg geben: Sie sind wunderbar – ganz genau so wie Sie sind!!

Autorin: Katharina Domiter (Bakk. phil)

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